Die letzten Jubelarien liegen beim TuS Wüllen um Kapitän Hendrik Vortkamp (r.) schon ein wenig zurück. Trainer Johannes Dönnebrink (kl. Foto) hofft, dass es wenigstens am Sonntag mal wieder klappt mit einem Ligaspiel. Foto: Teipel

Der Heimspiel-Fluch des TuS Wüllen


Von Christian Lehmann

(10.03.22) Diesmal sollte alles glatt gehen. Nach mehreren Spielabsagen in den vergangenen Wochen sollte die für Donnerstag geplante Partie gegen die SG Coesfeld 06 der Auftakt zu drei knackigen englischen Wochen für den TuS Wüllen sein. Erstmals überhaupt in diesem Jahr (!) trainierte die Mannschaft von Johannes Dönnebrink und Maik Hollweg am Dienstagabend auf ihrem Rasenplatz, trotz zweier Coronafälle und ein paar weiterer Ausfälle war das Team heiß auf das erst dritte Ligaspiel in diesem Jahr. Am späten Abend um 21 Uhr dann die Rolle rückwärts: Coesfelds Trainer Zoui Allali meldete sich bei Dönnebrink und eröffnete ihm, dass die Gäste aufgrund mehrerer Coronafälle nicht antreten können. Es wird also wieder nichts mit dem ersten Heimspiel im Jahr 2022.

"Es ist schon verrückt", sagt Dönnebrink. "Uns war aber schon bewusst, dass die ersten Spiele allesamt ausfallen würden." Das letzte Heimspiel bestritten die Wüllener am 14. November gegen Adler Weseke - da schon unter schwierigen Bedingungen. Die Platzsituation beim Tabellenelften erschwerte den Betrieb auch während der Winter-Vorbereitung extrem, mit Laufeinheiten, Indoor-Training und improvisierten Übungen auf einem kleinen Stück Ascheplatz hielt sich das Team mehr oder minder fit. "Das ist alles eine Katastrophe", meint Wüllens Spielertrainer, der das Ganze aber sportlich nimmt: "Es muss ja irgendwann wieder losgehen. Die nächsten drei, vier Wochen werden für uns richtungsweisend sein, aber wir sind vorbereitet. Die Mannschaft hat die Qualität, in der Bezirksliga zu bestehen." Dönnebrinks großes Ziel: Im Sommer einen Bezirksligisten an seine Nachfolger Jens und Michael Roßmöller übergeben. Dafür wird jetzt richtig geackert. 


Bezirksliga 11, der 19. Spieltag

SV Heek - VfB Alstätte (Sonntag, 15 Uhr)
Ohne ihren Spielertrainer Rainer Hackenfort müssen die Heeker nach dessen umstrittener Roter Karte gegen die SG Coesfeld auskommen. Beide Teams sind mit ihrer Punkteausbeute voll im Soll und wollen weiter Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Der HSV hat daheim erst einmal verloren, Alstätte ging in der Fremde allerdings auch erst einmal als Verlierer vom Platz.
Hinspiel: 0:0
Heimspiel-Tipp: 2:1
Dönnebrink: 2:1

FC Epe - SG Coesfeld (Sonntag, 15 Uhr)
Mit etwas  Abstand wird man beim FC Epe mit dem Spitzenspiel-Remis gegen Vorwärts leben können - auch wenn hinten raus sogar ein Sieg drin gewesen wäre. Dass die Hausherren nach zwei Mega-Krachern gegen Stadtlohn und die Grünen Motivationsprobleme haben, steht nicht zu befürchten. Schließlich gilt es, die bisher einzige Saison-Niederlage aus dem Hinspiel zu tilgen. Die Gäste aus Coesfeld mischen als Fünfter noch immer oben mit - beklagen aber nun Corona-Probleme. Weshalb auch diese Partie wohl nicht stattfinden wird. Am Mittwochnachmittag war sie allerdings noch nicht abgesagt.
Hinspiel: 2:4
Heimspiel-Tipp: 2:1
Dönnebrink: 3:1

Eintracht Coesfeld - Vorwärts Epe (Sonntag, 15 Uhr)
Das Derby bei der SG am 19. März, das vom FLVW als "Amateurspiel des Jahres" aufwendig vermarktet und gefilmt wird, spukt schon in den Hinterköpfen der Eintracht-Spieler herum. Das Hier und Jetzt liefert der Mannschaft von Karsten Erwig und Claus Heinze aber eine sportlich mindestens ebenso reizvolle wie schwere Aufgabe. Im Hinspiel gab's für die DJK eine 0:5-Klatsche, bei der Vorwärts seine gesamte Offensivpower entfesselte. Auch wenn das Remis gegen den FC ein kleiner Rückschlag im Titelkampf war für die Grünen, glaubt Trainer Marco Aydin noch an den Aufstieg: "Es sind noch viele Spiele, wir warten ab..."
Hinspiel: 0:5
Heimspiel-Tipp: 3:3
Dönnebrink: 1:2

VfL Ramsdorf - RC Borken-Hoxfeld (Sonntag, 15 Uhr)
Zuhause kann Ramsdorf nur hopp oder topp: Fünf Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber, ein Remis gab's für die Mannschaft von Trainer Marco Weitz am heimischen Wulfkamp noch nicht in dieser Spielzeit. Ohnehin teilten diese beiden Teams in zuletzt elf Duellen nur einmal die Punkte. Sechsmal gewann Hoxfeld, viermal der VfL. 
Hinspiel: 1:0
Heimspiel-Tipp: 2:0
Dönnebrink: 2:2

ASV Ellewick - SC Reken (Sonntag, 15 Uhr)
Die Hausherren kennen die Probleme des TuS Wüllen selbst zu Genüge, auch sie haben im Jahr 2022 noch kein Liga-Heimspiel bestritten. Ein etwas holpriger Rasen dürfte der kampfstarken Mannschaft von Marc van den Berg und Alex Buning gegen spielstarke Rekener allerdings wohl in die Karten spielen. Der Tabellen-13. aus Reken hat nur zwei Punkte Vorsprung vorm Vorletzten aus Ellewick. Wer die Liga halten will, der sollte dieses Spiel gewinnen.
Hinspiel: 1:0
Heimspiel-Tipp: 1:2
Dönnebrink: 2:2

TuS Wüllen - SpVgg Vreden II (Sonntag, 15 Uhr)
Mit reichlich Anlauf soll es endlich was werden mit dem ersten Wüllener Heimspiel. Das Wetter dürfte mitspielen, jetzt müssen eigentlich nur noch alle Spieler gesund bleiben. Das Hinspiel in Vreden haben die Wüllener im September mit 2:1 gewonnen. "Da haben wir sehr gut verteidigt und etwas Glück gehabt", räumt Dönnebrink ein. Vor dem Gegner hat er höchsten Respekt: "Ich sehe sie mindestens unter den Top sieben."
Hinspiel: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:1
Dönnebrink: 2:1

SV Gescher - VfL Billerbeck (Sonntag, 15.30 Uhr)
Nach Geschers 4:1-Sieg im Pokal und dem 2:2 im Hinspiel ist es das dritte Pflichtspiel-Duell dieser beiden Teams in dieser Saison. Die Bilanz dieser beiden ist übrigens absolut ausgeglichen. Drei Gescheraner Siege, drei Remis und drei Billerbecker Erfolge gab es in neun Partien. Die Glockenstädter hinken als Siebter zwar momentan in der Tabelle ein wenig ihren Ansprüchen hinterher, daheim hat die Mannschaft von Trainer Hendrik Maduschka allerdings auch erst ein Spiel verloren. Billerbeck ging auswärts erst einmal als Sieger vom Feld.
Hinspiel: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:0
Dönnebrink: 3:2