Bezirksliga 11

Stefan Thier bereitete das Coesfelder 3:1 hervorragend vor.

Coesfeld übersteht den üblichen Hänger


Von Fabian Renger

(25.11.22) Marcel Deelen hatte ein kleines Déjá-Vu. Der Trainer der SG Coesfeld wurde zunächst abermals Zeuge einer kleiner Irrfahrt seiner Jungs. "Es war mal wieder üblichen 20 Minuten, wo es keinen Zugriff gab und wir uns selbst im Weg standen", erzählte der Übungsleiter nach dem 4:1 (1:1)-Heimsieg über die SpVgg Vreden II. Immerhin berappelte sich seine Elf und holte hinten raus noch den verdienten Dreier.

Doch bleiben wir bei der Anfangsphase. Den Hausherren fehlte es an der Aggressivität, an der Laufbereitschaft, an der Leidenschaft. Basics nennt man das auch. "Wir sind nur hinterher gelaufen", befand Deelen. Vreden ging dank Jens Reimanns Abstaubertor verdient mit 1:0 in Front (23.). Selbstvertrauen brachte den Gastgebern schließlich Lucas Jacobs' 1:1-Ausgleich (38.). Sie kamen zurück in der Spur - und nach der Pause fluppte es dann plötzlich richtig gut.

Das 2:1 veränderte alles

"Wir haben da dann viel zielstrebiger nach vorne gespielt", freute sich Deelen. Jonas Warmes besorgte das 2:1 (49.). Natürlich noch so ein optimaler Zeitpunkt. Laut Gäste-Trainer Markus Krüchting roch es dezent nach Abseits. "Von dem Tor haben wir uns nicht mehr gescheit erholt. Ab dann war's ein anderes Spiel", bilanzierte der Vredener Übungsleiter. Besonders ärgerlich: In der ersten Austragung der Begegnung hatten die Vredener seinerzeit mit 3:2 geführt, als es zum Abbruch kam - der Schiri verletzte sich seinerzeit schwer. "Jetzt mussten wir auf einem Donnerstagabend personell geschwächt nochmal anreisen", so Krüchting. "Aber wir haben den Gegner trotzdem gut und früh zugestellt." Bis zum 2:1 eben...

Krüchting wechselte sich in der Folge selbst ein und traf persönlich das Lattenkreuz. Für weitere Tore waren jedoch ausschließlich die Coesfelder verantwortlich. Das 3:1 bereitete Stefan Thier mit einer wunderbaren Einzelaktion vor, als er sich ganz stark auf der Außenbahn durchgesetzt hatte, das Laufduell mit dem Innenverteidiger gewann und Warmes in der Mitte schließlich nur noch den Fuß hinhalten musste (80.). Damit war die Messe gelesen. In der Nachspielzeit markierte Philipp Jacobs den 4:1-Endstand. Er wurde eingewechselt und war wenige Sekunden auf dem Platz, als ein langer Ball in seinen Fittichen endete. Er drehte sich kurz, Abschluss, Tor (90+4.). "So lassen sich seine acht Sekunden gut zusammenfassen", kommentierte Deelen lachend.

SG Coesfeld - SpVgg Vreden II 4:1 (1:1)
0:1 Reimann (23.), 1:1 L. Jacobs (38.)
2:1 Warmes (49.), 3:1 Warmes (80.)
4:1 P. Jacobs (90+4.)