Bezirksliga 12

Hubi Ahmann steht mit Arminia Ibbenbüren vor wegweisenden Aufgaben.

"Möchte einen emotionalen Klassenerhalt"


Von Christian Lehmann

(08.05.19) Nach dem bitteren 0:4 bei BW Aasee war Hubi Ahmann extrem enttäuscht von seinem Team. Die Medizinbälle und die Trillerpfeife holte der Trainer von Arminia Ibbenbüren beim Training am Dienstag aber nicht raus. "Draufhauen ist schwierig in unserer derzeitigen Situation. Die Jungs machen sich viele Gedanken", so der Coach. "Immer, wenn wir Rückschläge bekommen, kippen wir weg. Die Leichtigkeit fehlt", hat Ahmann festgestellt. 

In den nächsten Tagen steht für die Arminen eine richtungsweisende Doppelschicht an. Am Donnerstag und Sonntag könnte das Team einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen, aber auch den eigenen Abstieg zu 90 Prozent besiegeln. Nach den beiden Spielen gegen den SV Wilmsberg und die U23 des 1. FC Gievenbeck möchten die Arminen die Abstiegsränge verlassen und BW Aasee überholt haben. Dazu braucht es zumindest drei, besser vier Punkte. "Wir haben noch zwei Trümpfe auf der Hand. Wenn wir die nicht spielen sollten, wird es eng", so Ahmann, der weiß, dass auch die darauffolgenden Aufgaben gegen den SC Altenrheine und Emsdetten 05 richtig, richtig schwer sind.

Dass die Arminia überhaupt erst unten reingerutscht ist, hat mehrere Gründe. Ahmann ist kein Freund von Alibis, nennt aber auch "Personalprobleme zu Unzeiten" als mit ausschlaggebend für den Abwärtstrend in der Rückrunde. Freddy Ruwe und Mergim Selimi waren verletzungsbedingt gar kein Faktor, auch Gerrit Mahmutovic, Dodo Breuer, Maxi Walkenhorst oder Vadim Schmidt fielen immer mal wieder aus. Ahmann räumt aber auch ein, dass einige die Situation unterschätzt haben. "Es war sicherlich nicht ganz förderlich, dass nach 24 Punkten zur Winterpause einige gesagt haben 'Ach, das wird schon gut gehen.'" Vorm "Wochenende der Wahrheit" strahlt der Coach dennoch reichlich Zuversicht und Mut aus - auch mit seinen Tipps.

 

Nachholspiele am Donnerstag

Preußen Lengerich - SC Altenrheine     (heute, 18.45 Uhr)
Wer auf einen Heimsieg der quasi abgestiegenen Preußen tippt, der dürfte wohl eine fürstliche Quote bekommen. Die Altenrheiner sind das mit Abstand beste Team der Rückrunde, punktemäßig wie fußballerisch. Neun Siege und drei Remis zieren die stolze Bilanz, eine Niederlage gab's noch gar nicht im Jahr 2019. Lengerich hat sich nach hundsmiserabler Hinserie zwar auch gesteigert, das reichte aber nicht, um die Klasse zu halten. Trotz des bevorstehenden Abstiegs riss sich Pascal Heemanns Team zuletzt am Riemen und erzielte gute Ergebnisse etwa gegen Wilmsberg (2:1) oder Riesenbeck (3:1). Nicht zuletzt deshalb haben die Kanalkicker auch Respekt vor dem Tabellenvorletzten. "Wir sind gut beraten, Lengerich ernst zu nehmen", sagt SCA-Coach Daniel Apke vor der Partie. Mit einem Sieg, egal in welcher Höhe, würden die Kanalkicker den SV Burgsteinfurt an der Ligaspitze überholen.
Heimspiel-Tipp: 1:4
Ahmann: Altenrheine braucht jedes Tor. Das ist nicht gut für Lengerich. 0:3.

Arminia Ibbenbüren - SV Wilmsberg     (heute, 18.45 Uhr)
Fünf Pleiten in den vergangenen sechs Spielen - bei Arminia schrillen nach dem Abrutschen auf den ersten Abstiegsplatz am vergangenen Wochenende die Alarmglocken. Hubi Ahmanns Team hat in der Rückrunde überhaupt erst zweimal gewonnen und sich so eine einstmals hervorragende Ausgangsposition verspielt. Gegen Wilmsberg ist die jüngste Bilanz positiv. Zweimal trennten sich beide Teams zuletzt mit einem Remis, eine Partie entschieden die Arminen für sich. Ebenso wie in Schierloh ist auch bei den Piggen die Stimmung nach zuletzt drei Pleiten aus vier Spielen nicht überschwänglich. SVW-Coach Christof Brüggemann hat im Vorfeld der Partie personelle Wechsel angekündigt und hofft auf "eine solide Einstellung" bei seinen Jungs. Beim jüngsten 3:5 gegen die ISV war die nicht vorhanden. Nach vorne liefen die Piggen zuletzt gern, nach hinten nicht so sehr. Das könnte gegen Dodo Breuer und Co. gefährlich werden.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Ahmann: Wilmsberg ist stark, aber wir haben gegen sie oft gut ausgesehen. Ich habe ein gutes Gefühl. 2:1 für uns.

32. Spieltag am Sonntag, 12. Mai

SV Wilmsberg - VfL Wolbeck      (Sonntag, 15 Uhr)
Das Hinspiel entschieden die Wilmsberger dank eines ganz frühen Treffers von Alex Wehrmann in der 8. Minute mit 1:0 für sich. Auch diesmal dürfte es eine knappe Kiste werden. Die Wolbecker sind gut drauf, gewannen drei ihrer vier vergangenen Spiele und erzielten dabei 17 Tore. Ein Sieg fehlt Alois Fetschs Team noch zum sicheren Klassenerhalt. Den haben die Piggen längst im Sack, allerdings fällt ihnen derzeit das Tore verhindern schwer. Seit dem 17. Februar (3:0 gegen Laggenbeck) hat Christof Brüggemanns Team hinten nicht mehr die Null gehalten. Im Kalenderjahr 2019 kam das überhaupt erst zweimal vor.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Ahmann: Zwei spielstarke Mannschaften. Wolbeck holt die Punkte aber eher zuhause. 2:1.

SG Telgte - Ibbenbürener SpVgg      (Sonntag, 15 Uhr)
Für die Hausherren bietet diese Partie die wohl letzte Chance, Kontrahent ISV mit in den Abstiegsstrudel zu ziehen. Nur ein Sieg hilft Mario Zohlens Team in diesem Abstiegskracher. Gehen die Punkte nach Ibbenbüren, ist Telgte wohl weg vom Fenster. Derzeit beträgt der Rückstand auf den Klassenerhalt bringenden 13. Tabellenplatz fünf Punkte, allerdings müssen die Telgter gleich zwei Konkurrenten hinter sich lassen. ISV-Coach Heiko Becker weiß um die Wichtigkeit dieses Spiels für sein Team: "Wir können den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt machen."
Heimspiel-Tipp: 3:1
Ahmann: Für uns ist Telgte eher ein Konkurrent. Für die ISV habe ich 18 Jahre lang gespielt, dort fahre ich in der nächsten Saison lieber hin. Und so wild ist die Rivalität ja auch nicht mehr. 1:3

Teuto Riesenbeck - SV Burgsteinfurt     (Sonntag, 15 Uhr)
Was soll da schon passieren? Beim in der Rückrunde punktlosen Schlusslicht erwartet die ganze Liga einen Kantersieg des Tabellenführers SVB. Und genau dieser Fakt macht das Spiel in der Oase-Arene für Christoph Klein-Reesinks Team zu einer ganz ekligen Aufgabe. Bei den Hausherren fehlt am Wochenende Stammtorhüter Philipp Stockmann. Allerdings haben Frank Karlisch und Reinald Wiesch aus der Not eine Tugend gemacht und Routinier Andreas Huil reaktiviert. Der war in den vergangenen Jahren stets ein sicherer Rückhalt in der Bezirksliga gewesen. 
Heimspiel-Tipp: 0:3
Ahmann: 0:2

SC Greven 09 - Preußen Lengerich     (Sonntag, 15 Uhr)
Die Nullneuner sind aktuell dabei, sich eine lange Zeit richtig starke Saison mit dem Allerwertesten wieder einzureißen. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge ist Andreas Sommers Team bis auf Platz fünf abgerutscht. Die Luft scheint ein wenig raus zu sein in der Schöneflieth. Doch auch wenn die acht Punkte Rückstand auf den Zweitplatzierten wohl nicht mehr getilgt werden können, gibt es durchaus noch Ziele. Platz drei ist noch in Reichweite, außerdem könnte man am nächsten Wochenende dem SV Burgsteinfurt im direkten Duell in die Meister-Suppe spucken. Für die Preußen geht es derweil um nicht mehr allzu viel. Abgesehen vom 1:0-Sieg der Nullneuner im Hinspiel hat Lengerich in der Vergangenheit einen Faible für Partien gegen Greven entwickelt. Die drei vorangegangenen Partien gingen jeweils klar an die Preußen. 22 Tore erzielte der SCP in den vergangenen sechs Spielen gegen Nullneun. 
Heimspiel-Tipp: 2:0
Ahmann: 3:1

Cheruskia Laggenbeck - TuS Recke     (Sonntag, 15 Uhr)
Den Klassenerhalt haben die Cherusker nach dem Sieg in Emsdetten fürstlich begossen, nun träumen sie noch davon, bestes Team des Fußballkreises Tecklenburg zu werden. Das wird aber angesichts von acht Punkten Rückstand auf den TuS Recke schwierig. Mit einem Sieg im direkten Duell könnte man jedoch schon ein wenig den Druck auf die Truppe von Marc Wiethölter erhöhen. Laggenbecks Coach Nico Fehlhauer ist es vor allem wichtig, dass sein Team jetzt nicht abschenkt, vor allem nicht am letzten Spieltag gegen den SV Burgsteinfurt. "Meine Mannschaft wird nicht aufhören, Fußball zu spielen. Da geht es auch um die sportliche Fairness." Wiethölter, der am Sonntag auch aufgrund dreier Gelbsperren massive personelle Sorgen beklagt, erwartet ein "heißes, intensives Derby". 
Heimspiel-Tipp: 2:2
Ahmann: 2:1

Vorwärts Wettringen - Emsdetten 05      (Sonntag, 15 Uhr)
Glück im Unglück für den FC Vorwärts: Nach Studium der Öffnet externen Link in neuem FensterSzene, die im Wettringer Spiel gegen die U23 des 1. FC Gievenbeck zu einer Roten Karte gegen Hendrik Artmann geführt hatte, konnte Staffelleiter Gerhard Rühlow nach Rücksprache mit dem Schiedsrichter die Sperre des gebürtigen Leerers verkürzen. Artmann darf am Sonntag wieder ran. Das ist keine gute Nachricht für die Nullfünfer, die am vergangenen Wochenende die erste Niederlage unter ihrem neuen Trainer Siggi Wolters verpacken mussten. Nach dem Spiel gab es von den Zuschauerrängen Kritik an der Mannschaft, Wolters bat um mehr Geduld und Verständnis, schließlich habe die Truppe in den vergangenen Wochen viel geleistet. Es scheint jedoch, als müsse das Team trotz des nun sicheren Klassenerhalts weiteren Kredit zurückgewinnen. Das muss auch der FC Vorwärts nach dem über weite Strecken schwachen Auftritt in Altenrheine. Dort zeigten die Jungs aus dem Hiärtken ungewohnt wenig Physis und Biss in den Zweikämpfen. Der muss am Sonntag wieder vorhanden sein, denn Platz zwei ist trotz des jüngsten Rückschlages noch immer erreichbar.
Heimspiel-Tipp: 2:0
Ahmann: 3:1

Germania Horstmar - SC Altenrheine     (Sonntag, 15 Uhr)
Ziehen sie zurück oder ziehen sie nicht zurück? Diese Frage beschäftigt derzeit vor allem die Konkurrenten von Germania Horstmar im Abstiegskampf. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Verein über einen freiwilligen Rückzug aus der Bezirksliga nachdenkt, weil zahlreiche Leistungsträger in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Arminia-Coach Hubi Ahmann, dessen Team sich selbst mit ähnlichen, mittlerweile entkräfteten Gerüchten hatte auseinandersetzen müssen, hat eine klare Meinung: "Natürlich haben wir davon gehört, aber es spielt für uns keine Rolle. Ich möchte einen emotionalen Klassenerhalt aus eigener Kraft und nicht am grünen Tisch drin bleiben." Sportlich fehlt dem TuS nicht mehr viel zum Klassenerhalt, gegen furiose Altenrheiner wird es aber schwer zu punkten. Sollte es doch gelingen, würde sich Ex-Coach Christoph Klein-Reesink freuen: "Ich traue meinen Freunden aus Horstmar das zu", sagte er im Gespräch mit Heimspiel-online.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Ahmann: Altenrheine ist absolut im Flow. 0:2.

Arminia Ibbenbüren - 1. FC Gievenbeck U23     (Sonntag, 15 Uhr)
Nicht nur um Arminia und Horstmar, sondern auch um die Zwote des FCG rankten sich in den vergangenen Wochen Rückzugsgerüchte. Dabei ist der sportliche Klassenerhalt für die Truppe von Trainer Nicolas Hendricks so gut wie fix. In der Rückrundentabelle ist Gievenbeck Vierter, sechs Siege feierten die 49ers in den vergangenen neun Spielen. Ganz klar, da kommt ein richtig dickes Brett auf die Arminia zu. Nur eines der direkten Duelle, und zwar das Rückspiel der vergangenen Saison, haben die Arminen für sich entscheiden können. Alle übrigen Partien haben die Gievenbecker gewonnen. 
Heimspiel-Tipp: 2:1
Ahmann: Auch das gewinnen wir. 2:1.

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