Bezirksliga 12

Lars Jenders (l.) spielt in der kommenden Saison mit der Zweiten vom SV Mesum in der Bezirksliga! Die Vorbereitung läuft bisher aber nicht nach Plan.

Positionenwirrwarr in Mesum


von Alexander Eckrodt

(19.08.20) Schlaflose Nächte bereitet der Vorbereitungsstart Pascal Wilmes zwar nicht, aber ein Start nach Maß sieht trotzdem anders aus. Die Zweitvertretung vom SV Mesum verbuchte nach den ersten vier Testspielen noch keinen einzigen Sieg. Auch sonst verlief die Vorbereitung noch nicht so, wie sich der Trainer das gewünscht hat. "Wir haben viele Urlauber gehabt und hatten auch sonst ein paar Ausfälle. Deswegen konnten wir bei den Trainingseinheiten und Testspielen nicht aus dem Vollen schöpfen", sagt Wilmes. 

Das ist natürlich äußerst unglücklich. In wenigen Wochen startet immerhin bereits die neue Saison und Mesum II tritt in der Bezirksliga 12 an. Als Herbstmeister der vergangenen A-Liga-Saison ist die Truppe aufgestiegen. In den Testspielen kickten nun aber nur wenige Spieler auf ihrer gewohnten Position. Defensivspieler wurden offensiv eingesetzt, Verteidiger halfen auf der Sechs aus und so weiter. "Wir mussten keinen Feldspieler ins Tor stellen, so schlimm war es dann zum Glück nicht. Sonst mussten wir aber viel wechseln", so Wilmes. Immerhin: es gab auch einen Spieler, der sich auf einer neuen Position sogar bewies. Wilmes: "Manuel Leusmann haben wir jetzt als Linksverteidiger getestet, das kann ich mir auch in der Saison schon sehr gut vorstellen." Leusmann spielte sonst in der Innenverteidigung. 

Probleme mit der Fitness

Die größten Probleme in den Tests lagen grundsätzlich auch nicht im spielerischen Bereich. "Fußballspielen verlernst du nicht so stark. Es geht da mehr um die Abläufe. Wenn du die eine Halbzeit im 4-3-2-1 spielst und die zweite dann zum 3-5-2 wechseln willst, was man im Saisonbetrieb blind machen kann, ist es jetzt nach der langen Corona-Pause schon deutlich schwieriger", meint Wilmes. Doch nicht nur in diesem Bereich gibt es nach der Unterbrechung Nachholbedarf. Der Coach: "Aktuell ist es so, dass schon nach 30 Minuten die Pumpe anfängt und nicht erst ab der 60. oder 70. Minute. Man merkt also schon einen Unterschied zwischen der berühmten Sommerpause und der langen Corona-Pause." 

Auch wenn bei Fussball.de ein 2:0-Sieg für den SV Mesum gegen Ochtrup eingetragen ist, gewann der FSV den Testkick am vergangenen Samstag. Die eingetragenen Torschützen sind schließlich Jannik Holtmann und Mohammed Sylla, Spieler in Ochtrup - oder haben wir da was verpasst? "Ne, die beiden habe ich noch nicht verpflichtet", sagt der Trainer und lacht. Aber wie schon in den Spielen zuvor hatte der SVM Probleme mit der Fitness.

Selber Chancen kreieren

Daran wird nun weiter gearbeitet. Eine reine Laufeinheit hat die Reserve schon hinter sich, die nächste findet am heutigen Mittwoch statt. Dann geht es zur Finnenbahn nach Emsdetten. Auch wenn die vergangenen Wochen anders verliefen, als erwartet, glaubt der Trainer weiter an seine Mannschaft: "Ich will jetzt auch nicht alles komplett schwarz malen. Vielleicht bin ich auch von den letzten beiden Jahren ein wenig verwöhnt. Natürlich ist es für mich als Trainer schade, aber wir haben noch drei Wochen." Stimmt, er hat noch drei Wochen Zeit, um seine Truppe so gut auf die Saison vorzubereiten, wie schon in den vergangenen verwöhnenden Jahren. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga A vor einem Jahr folgte immerhin der direkte Durchmarsch in die Bezirksliga. Er weiß also, was er macht.

Vier weitere Testspiele stehen für Mesum noch an. "Wir werden uns dann auf eine Formation beschränken. Es wird keine große Experimente mehr geben", so der Übungsleiter. Wie auch in der vergangenen Saison wird die Zweite sich größtenteils auf die 3-5-2-Formation einstellen. Im Mittelfeld lässt Wilmes mit zwei Sechsern, einem Zehner und zwei Außenspielern kicken. Er weiß aber auch, dass sich das gegen starke Gegner vielleicht anders anordnet: "Gegen stärkere Gegner kann es auch mal eine Fünferkette dann werden, wenn man hinten reingedrückt wird. Aber an sich möchte ich, weil es einfach unser Spiel ist, viel mit Ball machen." Auch als Aufsteiger heißt es für ihn also nicht, sich hinten reinzustellen. "Wenn ich meiner Mannschaft vorschreiben würde, sich hinten reinzustellen, dann wäre das Gegentor vorprogrammiert. Wir wollen selber Chancen kreieren", so der Coach. 

Ziel: Sechstletzter

Einer, der sich darüber bestimmt freut, ist Stürmer Bastian Kersting. Er ist zur neuen Saison aus der A-Jugend in den Seniorenbereich hochgerückt. "Bastian bekommt sicherlich noch seine Zeit. Er hat auch in der Jugend nie überkreislich gespielt. Er hat mit Lars Jenders, Philip Grewe und noch ein paar anderen gute Leute vor sich, an denen er sich orientieren kann. Er beweist sich und haut sich voll rein", sagt Wilmes. Neben Kersting ist auch noch ein weiterer Akteur aus der A-Jugend zur Zweiten dazu gestoßen. Torwart Martin Kriger ist allerdings unter der Woche in Oldenburg und nimmt daher immer nur an den Trainingseinheiten am Freitag teil. 

Die kommende Saison wird hart für den Aufsteiger - nicht nur, weil es die Bezirksliga ist. Da es nach der vergangenen Saison nur Aufsteiger aber keine Absteiger gab, steigen fünf Mannschaften am Ende der Saison 2020/21 aus der Bezirksliga 12 ab. Wilmes: "Mein Ziel ist es, Sechstletzter zu werden. Manche Aufsteiger kenne ich gar nicht. Es gibt generell zu viele Mannschaften ,die ich nicht einschätzen kann. Es ist natürlich der Wunsch eines jeden Trainers, aber ich möchte erstmal gut starten. Wir haben direkt zwei Derbys zu Beginn [gegen Germania Hauenhorst und SuS Neuenkirchen II, d. Red.]. Das ist Fluch und Segen zugleich. Wenn du gewinnst, dann hast du viel Rückenwind, aber wenn du beide verlierst, dann ist es gleich doppelt bitter."