Bezirksliga 12

Soulaimane Jassab (l.) war selbst ein exzellenter Stürmer. Er sieht trotz der Abgänge von Yanik Leinkenjost, Daniel Golparvari und Mike Liszka keine große Not im Offensivbereich.

Jassab sieht Nähe nicht als Nachteil


von Christian Lehmann

(09.07.20) Er steht vor der anspruchsvollsten Aufgabe seiner noch jungen Trainerlaufbahn. Soulaimane Jassab soll Bezirksligist Concordia Albachten nach einer bewegten Vorsaison in ruhiges Fahrwasser führen - und das trotz der Abgänge einiger Leistungsträger. Mit den jüngsten personellen Entscheidungen hat der Verein die Basis dafür geschaffen, kurz vor dem Start der Vorbereitung liegt es nun an "Souly" und seinem Co-Trainer Abdel Belkadi, den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen. Wir haben mit dem in der Bezirksliga noch relativ unbekannten Neu-Trainer gesprochen.

 

Hallo Souly, seid ihr schon in die Saison-Vorbereitung eingestiegen?

Jassab: Die Jungs kicken im Moment regelmäßig dienstags just for fun, wir starten offiziell am 21. Juli. Ich habe die Mannschaft aber bereits kennengelernt und mir persönlich ein Bild verschafft. Den Großteil kenne ich ja bereits.

 

Wie ist dein erster Eindruck, besonders von den Neuzugängen? 

Jassab: Sie haben sich in der kurzen Zeit schon richtig gut integriert. Das sind sehr gute Jungs. Daniel Lahav zum Beispiel bringt eine Menge Qualität und Erfahrung mit. Er ist eine Führungspersönlichkeit, geht dazwischen und wird auf dem Platz auch mal laut. Colin Borremans hat mit seinen zwölf Toren für den SV Biemenhorst in der Bezirksliga-Staffel 5 gezeigt, dass er ein sehr guter Offensivspieler ist. Er kann im Offensivbereich mehrere Positionen bekleidet, ist bei uns aber wohl für die Zehn vorgesehen.

 

Wie sehr hat der unsichere Saisonstart-Termin deine Vorbereitungs-Planung torpediert?

Jassab: Es war in der Tat etwas schwierig. Wir haben die Testspiel-Termine erstmal vorgemerkt. Wenn feststeht, wann die Saison beginnt, werden sie festgelegt. Wir spielen gegen den VfL Senden, den SV Herbern, GS Hohenholte, den BSV Roxel II, Wacker Mecklenbeck und Borussia Münster. Außerdem wollen wir am 6. September gegen den VfL Billerbeck spielen - für den Fall, dass die Bezirksliga-Saison zu diesem Zeitpunkt noch nicht startet.

 

In der vergangenen Spielzeit war vor allem die Offensive mit nahezu zwei Treffern pro Spiel das Prunkstück der Concordia. Wie geht ihr mit dem Aderlass um, nachdem gleich mehrere torgefährliche Spieler den Verein verlassen haben?

Jassab: Die Abgänge sind natürlich sehr schmerzhaft, aber wir werden das als Team kompensieren können. Vielleicht nicht eins zu eins, aber viele der Jungs spielen schon sehr lange zusammen. Über Colin Borremans haben wir schon gesprochen. Ich bin mir außerdem sicher, dass Lars Zymner noch weiß, wo das Tor steht. Er ist in der Mannschaft zu einer Führungspersönlichkeit gereift. Außerdem haben wir ja viele Langzeitverletzte, die zurückkehren. Julius Löffler zum Beispiel ist wieder voll belastbar. Sie werden für reichlich Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen (Anm.: Auch Rouven Kievit, Niclas Humbert, Fynn Durynek, Jeroen Eshold und Darwin Ribeiro, die in der Vorsaison kaum zum Einsatz kamen, stehen wieder zur Verfügung).

 

Defensiv tat sich das Team in der abgelaufenen Saison häufig gegen Teams mit schnellen Offensivleuten schwer, insgesamt hat Concordia 47 Gegentore kassiert. Mit welchen Mitteln willst Du dafür sorgen, dass es weniger werden? Ist eine System-Umstellung denkbar?

Jassab: Mit welchem System wir spielen werden, das wird sich erst im Laufe der Vorbereitung heraus kristallisieren, wenn wir alle Jungs gesehen haben. Es ist aber richtig, dass wir in der Defensive mehr Stabilität brauchen. Dafür haben wir ja unter anderem Daniel Lahav geholt.

 

Selbst wirst Du aber nicht mehr die Schuhe schnüren...?

Jassab: Ich werde vielleicht im Training mal ein bisschen mitkicken, aber spielen werde ich wahrscheinlich eher nicht mehr.

 

Wie sieht's mit deinem Co-Trainer Abdel Belkadi aus? Fußballerisch dürfte der die Bezirksliga doch auch noch drauf haben...

Jassab: Auch er wird mittrainieren und der Truppe mit seiner Erfahrung sehr gut tun. Ich schätze ihn sehr und sehe ihn auch nicht als Co-Trainer, wir arbeiten im Team zusammen. 

 

Ist es ein Vor- oder ein Nachteil, dass Du noch ziemlich nah dran bist an der Mannschaft und mit einigen Spielern schon zusammengespielt hast?

Jassab: Einen Nachteil sehe ich nicht. Einige kenne ich schon ganz lange, andere habe ich selbst trainiert. Ich bin jetzt acht Jahre in Albachten und hatte noch nie Probleme mit einem der Jungs. Das Verhältnis basiert auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt. 

 

Mit Lasse Rowald steht dir künftig ein neuer Sportlicher Leiter zur Seite...

Jassab: Ich finde das klasse. Laser kommt aus dem Verein und kennt die Fußball-Szene im Münsterland sehr gut. Wenn wir noch weitere Verstärkung brauchen sollte, ist er da. Außerdem ist er auch jemand, von dem ich mir sicherlich den einen oder anderen Tipp einholen kann (Anm.: Rowald war als Trainer auch schon bei Borussia Münster tätig)