Bezirksliga 12

Jens Truckenbrod (r.) ist zurück! Zumindest in der Hinrunde wird der ehemalige Profi des SC Preußen Münster wieder den Trainerposten bei Conordia Albachten bekleiden.

"Souly" hört auf, "Trucki" ist zurück


von Christian Lehmann

(26.08.20) Der Name Jens Truckenbrod stand als Spieler beim SC Preußen Münster sowie als Trainer bei Concordia Albachten für Kontinuität, Verlässlichkeit und Erfolg. Seit seinem Rückzug lief es in beiden Lagern allerdings ein wenig holprig. Nun ist der einstige Rekordspieler der 3. Liga zurück - dies allerdings aus einem unschönen Grund. Weil Soulaymane Jassab sein jüngst übernommenes Traineramt bei den Concorden schon wieder niedergelegt hat, springt "Trucki" bis zum Winter ein.

"Es ist ein Glücksfall, dass wir in dieser Situation keine Personalie ausgraben müssen, mit der wir im Endeffekt nicht glücklich sind", betont Concordias Vorsitzender Jürgen Bergs. Die Strukturen, die in diesem Sommer geschaffen wurden, bleiben trotz des Rückzugs von Jassab bestehen. Lasse Rowald wird weiterhin als Sportlicher Leiter fungieren, Abdel Belkadi bleibt Co-Trainer. Einzig Jassab zieht sich komplett zurück, er stand auch schon beim Testspiel gegen Wacker Mecklenbeck (2:3) nicht mehr an der Linie. "Souly ist tottraurig, er hatte riesigen Bock auf die Aufgabe", sagt Bergs. 

Jassab: "Aufwand, den ich unterschätzt habe"

Sportliche Gründe gibt es nach drei Testspielen gegen den VfL Senden (2:0), GS Hohenholte (2:2) und den BSV Roxel II (3:0) nicht, als Auslöser für seinen Rückzieher gibt Jassab gegenüber Heimspiel-online einzig berufliche und private Gründe an. "Die letzten Wochen waren sehr intensiv durch meinen Job, meine Verpflichtungen als zweifacher Familienvater und den Fußball. Ich musste einen sehr hohen Aufwand fahren, um das unter einen Hut zu bekommen. Dabei bleibt immer etwas auf der Strecke. Ich kann von den Jungs als Trainer nicht 100 Prozent verlangen, wenn ich selbst nicht in der Lage bin, die selbst zu geben. Es war ein enormer Aufwand, den ich unterschätzt habe", gibt Jassab ehrlich zu. 

Jens Truckenbrod kann die Entscheidung seines Vorgängers voll nachvollziehen, musste er doch selbst in der vergangenen Saison zwischen Job, Familie und Sport abwägen. "Es ist schade, dass Souly nicht dabei bleibt, aber das gilt es zu akzeptieren. Daran sieht man auch, wie umfangreich diese Trainerarbeit eigentlich ist. Ich kriege das mit meiner Selbständigkeit zumindest fürs Erste noch unter einen Hut", so der Ex-Profi. Unterstützen soll den Coach auch Abdel Belkadi, der sich im Verein in wenigen Wochen ein hohes Ansehen erarbeitet hat.

Für Truckenbrod ist die Bezirksliga-Zugehörigkeit seines Klubs immer noch ein Privileg, der Klassenerhalt ist wie schon in der Vorsaison das Ziel. "Wir wissen gerade aus der vergangenen Hinrunde, was auf uns zukommt und wollen jetzt wieder Kontinuität reinbringen", sagt der Neu-Coach, der vor wenigen Wochen noch als Sportlicher Leiter des SC Preußen Münster gehandelt wurde, ehe Peter Niemeyer vorgestellt wurde. "Dass ich ein Kandidat sein soll, wurde in der Presse lanciert. Preußen ist mein Herzensverein, mein Sohn spielt dort in der Jugend. Ich habe das als eine Wertschätzung empfunden, aber es gab keine ernsten Kontakte."