Bezirksliga 12

Gerrit Rolwes trägt ab dem Sommer die Kleidung von Westfalia Kinderhaus.

"Umgänglich, interessiert, engagiert": Rolwes folgt auf Kloer


Von Fabian Renger

(13.02.23) Eigentlich ist Gerrit Rolwes der Auffassung, dass eine Mannschaft so nach drei bis fünf Jahren einen neuen Input bräuchte. Uneigentlich hätte er natürlich nichts dagegen, wenn es für ihn bei Westfalia Kinderhaus länger dauert. Die Westfalia präsentierte Rolwes als künftigen Trainer der Reserve. Er tritt dort im Sommer in die großen Fußstapfen von Stefan Kloer, der sich nach sieben Jahren zurückziehen wird. "Möglichst lange" soll es natürlich was werden in Kinderhaus, hofft Rolwes. "Wenn's überragend läuft, mache ich auch sieben Jahre. Oder zehn." Vor Kloers Leistung ziehe er aber definitiv seinen Hut.

Rolwes war in jedem Fall ziemlich überrascht, dass die Verantwortlichen in Kinderhaus überhaupt an ihn dachten. Als er sein Aus beim A-Ligisten SC Nienberge angekündigt hatte, klingelte es häufiger im Display. Einige Angebote seien supernett, meistens lehnte Rolwes dankend ab. Außer bei Kinderhaus. "Das fand ich wirklich direkt superinteressant." Und so traf und unterhielt er sich: Mit Holger Möllers, dem Cheftrainer der Ersten, mit Seniorenobmann Franz-Josef Rensing, mit Christoph Göbel, aktuell spielender Co unter Kloer. Wie sagt man an dieser Stelle meistens so plump: Es passte halt.

"Ein Glücksgriff"

"Der Verein ist definitiv ganz anders aufgestellt als viele andere Vereine in Münster", spielt Rolwes auf die besondere Konstellation an. Die Erste kickt in der Westfalen-, die Zweite in der Bezirks- und die Dritte in der Kreisliga A. Mehr Durchlässigkeit geht kaum. "Da ist absolut eine Perspektive gegeben. Dazu die die A-Jugend, die in der Bezirksliga spielt. Genau das, was auch mein Profilanspruch ist", sagt Rolwes. "Ein Glücksgriff - ich hoffe, er entpuppt sich auch als Glücksgriff."

Seine Zusage gab Rolwes übrigens ligaunabhängig. Aktuell belegt Kinderhaus II den ersten Abstiegsplatz, erst am Sonntag wurden zwei Zähler verschenkt - das 3:3 gegen den TuS Altenberge fiel definitiv unter die Kategorie 'verlorene Zähler'. "Ich hoffe und denke und traue es denen auch absolut zu, dass sie auch im nächsten Jahr Bezirksliga spielen", ist Rolwes optimistisch.

Vielleicht noch ein zweiter Co-Trainer

Vorteilhaft: Göbel bleibt als Co-Trainer - beide kennen sich bereits lose aus dem Sportstudium. Göbel will seine Spieler-Laufbahn forcieren, daher sucht Rolwes derzeit nach einem zweiten festen Co an der Seitenlinie. "Das wäre eine Optimal-Lösung", findet er. Die Fahndung geht jetzt los. Genauso wie die Spielergespräche. "Ich hoffe, dass der Großteil zusammenbleibt", sagt Rolwes. Parallel will er Nienberge natürlich in der Liga halten.

Bei der Westfalia reibt man sich derweil erwartungsfroh in die Hände. Neben der Bekanntschaft mit Göbel, der unbedingt bleiben sollte, sprach auch die Geografie für Rolwes. Er wohnt nämlich in Kinderhaus. Aber vor allem, na klar, war es die fachlich-menschliche Komponente. Rensing unterhielt sich mit Nienberges Fußballboss Werner Kahle. "Der sagte, er traut ihm das voll zu", berichtet der Kinderhauser Funktionär. "Gerrit ist ein sehr netter, sehr umgänglicher Typ. Er war sofort sehr interessiert und ich habe ihn als sehr engagiert kennengelernt." Interessiert, engagiert, umgänglich: Es könnte schlimmere Beschreibungen geben.