Bezirksliga 12

Lennart Bladt (am Ball) war in der Anfangsphase der Partie vom FCE Rheine II nicht zu halten. Sein Teamkollege Niklas Pollok (h.) verhundste sich seinen bis dahin perfekten Tipp. Fotos: Lehmann

Bladtschuss für den FCE Rheine II


Von Christian Lehmann

(29.09.22) Wenn Lennart Bladt so weitermacht, dann werden sie bei der Ibbenbürener SpVgg noch viel Freude an ihm haben - oder eben nicht. Beim 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den FC Eintracht Rheine II machte das 19-jährige Toptalent am Mittwochabend wieder einmal nachhaltig auf sich aufmerksam und zerlegte die Gäste binnen zehn Minuten in ihre Einzelteile. Der Tipp von unserem Anschwitz-Partner Niklas Pollok wäre zu 100 Prozent aufgegangen, wenn nicht Pollok selbst in der zweiten Halbzeit noch einen nachgelegt hätte. 

"Es war ein sehr wildes Spiel", sagte ISV-Coach Steffen Büchter. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Gäste in einem 4-3-3-System auflaufen würden, doch Gegenüber Alex Zerche entschied sich für ein System mit Dreierkette, in der Hannes Hesping aus der ersten Mannschaft zentral verteidigte. In den Anfangsminuten schmiss Büchter deshalb nochmal alles um und beorderte Bladt von der Außenbahn in die Spitze. Ein genialer Griff, wie sich zeigen sollte.

Riskantes Pressing bestraft

Es waren keine fünf Minuten gespielt, da verlängerte Sascha Beyer einen Flugball von Mischa Bischoff per Kopf in den Lauf von Bladt, der nicht mehr zu halten war und mit einem Flachschuss vollstreckte (1:0/5.). Auf der Gegenseite liefen die Gäste wild an, Roman Streitenberger luchste ISV-Keeper Sven Hübner den Ball ab, traf aber aus spitzem Winkel nur das Außennetz, statt auf den freistehenden Alex Willers abzulegen (7.). Den Gästen wurde ihr riskantes Pressing wenig später erneut zum Verhängnis, nach einem Ball aus dem Zentrum rannte Bladt wieder allen davon und lochte zum 2:0 ein (10.).

In der Folge haderten die Hausherren mit ein paar strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen, FCE-Keeper Phil Fockers foulte Bladt zweimal gelbwürdig, bekam beim ersten Zusammenprall den Freistoß allerdings selbst zugesprochen. Zudem wurde ein weiterer Bladt-Treffer nach Zuspiel von Maxi Walkenhorst wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht anerkannt (39.).

Pollok macht seinen Tipp kaputt

In Durchgang zwei hatten die Ibbenbürener dann das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle. Die Rheinenser hatten gute Chancen durch Dominic Brünen, Fabian Willers, Dustin Reiners oder Eugen Schäfer - die ganz dicken Dinger waren das aber auch nicht. Nach einer knappen Stunde gab's noch eine Aufreger-Szene, nach einem vermeintlichen Foulspiel von Hannes Hesping an Niklas Pollok im Sechzehner blieb jedoch die Pfeife Alexander Fischer stumm (62.). "Wir können uns über die Schiedsrichter-Entscheidungen sicher nicht beschweren", räumte FCE-Coach Alex Zerche ein. Pollok selbst vollstreckte nach einem Zuspiel aus dem Zentrum von halbrechts in die lange Ecke zum 3:0-Endstand (72.). Selbst schuld, damit hatte er sich den eigenen Tipp aus unserem Anschwitzen selbst verhunzt.

"Wir sind im harten Bezirksliga-Alltag angekommen", resümierte Zerche nach der Partie. "In dieser Liga gibt es halt andere Spielertypen, die Du nicht so einfach stoppen kannst." Er meinte natürlich Lennart Bladt. "Unsere ersten beiden Gegentore fallen nach demselben Muster, da überläuft er vier unserer Defensivspieler. Die ersten zehn Minuten haben uns komplett das Spiel kaputt gemacht, danach konnten wir unsere Taktik über den Haufen werfen. Wir hatten viel Ballbesitz, sind im Moment aber einfach nicht effektiv und zielstrebig genug."

Ibbenbürener SpVgg - FC Eintracht Rheine II     3:0 (2:0)
Tore:
1:0 Bladt (5.), 2:0 Bladt (10.),
3:0 Pollok (72.)

Eine von wenigen Torchancen der Gäste: Roman Streitenberger hat Sven Hübner (h.) den Ball abgeluchst und zieht Richtung Tor, versucht es aber selbst, statt auf den einschussbereiten Alex Willers abzulegen.
Sascha Beyer (l.) zieht zur Grundlinie, Daniel Schepers kann ihn nicht halten.