Johanna Buchmann (l.) hatte erneut mit Germania Hauenhorst keine Chance gegen den ASC Schöppingen. Foto: Renger

Dreckige Spiele muss man auch gewinnen


von Hannah Opitz

(13.09.22) Die Frauen aus der Bezirksliga toppten zwar nicht den Torrekord des vergangenen Spieltages, aber dafür übertrafen sie alle Erwartungen. Huiuiui, da ging's echt richtig ab, und das auch noch in beide Richtungen. Manche kamen ganz schön ins straucheln, während andere auf Höchstleistungen aufliefen. Eins haben wir gelernt: Unterschätze niemals die Bezirksliga.

Westfalia Hopsten - RW Alverskirchen     1:0 (0:0)
Wiedergutmachung. Die richtige Reaktion zeigen. Punkte sammeln. Da lag echt einiges an Druck auf den Schultern der Westfalia. Aber, sie kamen damit klar. Nach ihrem rabenschwarzen Sonntag am vergangenen Spieltag (zur Erinnerung: 0:11 lautete das Ergebnis) rissen sich die Gastgeberinnen wieder zusammen und siegten gegen Alverskirchen. "Die Intensität, Laufbereitschaft und die richtigen Zweikämpfe waren wieder zu sehen", freute sich Hopstens Trainer Daniel Thele. Und das zurecht. Das 1:0 sieht das ziemlich knapp aus, aber die Gasgeberinnen liefen zu keinem Zeitpunkt Gefahr, das Spiel aus der Hund zu geben. Warum? Die Null stand wieder. Denn in der Verteidigung lief es wie geschmiert. Als hätte es das Spiel der vergangenen Woche nie gegeben. "Wir haben das Spiel abgehakt und ein Zeichen gesetzt", freute sich Thele. Und noch etwas positives: Teresa Huilmann stand nach ihrem Kreuzbandriss wieder auf dem Platz. In der 50. Minute donnerte sie den Ball sogar gegen den Pfosten. "Das Tor hätte ich ihr so gegönnt", sagte Thele. Am Tor war sie auch noch beteiligt. Auf der rechten Seite setzte sich Huilmann gegen zwei Gegenspielerinnen durch. Sie zog ab, der Ball prallte allerdings bei Torhüterin Johanna Aland ab. Den Abpraller bekam Sarah Hinterding. Kurz darauf machte sich Enttäuschung in Huilmann breit. "So hat sie sich ihr Comeback nicht vorgestellt", sagte Thele. Denn in der 85. Minute sah sie Gelb-Rot. Wiederholtes Foulspiel war der Grund. Für Thele änderte sich aber nichts an der herausragenden Leistung seiner Spielerin. Für ihn spielte Huilmann richtig gut und er ist stolz auf die Entwicklung.
Torschützin: 1:0 Hinterding (54.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Hopstens Huilmann (wiederholtes Foulspiel)

Ibbenbürnener SpVg. - TuS Altenberge     1:2 (1:2)
Für beide Mannschaften stand ein hartes Spiel auf dem Zettel. Schließlich wollten beide punkten. Und sie sind nun mal für ihre starken Stürmerinnen bekannt. Und genauso, wie man es erwartete, ist es auch gelaufen. Altenberge kam richtig gut ins Spiel. Woran man das erkennt? Bereits in der 3. Minute stand es 1:0 für die Gäste. Einen Abstoß der Ibbenbürener fing Shanice Lüttecke ab und schloss zum 1:0 ab. Kurz darauf setzten aber die Gastgeberinnen nach. Und niemand anderes als Lia Feldmann traf. Einen Schnittstellenpass erreichte sie durch ihre unglaubliche Schnelligkeit und donnerte die Kugel zum 1:1 ins Tor der Altenberger (6.). Nach dem Gegentor verlor Altenberge den Faden. Beide Mannschaften kamen nicht mehr wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor. "Wir brauchten einige Zeit, um uns von dem Gegentor zu erholen. Wir mussten einfach weiter kämpfen", sagte Hennes Jerzinowski, Trainer von Altenberge. Und das schaffte sein Team. In der 37. Minute setzte sich Paulina Schengber über rechts durch. Sie verwandelte zum 2:1. Beide Teams erkämpften sich noch die ein oder andere Chance, wirklich gefährlich wurde aber nicht mehr. Naja, bis zu 89. Minute. Da lief nämlich Theresa Kajüter auf das Altenberger Tor zu. Im Eins-Gegen-Eins parierte Kira Föbrich. "Das war eine weltklasse Parade", freute sich Jerzinowski. Man muss eben auch dreckige Spiele gewinnen, meinte Jerzinowski. Und damit hat er Recht, denn manchmal muss man richtig kämpfen, um was zu reißen. Nächste Woche geht es dann gegen Riesenbeck. "Wir gegen von Spiel zu Spiel. Ibbenbüren hat uns gezeigt, dass wir niemanden unterschätzen dürfen", sagte Jerzinowski.
Torschützinnen: 0:1 Shanice Lüttecke (3.), 1:1 Feldmann (6.), 1:2 Schengber (37.)

Matellia Metelen - Westfalia Kinderhaus     1:3 (0:0)
Und wieder eine Umstellung für Kinderhaus. Denn Trainerin Liesa Marschall setzte wegen der Geburt ihres dritten Kindes aus: Glückwunsch! Dennoch überzeugte Kinderhaus. Die Mannschaft von Lukas Wierzchula war klar spielbestimmend. Fußballerisch deutlich überlegen, doch die hochkarätigen Chancen wollten einfach nicht kommen. Denn die Gäste bauten ihren Angriff ordentlich auf, aber im letzten Drittel verloren sie die Kugel.  "Irgendwie haben wir das dann immer schlampig zu Ende gespielt", ärgerte sich Wierzchula. In der zweiten Hälfte lief es dann besser. Die Mannschaft war fokussierter, cleverer und auch die Aktionen wurde besser ausgespielt. Diese Steigerung belohnten die Gäste. Ein Abpraller landete bei Sandra Sproge, die zum 1:0 einschob (49.). "Ein klassischer Stürmer-Move", sagte Wierzchula. Aber Kinderhaus wäre nicht Kinderhaus, wenn sie kein Gegentor kassieren würden. Kurz mal nicht aufgepasst, schlecht verteidigt, quasi um den Ballverlust gebettelt und zack, stand es 1:1 durch Fabienne Iking (58.). "Da muss ich an der Stelle einfach mal die Einstellung der Mannschaft loben. Kämpferisch und von der Motivation her war das Weltklasse", freute sich der Westfalia-Coach. Und dann spielte sein Team genau das, was sie können: Der Ball durch die Schnittstelle, Lotte Reinermann auf und davon. So schnell kann das 2:1 (70.) und 3:1 (83.) fallen. "Lotte hat ein riesen Potential, eine unglaubliche Technik und Geschwindigkeit dazu", lobte ihr Trainer. Ihm sei bewusst, dass seine Spielerin auch in höheren Ligen Interesse weckt, daher ist das Team sehr froh, sie zu haben. 
Torschützinnen: 0:1 Sproge (49.), 1:1 Iking (58.), 1:2 Reinermann (70.), 1:3 Reinermann (83.)

Germania Hauenhorst II - ASC Schöppingen     1:3 (1:1)
Für Hauenhorst sieht es derzeit nicht gut aus. Obwohl es gegen Schöppingen sogar eine Führung gab. Die Gäste hatten hingegen einige Probleme: "Wir sind eigentlich ganz gut gestartet. Nach dem Gegentor war es dann aber ziemlich schwierig", sagte Schöppingens Coach Christina Haverkock. Denn diese fiel bereits in der 6. Minute. Im Spielaufbau landete die Kugel nicht bei der Mitspielerin, sondern bei Marea Büning im Fuß, die zum 1:0 abschloss. Schöppingen wurde nervös. Viele lange Bälle und überhaupt nicht das Spiel, was sie sonst spielen können. Der kleine Lichtblick kam dann in der 14. Minute. Nach Vorarbeit von Julia Schmitz versenkte Sarah Bunnefeld das Ding im Tor (1:1). Wirklich besser wurde es danach allerdings nicht. In der Pause gab es dann einiges zu besprechen. Haverkocks Team wollte die Räume besser abdecken, die Bälle ordentlich hinten raus spielen und nicht jedes Ding lang kloppen. Da sollte dem Team Sicherheit bringen, denn das Spiel durch Zentrum und dann schnell über die Außen, liegt den Gästen normalerweise. Haverkocks Mannschaft setzte in der zweiten Hälfte wirklich alles um. "Spielerisch war das wieder richtig gut", freute sich die Trainerin. Zusätzlich kam Nele Ribbers als Stürmerin rein. Sie sollte ordentlich Schwung ins Spiel bringen. Und das tat sie. Nach einem Pass von Jana Eickhoff donnerte Ribbers die Kugel zum 2:1 ins Tor (53.). Kurz darauf ließ sie den Ball erneut im Netz zappeln (61.). Das nennt mal wohl Joker! 
Torschützinnen: 1:0 Büning (6.), 1:1 Bunnefeld (14.), 1:2 Ribbers (53.), 1:3 Ribbers (61.)

Weitere Spiele:
Teuto Riesenbeck - SG Holtwick/Legden     1:2 (1:0)
SpVgg Vreden - SV SW Esch     1:1 (0:0)
Union Wessum II - SG Horstmar/Leer     0:7 (0:5)