Zu ähnliche Trikotfarben? Manchmal schien es so. In diesem Zweikampf weiß Wolbecks Dana Schiele (l.) jedoch, dass sie den Ball gegen Oeldes Lena Kleickmann abschirmen muss.

Unglücklicher Fauxpas in Wolbeck


von Tine Reiß

(26.09.17) Landesliga-Absteiger VfL Wolbeck hat auch eine Liga weiter unten weiter schwer zu kämpfen. Am dritten Spieltag setzte es bereits die zweite Niederlage für Patrick Timmermann und sein Team. Das 0:1 (0:1) gegen die SpVg Oelde war zudem ein besonders bitteres, schließlich ging das einzige Tor zu 80 Prozent auf Wolbecks Kappe. Jubel hingegen gab es weiter westlich. GW Amelsbüren freute sich über den ersten Dreier der Saison.

Gewinner des Spieltages: Nach drei Spielen endlich der erste Sieg: GW Amelsbüren gewann mit 2:0 gegen Saxonia Münster. In einem ausgeglichenen Spiel kamen beide Mannschaften zu Chancen. Bereits in der Anfangsphase hatte Saxonia die Führung auf dem Fuß: Sina Hustert traf allerdings nur die Latte. Amelsbüren nutzte die wenigen Chancen der ersten Hälfte effektiver. In einer weiteren Druckphase der Saxonia konterten die Grün-Weißen mit einem langen Ball. Über die linke Außenbahn erreichte dieser Stürmerin Anna-Lena Reichelt. Sie spielte gleich zwei Gegenspieler geschickt aus und brachte das Spielgerät schließlich nach 38 Minuten zum 1:0 im Tor der Gäste unter. Eine glückliche Führung! In die zweite Hälfte startete Amelsbüren mit Trainer Andreas Wennemers Ansage: "Die Passquote und das Stellungsspiel müssen besser werden!". Gesagt, getan. Die Gastgeberinnen ließen in Durchgang zwei weniger zu. In den ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel hatten sie die Oberhand über das Spiel. Der Ausbau der Führung war eine Frage der Zeit. Der Treffer zum 2:0 fiel daher wenig überraschend. In der 54. Minute stand Susanne Oslowski im Sechzehner genau richtig und köpfte den Ball in die Maschen. Laut Wennemer wurde es auch Zeit für den ersten Sieg: "Wir waren sehr unter Zugzwang und wollten vieles wiedergutmachen." Unzufriedener war auf der anderen Seite Michael Mainka, Saxonias Coach: "Meine Mädels waren dieses Mal einfach einen Schritt zu langsam."

Verlierer des Spieltages: Zwar knapper als am vergangenen Spieltag, dafür aber umso unglücklicher, verlor der VfL Wolbeck gegen die Spielvereinigung aus Oelde. Hinten ließ der VfL über weite Strecken des Spiels wenig zu. Chancen zur Führung oder zum Ausgleich waren genügend vorhanden. Es fehlte lediglich an platzierten Schüssen aufs Tor. Umso ärgerlicher, dass eine Wolbeckerin - den Namen wollte Timmermann nicht verraten - die größte Chance der Gäste selbst kreierte: Sie verwechselte die Trikotfarben, und so erreichte ihr Rückpass die gegnerische Jana Kingma. Den Fehler ihrer Konkurrentin nutzte diese und kam völlig frei vor dem Tor der Wolbecker zum Schuss. Das einzige Tor der Partie war gefallen - Wolbecks Damen durch einen unglaublichen Fauxpas der eigenen Spielerin geschlagen. "Wir haben nicht verdient verloren", sagte Timmermann. In der kommenden Woche stehen für den VfL gleich zwei Spiele auf dem Programm. Am Mittwoch komplettieren Wolbeck und der Westfalenligist BSV Ostbevern die erste Runde im Kreispokal. An Spieltag vier reist das Team zur Hammer SpVg.. Der Fokus für Timmermann? "Ganz klar das Spiel gegen Hamm in der Liga!"

Topspiel des Spieltages: In unserem Topspiel des Spieltags war SV Herbern bei der Reserve der Warendorfer SU zu Gast. Obwohl auf dem Papier ein 3:1-Sieg für die Gäste steht, war Warendorf dem Tabellenführer längst nicht chancenlos unterlegen. Viel mehr hatte die Elf um Trainer Frank Große-Budde Glück, dass die WSU nicht schon in der ersten Halbzeit alles klar machte: Schon vor dem Führungstreffer hatte das heimische Team zwei Großchancen. Eine davon gehörte Jana Maas. Sie stand Mieke Hüttig im Eins-gegen-eins gegenüber. Die Keeperin entschärfte die Situation jedoch und hielt ihrem SV den Kasten sauber. Zumindest bis kurz vor der Pause. Nach einem von Herberns hoch stehender Abwehr nicht sauber abgewehrten Ball, fing Maas die Kugel im Mittelfeld ab. Aus 25 Metern netzte sie durch einen platzierten Fernschuss ein. Herbern tat sich hingegen weiter schwer. Nach dem Seitenwechsel ging es jedoch schnell: Drei Minuten nach Wiederanpfiff erreichte ein Pass Herberns Alena Schlinge. Sie traf zum Ausgleich. Das Führungstor folgte eine knappe halbe Stunde später: Ein diagonal gespielter Ball erreichte Julia Rummler. Rummler lief allein aufs Tor zu und schoss Herbern zur Führung (2:0/76.). In der 87. Minute machte Laura Brockmeier dann alles klar: Nachdem sie eine Gegenspielerin ausgespielt hatte, stand auch sie alleine vor dem Tor - 3:1. Am Ende ging Herbern als verdienter Sieger vom Platz. "Ich bin zufrieden mit dem Punktekonto", sagte Große-Budde zu dem Sieg. An der Leistung seiner Mädels müsse allerdings noch gearbeitet werden. Warendorfs Trainer Pascal Thier war trotz Niederlage stolz auf seine Mannschaft: "Die Mädels haben es Herbern schwer gemacht. Das macht Hoffnung auf mehr."

Heimspiel-Fazit: Auf der Pole-Position und auch auf dem letzten Platz tut sich in der dritten Woche nichts. Herbern bestätigt den ersten Platz und ist nun die einzige Mannschaft ohne Punktverlust. Im Mittelfeld macht besonders Amelsbüren an diesem Spieltag ein paar Plätze gut. GWA befindet sich nun mit vier Punkten auf Rang acht. Ansonsten bleibt abzuwarten, wer sich auf den oberen vier Rängen durchsetzen wird. Einige Teams sollten allerdings langsam anfangen zu punkten, wenn sie nicht komplett den Anschluss verlieren wollen. Zumindest die WSU-Frauen wollen dies laut Trainer im nächsten Spiel in Angriff nehmen. Wir bleiben gespannt.

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