Frauen-Landesliga 3

Jule Uhlenbrock (r.), hier im Duell mit Telgtes Johanna Kretzer, holte mit Borussia Emsdetten den ersten Heimsieg.

Grün-Weiße Spitze mal drei


Von Theresa van den Berg

(24.09.19) Nottuln, Wessum, Ibbenbüren - so heißt das Grün-Weiße Trio an der Tabellenspitze. Während Wessums Trainer Marco Leimbach selbstbewusst dabeibleibt – „Wir wollen aufsteigen.“ – sind Anna Donner und Katharina Eiter eher überrascht von dem guten Start ihrer Mannschaften. "Ich habe auf keinen Fall damit gerechnet, dass wir wieder gegen den Abstieg spielen. Aber dass es nach dem Umbruch mit den vielen jungen Spielerinnen so gut läuft, habe ich nicht erwartet“, sagte Donner. Für Eiter kommt es ebenso überraschend, dass ihre Arminia da oben steht. Sie nimmt die Punkte gerne mit und betont: „Wir können ganz ohne Druck aufspielen.“ 

Das hat anscheinend auch am Wochenende beim 2:0 gegen Amelsbüren wieder geklappt. "Ibbenbüren hat stark gespielt und uns die ersten 30 Minuten hinten reingedrückt. Wir haben kein Mittel gefunden, hinten rauszuspielen", waren GW-Trainer Andreas Wennemer und sein Team ziemlich beeindruckt von der Anfangsphase des Gegners. Zu mehr als einer knappen Führung durch Pia Bernardy (10.) reichte es zunächst aber nicht. "Wir hätten zur Pause schon 3:0 führen können", kritisierte Eiter.

Schophuis macht den Deckel drauf

Doch mit zunehmender Spielzeit fand auch Amelsbüren ins Spiel. "Nach unserer ersten Chance haben wir wieder mehr an uns geglaubt." Die Münsteranerinnen kamen gestärkt aus der Kabine und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten. Doch weder Luisa Wünnemann, noch Eva Tingelhoff brachten den Ball im Tor unter. Besser machte es da Lisa-Marie Schophuis kurz vor Schluss für die Arminia (80.). Nach einer Ecke nutzte sie die Unordnung im Strafraum und drückte den Ball über die Linie. Trainerin Eiter war im Gegensatz zu Wennemer nicht ganz so begeistert vom Spiel ihrer Mannschaft und sprach von einem dreckigen Sieg. "Einstellungstechnisch waren wir auf den Punkt da. Spielerisch war es allerdings, verglichen mit den Spielen zuvor, keine Glanzleistung." 

Dafür überzeugte eine andere Mannschaft ihren Trainer mit der spielerischen Leistung - zumindest in der zweiten Halbzeit. Mit 5:0 gewann Union Wessum gegen den Tabellenelften aus Scheidingen. Danach sah es in den ersten 45 Minuten allerdings noch gar nicht aus. Zwar fand das Team von Leimbach gut in das Spiel, das Tore schießen wollte jedoch noch nicht so recht gelingen. "In der ersten Halbzeit sind wir nicht wirklich zwingend vor das gegnerische Tor gekommen", kritisierte der Coach die Abschlüsse aus der Distanz. Zu mehr als zwei Aluminiumtreffern reichte es nicht. Auf der Gegenseite durfte sich die Gastgeberinnen bei ihrer Torhüterin Anna Zeiske bedanken, dass sie nicht mit 0:1 in Rückstand gerieten.

Leistungssteigerung in Halbzeit Zwei

"In der zweiten Hälfte haben wir dann deutlich ruhiger und mit Köpfchen gespielt." Der Ball lief, die Schnittstellen wurden gesucht und gefunden und so waren die Treffer nur eine Frage der Zeit. Den Anfang machten Christin Holtkamp und Charlotte Eismann (49. und 56.) ehe Lea Stampfer mit einem sehenswerten Treffer auf 3:0 erhöhte (62.). "Das war schon gut gespielt. Drei, vier Stationen im Sechzehner, direktes Spiel und Lea musste nur noch einschieben", freute sich Leimbach. Erneut Holtkamp durch einen Foulelfmeter (73.) und Charlotte Wisseling (85.) sorgten für den 5:0 Endstand. 

 

 

Josefine Höppener vergab eine große Chance für Nottuln.

Ebenfalls fünf Tore fielen beim 3:2 des Tabellenführers aus Nottuln gegen Brochterbeck. So knapp wie das Ergebnis, war die Partie laut Anna Donner allerdings nicht. „Wir waren klar spielbestimmend“, sah Nottulns Trainerin ein Spiel, was überwiegend in der Hälfte der Brochterbeckerinnen stattfand. „Wir haben nur erneut die vielen Torchancen nicht genutzt." In der zweiten Halbzeit nahmen sich die Donner-Schützlinge vor, „mit mehr Mumm zu spielen und einfach mal den Abschluss zu suchen, statt wieder quer zu legen." Mit Erfolg: Zwar gaben die Grün-Weißen gleich zwei Mal eine Führung aus der Hand, am Ende hatte jedoch Maike Austrup mit ihrem Treffer zum 3:2 (81.) das letzte Wort. Brochterbecks Trainer Andrew Celiker hätte diesen Punkt vor allem nach der Anfangsphase gerne mitgenommen.  „Ein Unentschieden hätten wir verdient gehabt.“ Der Knackpunkt im Spiel der Rot-Weißen sei die Verletzung von Nadja Bischof in der 20. Minute gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Stürmerin bereits mehrmals die Führung auf dem Fuß. „Die Auswechslung hat unser Spiel verändert. Vielleicht war es auch Kopfsache. Die Konzentration hat nachgelassen und Nottuln wurde offensiver.“ 

Emsdetten mit erstem Heimsieg

Unter den ersten Drei wurden wohl auch zwei andere Mannschaften erwartet: Borussia Emsdetten und SG Telgte. Nach dem Fehlstart mit drei Niederlagen zum Auftakt kommt die Borussia so langsam in Fahrt. Gegen das Team von Sebastian Wende fuhr sie die ersten drei Punkte zu Hause ein - "und das auch verdient", wie Trainer Stephan Claßen fand. Nach zweimaligem Rückstand drehten die Rot-Weißen in der 82. Minute noch das Spiel und gewannen dank einer starken Reaktion von Torhüterin Marita Theele kurz vor Schluss mit 3:2.

Drei wichtige Punkte für das Emsdettener Selbstbewusstsein - aber Claßen weiß auch, woran er mit seiner Mannschaft noch arbeiten muss. "Wenn du in der Vorwärtsbewegung den Ball verlierst, wird es gegen Telgte gefährlich", ärgerte sich Claßen über die eigenen Fehler vor den Gegentoren. Und auch Wende beklagte einige Defizite. "Wir haben die Außen nicht in den Griff bekommen und waren dann mit unserer Dreierkette offen wie ein Scheunentor." Am Ende brachte jedoch auch die Umstellung auf eine Viererkette nicht den gewünschten Erfolg und so kam Emsdetten in der Tabelle bis auf einen Punkt an Telgte heran.