Coesfelds Kapitänin Lena Gödde (Mitte, hinten) will gegen Nottuln vor allem eins: wieder als Team funktionieren.

Abhaken und Vollgas


von Theresa van den Berg

(25.09.20) Einen Saisonstart zum vergessen - den erlebten die Coesfelderinnen am ersten Spieltag. Mit einem 0:6 im Gepäck machte sich die Mannschaft von Claudia Wiesmann auf die Heimreise aus Flaesheim. "Das war ein Komplettausfall", konnte und wollte die Trainerin nach diesem Auftakt nichts schönreden. Gegen Nottuln muss eine Leistungssteigerung her, so viel steht fest. "Wir müssen aggressiver spielen und zeigen, dass wir Fußballspielen können und nicht nur wie Statisten nebenher laufen", macht Wiesmann deutlich, was sie von ihren Mädels erwartet. 

Eine, die in diesem Spiel vorweg gehen kann und muss ist Lena Gödde. Die Kapitänin gehört im Team der SG zu den Leistungsträgerinnen und das, nicht nur aufgrund ihrer Erfahrung. "Lena überzeugt definitiv mit ihrem Stellungsspiel und ihrer Zweikampfhärte", weiß Wiesmann was sie an ihrer Außenverteidigerin hat. Genau das Richtige für einen Gegner wie Nottuln. Nicht nur, aber vor allem in der Defensive. Seit acht Jahren bringt die 25-jährige mittlerweile ihre Leistung für Coesfeld auf den Platz. Nur am vergangenen Spieltag wollte nichts so wirklich klappen. "Die richtige Einstellung hat gefehlt. Wir haben nicht als Team gearbeitet, nicht kompakt gestanden, sondern jeder hat sein eigenes Ding gemacht", weiß Gödde genau, woran es gelegen hat. 

Ein Spiel auf Augenhöhe

"Wir waren wirklich schlecht. An einem normalen Tag hätten wir definitiv mithalten können", ist sich die Gescheranerin sicher. Das konnten die Coesfelderinnen in der Vergangenheit auch mit Nottuln. "Dieses kleine Derby ist immer ein Spiel auf Augenhöhe. Es ist wichtig, dass die Einstellung schon beim Warmmachen passt und wir zeigen, dass wir gewinnen wollen." Die Stärken des Gegners - die schnellen Außenspielerinnen und das Zentrum - sind bekannt. Man weiß in Coesfeld also, was auf einen zukommt. "Deswegen muss jeder von uns an seine Leistungsgrenze gehen, um die Punkte zu Hause zu behalten."

Union Wessum - SpVgg Vreden (Sonntag, 11:00 Uhr)
Ein Derby zum Anfang - das gibt es am kommenden Spieltag in Wessum. Der unbekannte Aufsteiger ist zu Gast. "Ich kann die Vredenerinnen überhaupt nicht einschätzen", weiß Wessums Trainer Marco Leimbach nicht, was ihn erwartet. "Ich habe sie einmal in der Vorbereitung gegen unsere Zweite spielen sehen. Und das ziemlich offensiv." Der Coach hofft zwar, dass die Gäste ähnlich mutig auftreten, geht aber nicht davon ist. "Ich schätze, dass Vreden eher tief verteidigen und auf eine Chance lauern wird." Am Ende ist es Leimbach aber auch egal, denn: "Wir spielen zu Hause gegen einen Aufsteiger. Da wollen wir mit aller Macht punkten." 
Heimspiel-Tipp: Wessum behält die drei Punkte zu Hause, wird jedoch das ein oder andere Mal von den flinken Vredenerinnen vor Probleme gestellt. 3:1
Lena Gödde: 4:1

SuS Legden - Arminia Ibbenbüren II (Sonntag, 12:00 Uhr)
Spieltag Nummer Zwei - Kracher Nummer Zwei. Nachdem für Legden am vergangenen Sonntag beim 0:5 gegen Nottuln nichts zu holen war, ist an diesem Spieltag die nächste große Herausforderung zu Gast. Zwar verlor die Reserve aus Ibbenbüren ebenfalls  mit 1:4 gegen Wessum, hat aber wohl gerade deshalb einiges wieder gutzumachen. 
Heimspiel-Tipp: Ibbenbüren holt die ersten drei Punkte und ist eine Nummer zu groß für Legden. 0:2
Lena Gödde: 0:2

TuS Recke - Fortuna Gronau (Sonntag, 13:00 Uhr)
Der Start in die Saison ist geglückt. Zumindest für Recke. Die Blau-Weißen gewannen zum Auftakt mit 6:2 gegen Vreden. Gronau hingegen ging beim 2:3 gegen Amelsbüren leer aus. Und trotzdem ist TuS-Trainer Andreas Kleine gewarnt. "Das für mich unerwartet knappe Ergebnis der Gronauerinnen zeigt, dass es in dieser Liga keine leichten Spiele und keine leichten Gegner gibt." Unterschätzen wird man die Gäste also nicht. "Wir müssen das Spiel von der ersten Minute an annehmen und alles abrufen", so der Coach. 
Heimspiel-Tipp: Ein hart umkämpftes Spiel mit dem besseren Ende für Recke. 2:1
Lena Gödde: 3:2

SG Telgte - Concordia Flaesheim (Sonntag, 13:00 Uhr)
Für Telgtes Trainer Sebastian Wende ist und bleibt die Concordia eine Unbekannte. "Das 6:0 von Flaesheim hat mich am vergangenen Spieltag am meisten überrascht." Damit war nicht zu rechnen - auch nicht, wenn Top-Torjägerin Laura Giezenaar aus Recklinghausen zurück ist. Die Telgterinnen sind nun doppelt gewarnt, denn "gegen Flaesheim haben wir noch nie gut ausgesehen." Ein Punkt aus den vergangenen drei Begegnungen und ein nicht gerade überzeugender Auftritt gegen Brochterbeck am ersten Spieltag machen Wende deutlich: "Das wird ein schweres Spiel. Wir müssen sofort funktionieren."  
Heimspiel-Tipp: Telgte nimmt so langsam Fahrt auf. 3:1
Lena Gödde: 3:1

SG Coesfeld - GW Nottuln (Sonntag, 15:00 Uhr)
Viele Tore fielen in den ersten Partien dieser zwei Teams. Mit einem klitzekleinen Unterschied: Coesfeld kassierte sechs, Nottuln erzielte fünf. Nervös ist man deswegen in Coesfeld aber nicht. "Gegen Nottuln waren es immer Begegnungen auf Augenhöhe. Außerdem weiß ich, was die Mädels können. Wir müssen konzentriert und fokussiert unsere Leistung abrufen", so Wiesmann. Die Motivation dafür sollte in dem Nachbarschaftsduell auf jeden Fall gegeben sein. Bleibt abzuwarten, ob Coesfeld die Niederlage so einfach abschütteln kann und gegen Nottuln zu alter Stärke zurückfindet. 
Heimspiel-Tipp: Eine Leistungssteigerung der Coesfelderinnen ist deutlich zu erkennen. Für etwas Zählbares reicht es aber nicht. 1:3
Lena Gödde: 2:1

GW Amelsbüren - FC Oeding (Sonntag, 15:00 Uhr)
"Wenn wir in unser Spiel reinkommen, dann können wir Oeding schlagen." Auch, wenn Amelsbürens Trainer Fabian Nehm nicht weiß, womit er es zu tun hat, steht das für ihn fest. "Wir müssen uns nicht verstecken." Warum auch? Platz Drei in der vergangenen Saison, ein 3:2-Sieg gegen Gronau am ersten Spieltag und die ein oder andere Stimme, die Amelsbüren durchaus für - naja, nennen wir es mal vorsichtig ausgedrückt - konkurrenzfähig hält. Oeding hingegen kämpfte lange gegen den Abstieg und verlor auch den Auftakt mit 1:3 gegen Wacker II. Das heißt für Nehm allerdings gar nichts, denn "alle konnten lange und gut arbeiten und sich auf die neue Saison vorbereiten."  
Heimspiel-Tipp: Nichts zu holen für Oeding. 3:0 
Lena Gödde: 3:0

SC Gremmendorf - BSV Brochterbeck (Sonntag, 16:00 Uhr)
Jetzt darf auch Gremmendorf wieder ran. Nach der langen Pause startete das Team von Jack Peters mit einem spielfreien Wochenende. Geduld war angesagt. Doch jetzt heißt es: volle Konzentration auf Brochterbeck. Vor  knapp einem Jahr standen sich die beiden Mannschaften das letzte Mal gegenüber. Gremmendorf verspielte kurz vor Schluss eine 2:0-Führung und musste sich mit einem Unentschieden zufrieden geben. Auf die leichte Schulter sollte man die Brochterbeckerinnen also nicht nehmen. Auch nicht, wenn sie das erste Saisonspiel gegen Telgte mit 0:2 verloren. 
Heimspiel-Tipp: Die Punkte bleiben in Gremmendorf. 2:0 
Lena Gödde: 2:0