Landesliga 3

Trainer Andreas Kleine durfte sich mit dem TuS Recke über einige Tore freuen.

Favoriten tun sich schwer


von Theresa van den Berg

(28.09.21) Die Favoriten auf dem Papier hatten so ihre Schwierigkeiten an diesem Spieltag. Was für Nottuln so gerade noch gut ausging, endete für Telgte und Wessum in einer Niederlage. Darüber freuten sich vor allem Recke und die Reserve aus Mecklenbeck.

Während Telgtes Trainer Sebastian Wende klare Worte fand - "Das, was wir aktuell auf den Platz bringen, hat viel mit Abstiegskampf zu tun." - stand auf der anderen Seite eine glückliche Carmen Rieke. Mit 5:1 gewannen die Reckerinnen gegen die Grün-Weißen und holten damit den ersten Sieg. "Wir haben Telgte stark eingeschätzt und hätten alles an Punkten mitgenommen. Damit, dass es so ausgeht, haben wir nicht gerechnet. Aber es hat einfach alles gepasst. Die Einstellung, der Kampfgeist und am Ende das Ergebnis." 

Zu viele Defizite bei Telgte

Bereits nach 18 Minuten lag das Team von Wende durch Tore von Jule Meyer und Leonie Beckmann mit 0:2 hinten. "Bei uns hat es heute schon an der Basis gefehlt. Die Ballannahme hat nicht gepasst, die Laufarbeit, die Handlungsgeschwindigkeit, das Spiel nach vorne." Die Liste der Defizite im Spiel der SG war lang. Zwar sah der Coach die Blau-Weißen nicht in allen Belangen überlegen, "dafür aber in den wesentlichen." Viel mehr als reagieren tat Telgte auch nach dem 0:3 durch Laura Nieland (61.) an diesem Tag nicht.

"Stets bemüht", lautete das Fazit von Wende, während Rieke auch nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Anne Hilgenhöner (72.) nicht das Gefühl hatte, dass da noch irgendwas schiefgehen könnte. Im Gegenteil: Shari Wolf (80.) und erneut Beckmann (81.) erhöhten frei vor dem Tor auf 5:1 und machten damit alles klar. "Die momentane Situation zeigt mir, dass Namen und gute Spielerinnen auf dem Platz nicht reichen, wenn Training, Fitness und Leidenschaft fehlen." 

Drei Punkte und zwei Verletzte

Leidenschaft brachte im Gegensatz dazu der FC Oeding beim 1:2 gegen Nottuln auf den Platz. Ein bisschen zu viel, wenn es nach GW-Trainerin Anna Donner geht. "Nach dem Anschlusstreffer wurde es sehr ruppig. Da hätte der Schiedsrichter eher mit gelben Karten reagieren müssen." So wurde die Freude über drei weitere Punkte durch die Verletzungen von Elsa Menker und Denise Waltering getrübt. 

Zuvor war es jedoch jene Waltering, die nach der Führung durch Sandra Schäfer (33.) zum eigentlich beruhigenden 2:0 traf (51.). Doch auch die Gastgeberinnen aus Oeding hatten die Möglichkeit zur Führung und kamen in der 63. Minute zum nicht unverdienten Anschlusstreffer. "Wir hätten das Spiel vorher schon durch Johanna Mersmann oder Denise beruhigen können und sorgen mit den vergebenen Chancen dafür, dass es noch einmal hitzig wird. Beim Stande von 1:2 hat man immer Angst, dass einem noch ein Fehler passiert. Das war heute kein gutes Spiel von uns", war Donner zwar mit dem Resultat, nicht aber mit der Leistung zufrieden.

Prioritäten falsch gesetzt

An der Leistung seiner Mannschaft hatte auch Wessums Coach Marco Leimbach nach dem 1:2 gegen Wacker Mecklenbeck etwas auszusetzen. "Ich war stinksauer." Und das hatte seinen Grund. Als suboptimale Vorbereitung bezeichnete der Trainer den Samstagabend, den einige seiner Mädels wohl zu spät beendeten. "Das hat man auf dem Platz gemerkt. Man kann gegen Mecklenbeck verlieren, aber nicht so. Das geht nicht, wenn man aufsteigen will." In der Partie, die sich überwiegend im Mittelfeld abspielte, störte Wacker früh und nutzte die Unachtsamkeiten der Gäste eiskalt. Während sich die Wessumerinnen bei einem Freistoß noch sortierten, schlugen die Lila-Weißen den Ball lang nach vorne - Larissa Duffe netzte zur Führung ein (45.). 

Für die zweite Halbzeit nahmen sich die Unionerinnen viel vor, "doch es ging genauso schleppend weiter wie zuvor." Dieses Mal war es ein Einwurf, den die Mannschaft von Leimbach verschlief: Kristina Hopp nahm den Ball an und bugsierte ihn aus 30 Metern über die weit vor dem Tor stehende Anna Zeiske zum 2:0 in die Maschen (50.). Bekamen die Gäste aus Wessum spielerisch bis dahin gar nichts hin, kamen sie nun so langsam etwas besser ins Spiel und auch zu Möglichkeiten. In der 60. Minute scheiterten sie am Lattenkreuz, kurze Zeit später fehlte nur eine Fußspitze. 

Kuriose Szene in Mecklenbeck

"Die besseren Chancen hatten in diesem engen Spiel aber wir", stellte Wackers Trainer Volker Wortmann klar, der vor allem mit einer Szene in der ersten Halbzeit nicht einverstanden war. Einen bereits gegebenen Handelfmeter nahm der Schiedsrichter wieder zurück. "Das habe ich so noch nicht erlebt." Und auch das 1:2 durch Dörthe Nienhaus durch einen Kopfball kurz vor Schluss hätte laut Wortmann nicht sein müssen. "Da haben wir gepennt." Am Ende konnte der Trainer aber mit beiden Dingen und drei hart erkämpften Punkten auf der Habenseite leben. 

Weitere Spiele:
SC Gremmendorf - Arminia Ibbenbüren II 1:1
SpVgg Vreden - Concordia Flaesheim 0:10