Frauen-Westfalenliga

Sophia Steinemann und Arminia Ibbenbüren scheiterte gegen Bielefeld. Foto: Rolfinaction/Rolf Grundke

"Fußballerisch kein Leckerbissen"


Von Hannah Opitz

(11.10.22) Huiuiui, da sind aber einige gestolpert. Dabei waren drei Punkte fest eingeplant. Ups, lief wohl ganz und gar nicht wie geplant. Einige müssen sich jetzt dringend wieder aus dem Dreck ziehen. Andere sind jetzt Richtung Meisterschaft ausgerichtet. Westfalenliga halt.

Germania Hauenhorst - Herforder SV Borussia Friedenstal     3:1 (0:1)
Da fragt man sich doch, was in der ersten Hälfte bei Hauenhorst schief lief. Denn 0:1 hinten zu liegen und dann 3:1 zu gewinnen ist schon ein Brett. Da muss die erste Halbzeit ziemlich schlecht gelaufen sein. Herford kam hingegen gut rein. Spielte ruhig hinten raus und Torhüterin Charlotte Schröder bewies, dass sie in die Westfalenliga gehört. "Sie ist extrem spielstark", lobte Hauenhorsts Trainer Clemens Gude die Torhüterin seines Gegners. Seine Mannschaft bekam hingegen weniger Zugriffe. Da schwappte das Spiel immer mehr in Richtung der Gäste. In der Pause stellte Gude um. Von einer Viererkette auf eine Dreierkette. Durch die Einwechslung von Lara Hohm belebte das Spiel der Germania. Und dann ging's ab. In der 56. Minute setzte sich Lina Jäger im Alleingang über links durch. In der Mitte stand Nicole Schampera, die den Ball bekam und zum 1:0 einschob. "50 Prozent des Tores gehörten Lina", lobte Gude. Kurz drauf landete die Ecke von Merle Kölking bei Filipa Sampaio, die aus 10 Metern abzog (1:2/58.). Die Gastgeberinnen steigerten sich immer wieder. Übertrumpften jede Leistung, die sie bisher lieferten und setzten noch einen drauf. Schampera schaltete bei einem Konter schneller als alle anderen und chippte die Kugel über Schröder zum 3:1 ins Tor. "Wir haben uns für die Verbesserung belohnt", freute sich Gude.
Torschützinnen: 0:1 Salzmann (37.), 1:1 Schampera (56.), 2:1 Sampaio (58.), 3:1 Schampera (79.)

Arminia Ibbenbüren - Arminia Bielefeld II     2:3 (0:1)
"Ich den letzten drei Spielen war das fußballerisch kein Leckerbissen", ärgerte sich Ibbenbüren-Trainer Bruno Graw. In den Zweikämpfen zu ängstlich, technisch deutlich unterlegen, einfach zu viel Pölerei und Hektik. "So haben wir an der Spitze nichts verloren", sagte Graw. Die Gastgeberinnen zeigten fußballerisch eine schlechte Leistung. Die Passqualität ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Denn durch den Gegner durchspielen, ist leider keine Option. Und mit dieser Leistung liegt man eben ganz schnell 0:3 zurück. Tore, die vermeidbar sind, wenn man die nötige Wachheit an den Tag gebracht hätte. "Das liegt an der Ängstlichkeit. Das ist quasi Barbiementalität", ärgerte sich Gude. Beim 0:1 waren die Gastgeberinnen eigentlich in Überzahl. Bekamen die Kugel aber nicht geklärt. Jana Reitmeier wusste wie und schob ein (9.). Beim 0:2 gab eine Unstimmigkeit in der Ibbenbürener Abwehr. Den Ball von Torhüterin Stefanie Kösters bekam Lena Störmer und verwandelte direkt. Kurz darauf hatte Haley Flatemersch ein gutes Auge. Kösters stand weit vor ihrem eigenen Tor. Da beförderte Flatemersch den Ball einfach per Bogenlampe ins Tor. So und jetzt? Kämpfen und endlich die richtige Einstellung zeigen. Das forderte Graw in der Pause lautstark. "Ich musste einfach meinen Frust loswerden", sagte Graw. Und das klappte dann auch plötzlich. Das zeigt uns schon wieder: Selbst wenn man technisch unterlegen ist, kann man durch den nötigen Einsatz und Kampfgeist alles aufholen. Und die Aufholjagd startete. Einen Diagonalpass erlief Dana Gilhaus und schob zum 3:1 ein. Kurz darauf verwandelte Eva Arentz einen Eckball. Das Team wachte allerdings einfach zu spät auf. Die Zeit war um. Und die Aufholjagd nicht geglückt. "Am Donnerstag werden wir nochmal auf das Spiel eingehen. Ich werde auch noch Einzelkritik äußern", sagte Graw. Und dann soll es nächste Woche besser laufen.
Torschützinnen: 0:1 Reitmeier (9.), 0:2 Störmer (50.), 0:3 Flatemersch (71.), 1:3 Gilhaus (81.), 2:3 Arentz (87.)

Weitere Spiele:
SSV Rhade - SpVgg. Kutenhausen-Todt.     6:1 (2:1)
SpVg Berghofen II - BSV Ostbevern     3:4 (1:1)
FC Iserlohn - SuS Concordia Flaesheim     3:0 (1:0)
Fortuna Freudenberg - VfL Bochum II     1:1 (0:0)
VfL Billerbeck - Wacker Mecklenbeck     1:1 (1:1)

Duell der beiden Spielerinnen mit der Nummer 7: Hauenhorsts Isabell Scheinig (l.) gegen Yaren Kirdaroglu.
Au weia: Nicole Schampera wird hier von zwei Bielefelderinnen attackiert und fällt nieder. Hoffentlich hat's die Dame unter ihr überlebt...