Johannes Bömer (r.) und der SuS Neuenkirchen wollen sich in der Tabelle wieder ein wenig Luft verschaffen.

Den richtigen Weg einschlagen


Von Malte Greshake

(31.03.23) Für den SuS Neuenkirchen bleibt es in der Rückrunde weiterhin ein Auf und Ab. Mal liefert die Mannschaft von Tobias Wehmschulte und Thorsten Schmidt richtig starke Leistungen ab. Mal zeigt sich der Westfalenliga-Absteiger eher nicht von seiner besten Seite. Und das spiegelt sich natürlich auch in der Tabelle wider: Derzeit belegen die Neuenkirchener mit 31 Punkten Platz elf. Die erste Abstiegsplatz ist nur einen Punkt entfernt. Was in dieser irren Liga allerdings nicht so viel bedeutet, weil sich fast sämtlichen Mannschaften im Abstiegskampf befinden.

Trotzdem hätte Johannes Bömer vor dieser Saison nicht damit gerechnet, dass die Neuenkirchener bis ganz zum Ende um den Klassenerhalt bangen müssen. "Ehrlicherweise hätte ich eher gedacht, dass wir oben mitspielen", gibt der 20-Jährige zu, der sich in seinem zweiten Seniorenjahr beim SuS befindet. "Aber wenn man sich die Tabelle anguckt und sieht, dass unser kommender Gegner Altenrheine als Sechster nur vier Punkte weg ist, wird klar, wie eng es zur Sache geht. Da zählt jetzt einfach jeder Sieg." 

In der Offensive zwickt der Schuh

Besonders an einer Stelle drückte Bömer und seiner Mannschaft dabei zuletzt der Schuh. "Hinten standen wir in den vergangenen Spielen eigentlich gut", berichtet er. "Nur in der Offensive haben wir uns richtig schwergetan. Wir müssen einfach wieder mehr Tore schießen. Aber da arbeiten wir im Training dran." Auch er selbst ist als zentrale Mittefeldspieler in dieser Hinsicht natürlich gefordert. Grundsätzlich ist Bömer mit seiner bisherigen Spielzeit aber schon zufrieden. "Im Gegensatz zu der letzten Saison habe viel mehr Einsatzzeit bekommen", sagt er. "Das hat sich in die richtige Richtung entwickelt."

Und zusammen mit seiner Mannschaft will der Lehramtsstudent nun auch den richtigen Weg einschlagen. Gegen den SC Altenrheine erwartet er einen ganz heißen Tanz. "Ich habe schon gehört, dass ganze viele Zuschauer aus Altenrheine mit dem Fahrrad kommen wollen", berichtet Bömer. "Die Stimmung wird also super sein. Auf dem Platz wird es dann ein richtig enges Spiel." Zunächst muss er aber natürlich auch den kommenden Spieltag tippen. Sein Mannschaftskollege Robin Krümpel behauptet übrigens, dass Bömer ein bodenloser Tipper sei. "Ich weiß nicht, woher das Gerücht kommt, aber das werden wir ja sehen", schmunzelt Bömer.

Anschwitzen, der 25. Spieltag

SV Herbern - VfL Senden (Sonntag, 15 Uhr)
Auch nach dem siebten Spiel seit der Winterpause wartet der SV Herbern weiter auf einen Sieg. Oliver Glöden, der nun als alleiniger Chefcoach verantwortlich ist, war nach dem 3:3 bei der SpVg Beckum allerdings nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Truppe. Schließlich hatten sich die Herberner nach einem 1:3-Rückstand noch einmal in die Partie zurückgekämpft. "Wir müssen Woche für Woche diese Leistung abrufen und uns so das Quäntchen Glück erarbeiteten", sagte Glöden hinterher. Beim VfL Senden hingegen lief's genau anders herum: Nach einer 2:0-Führung musste sich das Team von Rabah Abed später doch noch mit einem Remis zufrieden geben. Bei wem platzt also der Knoten zuerst?
Bömer: 1:2
Heimspiel-Tipp: Für Herbern klappt es mit dem langersehnten Befreiungsschlag: 2:1.

SG Bockum-Hövel - SpVg Beckum (Sonntag, 15 Uhr)
Das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Ganze elf Grad und bei sieben Sonnenstunden teils bewölkt.
Bömer: 4:1
Heimspiel-Tipp: Der Spitzenreiter walzt weiter: 3:0.

Viktoria Heiden - Vorwärts Wettringen (Sonntag, 15 Uhr)
Rund sechs Punkte Abstand zur Abstiegszone hatten die Wettringer mit Beginn der Rückrunde. Mittlerweile ist die Mannschaft von Patrick Wensing nur noch einen Zähler vom Unheil entfernt. Und ein größeres Sechs-Punkte-Spiel dürfte es für Vorwärts derzeit wohl nicht geben: Viktoria Heiden rangiert in der Tabelle schließlich genau einen Platz hinter den Wettringern und wird nach dem 2:1-Sieg über den SV Dorsten-Hardt mit breiter Brust in dieses Duell gehen.
Bömer: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:3: Florian Kappelhoff-Rickert macht den Unterschied.

FC Epe - SV Dorsten-Hardt (Sonntag, 15 Uhr)
Ja, auch beim 0:1 gegen den BSV Roxel ging der FC Epe wieder leer aus. "Wir waren die klar bessere Mannschaft. Gar keine Frage", sagte Epes Spielertrainer André Hippers allerdings anschließend bei den Westfälischen Nachrichten. "Ich habe meiner Mannschaft direkt nach dem Abpfiff gesagt, dass diese Leistung definitiv reichen wird und wir nicht absteigen werden, solange wir uns wie heute präsentieren." Mittlerweile sind die Eperaner nämlich auch nur noch zwei Punkte von der Abstiegszone entfernt...
Bömer: 1:2
Heimspiel-Tipp: 2:1: Epe ist langsam mal wieder fällig.

SG Borken - BSV Roxel (Sonntag, 15 Uhr)
Punktemäßig lief es für den BSV Roxel in den vorherigen Wochen optimal. Nach drei Siegen in Folge steht für die Mannschaft von Marco Weitz wieder ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel an. "Es ist ja auch Wahnsinn, dass wir - obwohl wir mittlerweile Neunter sind - nur zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben", meinte Roxels Coach am vergangenen Wochenende. "Aber wir wollen gar nicht so viel herumrechnen. Wichtig ist, dass wir auch gegen Borken wieder kämpfen und die Zweikämpfe annehmen."
Bömer: 1:1
Heimspiel-Tipp: Roxel setzt seinen Lauf fort: 1:3.

TSG Dülmen - Westfalia Gemen (Sonntag, 15 Uhr)
Das kam unerwartet: Ausgerechnet gegen den Werner SC musste die TSG Dülmen die erste Niederlage im neuen Jahr hinnehmen. Zum Teil lag das an der fehlenden Einstellung, wie Coach Manfred Wölpper hinterher erklärte. Allerdings haben die Dülmener derzeit auch ordentlich mit Verletzungssorgen zu kämpfen: Am vergangenen Wochenende fehlten der TSG unter anderem Alexander Kock und Tobias Korte. "Wir werden also schauen müssen, wie wir mit unserem kleinen Kader gerade zurechtkommen", sagte Wölpper dazu.
Bömer: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:2 - und damit ist Dülmen zufrieden.

Concordia Albachten - Werner SC (Sonntag, 15 Uhr)
Langsam rennt Concordia Albachten die Zeit davon. Nach dem 0:4 am vergangenen Freitag gegen Eintracht Ahaus kann Sebastian Hänsel und seine Mannschaft wohl nur noch ein Wunder retten. Mit einem Dreier wären die Albachtener vorerst aber wahrscheinlich auch zufrieden. Und Gegner Werner SC macht es gerade ja auch vor, wie man sich aus dem Tabellenkeller herausarbeitet: Die vier Siege in Serie können sich richtig sehen lassen.
Bömer: 2:0: Albachten gönne ich es mal wieder.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Same.

FC Nordkirchen - Eintracht Ahaus (Sonntag, 15 Uhr)
Ja, in dieser verrückten Liga gibt es tatsächlich ab und zu auch mal sogenannten Spitzenspiele. Der Zweite der Tabelle empfängt hier nämlich am Sonntag den Vierten. Und vor allem der FC Nordkirchen hat ein richtig wahnsinniges Spiel hinter sich: In der Nachspielzeit hatte die Mannschaft von Mario Plechaty erst den 2:1-Sieg gegen den SC Altenrheine eingetütet. Nach einem 0:1-Rückstand. "Das gibt uns auf jeden Fall Selbstvertrauen und in der Tabelle brauchen wir auch nicht mehr nach unten schauen", sagte Plechaty zum Last-Minute-Sieg. Was die Ahauser noch nicht von sich behaupten können: Nach drei Niederlagen in Folge schöpfte die Truppe von Frank Wegener beim 4:0 gegen Albachten zumindest mal wieder das eigenen Potential aus.
Bömer: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:2: Das sieht nach einem Spiel auf Augenhöhe aus.

SuS Neuenkirchen - SC Altenrheine (Sonntag, 15 Uhr)
Ein richtiges Kampfspiel erwartet Johannes Bömer. Bei den Männern vom SC Altenrheine stellt sich natürlich die Frage, wie sie das vergangenen Wochenende verarbeitet haben. Bis zur 90. Minute führten die Jungs von Marc Wiethölter mit 1:0 gegen den FC Nordkirchen. Und gaben das Spiel in der Nachspielzeit tatsächlich noch aus der Hand. Im Hinspiel endete das Aufeinandertreffen zwischen Neuenkirchen und Altenrheine übrigens mit 0:0. Torlos geht es dieses Mal hoffentlich aber nicht aus.
Bömer: 3:2: Linus Gröger, Joshua Roß und Julian Knocke treffen.
Heimspiel-Tipp: 1:2: Wiethölters therapeutische Arbeit hat gefruchtet.