Fayad führt Senden zum Sieg


von Jakob Schulze Pals

(21.04.24) Wohl dem, der nach einem ungefährdeten 4:1 (3:1)-Auswärtssieg von seiner Mannschaft enttäuscht ist. Rabah Abed, Trainer des VfL Senden, war es nach der Partie beim TuS Sinsen jedenfalls. „Es passiert wirklich selten, dass ich mich nicht über einen Sieg freuen kann“, erzählte er nach Abpfiff. „Heute nehme ich die drei Punkte zur Kenntnis, mehr aber auch nicht. Es war einfach ein ganz, ganz schlechtes Spiel von beiden Seiten.“ Nur einer konnte Abeds Mine ein wenig aufhellen. 

„Wir wussten ja um die Situation des Gegners“, holte der VfL-Coach aus und spielte darauf an, dass Sinsen bereits seinen Rückzug aus der Landesliga angekündigt hat. „Für die ging es um nichts mehr. Das wollten wir auf dem Platz auch sehen. Dass wir besser sind, dass wir gewinnen wollen, dass wir unser Spiel auf den Rasen bekommen.“ Aber schon nach zehn Spielminuten war dieser Anspruch konterkariert worden. Weil der VfL in der Abwehr pennte und dem TuS Geleitschutz gewährte, besorgte Marius Speker erstmal die Führung für die Hausherren.

Kein Klassenunterscheid in Halbzeit zwei

Abed kochte: „Ein Tor, wie du es höchstens in der Kreisliga so machen darfst.“ Aber seine Mannschaft reagierte drauf. Sinsen presste hoch, der VfL konnte sich daraus aber locker befreien und knickerte den TuS schön aus. Ali Shinawi vollendete zum Ausgleich. Nur drei Spielminuten später setzte Hussein Fayad auf der rechten Bahn zum Solo an, ließ drei Sinsener inklusive Keeper stehen und stellte auf 2:1. „Ein überragendes Tor“, so Abed. Wiederum drei Minuten später war wieder Shinawi zur Stelle – 3:1. Die Messe war zur Pause also so gut wie gelesen.

„In der Halbzeit habe ich dann gesagt, dass wir aufs vierte, fünfte, sechste Tor gehen wollen“, erzählte Abed. Aber so kam es nicht. „Uns hat der letzte Biss gefehlt. Ich habe den Klassenunterschied nicht gesehen, das hat mich sehr enttäuscht.“ Sinsen hatte zwar nicht eine Torchance, die drei Punkte waren also nie in Gefahr. „Die standen aber auch sehr hoch, hinter der letzten Kette waren 35 Meter Platz. Ideal für unser Spiel“, so Abed. „Das haben wir nicht einmal genutzt.“ Die Präzision im Passspiel fehlte, zu häufig verzettelte sich der VfL in Einzelaktionen, zu viele zweite Bälle gingen verloren. Fayad stellte schließlich noch per Einzelaktion auf 4:1. „Der Junge hat ein überragendes Spiel gemacht“, hob Abed hervor. Das Einzige, was den Trainer an diesem Tag versöhnlich stimmte. 

TuS 05 Sinsen – VfL Senden      1:4 (1:3)
1:0 Speker (8.), 1:1 Shinawi (20.)
1:2 Fayad (23.), 1:3 Shinawi (26.),
1:4 Fayad (80.)