Ging immer hoch her zwischen Rheine und Lippstadt.

Erst Rheine, dann Real


von Nils Tyczewski

(02.12.15) Für den SV Lippstadt soll das Gastspiel bei Eintracht Rheine nur eine Durchgangsstation sein. Der Verein aus der Heimatstadt der Rummenigge-Brüder hat Ziele, die einem die Tränen in die Augen treiben. Vor lachen. Neuenkirchen muss sich am Sonntag beim Tabellenletzten in Zweckel beweisen.

SV Zweckel – SuS Neuenkirchen     (Sonntag, 14.30 Uhr)
Nach drei Wochen ohne Pflichtspiel wollen die Jungs von Tobias Wehmschulte endlich wieder mehr als nur trainieren. Der Gegner aus Gladbeck steht mit dem Rücken zur Wand. Der letzte Sieg gelang am 30. August (4:1 gegen den ASC Dortmund). Seitdem holte das Team von Trainer Günter Appelt nur noch vier Punkte. Nach 15 Partien stehen die Gladbecker mit insgesamt sieben Zählern und 13:40 Toren schon leicht abgeschlagen am Tabellenende. Am vergangenen Sonntag ging Zweckel bei Eintracht Rheine mit 1:3 baden. Dabei sah Abwehrchef Norman Seidel Gelb-Rot.
Heimspiel-Tipp: Die Punkte lässt der SuS sich nehmen: 1:3.

Eintracht Rheine – SV Lippstadt 08     (Sonntag, 14.30 Uhr)

Der FCE hat sich freigeschwommen. Nach drei Siegen in Serie ist die Mannschaft von Uwe Laurenz im gesicherten Mittelfeld angekommen. Sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, fünf Zähler Rückstand hinter dem zweiten Aufstiegsplatz. Alles im Lot also am Delsen. Am Montag gab der Klub zudem bekannt, die Zusammenarbeit mit dem Coach mindestens bis zum Sommer 2018 fortsetzen zu wollen. Der kommende Gegner rückte zuletzt mit einer aufsehenerregenden Ankündigung in die Schlagzeilen. Man wolle vier Bundesligaspieler ausbilden. Außerdem soll mindestens ein Lippstädter den Sprung in die Nationalelf schaffen. Wie bitte? Ein Scherz? 1. April? Mitnichten. Die Seegers aus der Heimatstadt der Rummenigge-Brüder meinen die Nummer vollkommen ernst. Rheines Co-Trainer Cello Langenstroer will jedenfalls genau hinschauen: "Ich werde mal gucken, ob da schon einer rumrennt, der in Frage kommt", kündigt er an. "Vision 2025" nennt der SVL sein ambitioniertes Projekt. Dazu gehört auch der Aufstieg in die 3. Liga. "Mit der Vision 2025 vor Augen soll eine ostwestfälische Fußballinstitution entstehen, die ihre Anhänger stolz macht und kommenden Generationen eine prächtige Perspektive bietet", heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung wörtlich. Selbstbewusst, hochtrabend, größenwahnsinnig? Wie auch immer: Bescheiden ist anders. Rheines Julius Hölscher freut sich jedenfalls auf die Partie gegen den kommenden Weltpokalsieger: "Gegen Lippstadt ist immer ein Knaller", erklärte er nach seiner Gala-Vorstellung beim 3:0 in Hamm. Auch Marcel Langenstroer kann's kaum erwarten. "Das ist 'ne spielstarke Truppe. Die haben einen hohen Anspruch und trainieren auf professionellem Niveau. Aber Gegner, die selber Fußball spielen, liegen uns eigentlich. Außerdem haben wir gegen Lippstadt zuletzt immer ganz gut ausgesehen." Ach ja? In der vergangenen Saison setzte es nach einem 3:3 im Hinspiel - Philip Fontein verschoss in der 89. Minute einen Elfmeter - im Rückspiel eine 0:5-Klatsche. Langweilig dürfte das Duell der Traditionsklub jedenfalls nicht werden. Dafür wird wohl auch die reisefreudige Lippstädter Fanszene sorgen. "Sonntag geht es mit dem Zug nach Rheine. Jedes Jahr ein Highlight zwischen den ganzen Dorfkicks auf´m Land", kündigen die SVL-Schlachtenbummler  an.
Heimspiel-Tipp:
Rheine kämpft um jeden Zentimeter. Das reicht gegen die künftigen Weltstars für ein 2:2.