Oberliga Westfalen

Am 3:2-Siegtreffer entscheidend beteiligt: Felix Mensing. Foto: SpVgg Vreden

Vreden zeigt (mal wieder) Nehmerqualitäten


von Fabian Renger

(31.03.22) Leg dich nicht mit Vreden an! Die SpVgg hat ganz schöne Nehmerqualitäten. Nun: Das ist jetzt keine überraschende Neuigkeit. Dass die Mentalität dieser Truppe passt, wussten wir auch schon vorher. Aber: Beim 3:2 (0:0)-Auswärtssieg in Sprockhövel zeigte Vreden eine mental geile Leistung. Die heimische TSG führte 1:0 und 2:1. Letzterer Spielstand hatte bis Minute 85 Bestand. Und dann - ja, dann kam die Wende. Dank zweier fein gespielter Standards. Jubelsprünge durften daher der TuS Erndtebrück und der FCE Rheine machen, die nämlich dadurch den Klassenerhalt eintüteten.

Doch bleiben wir bei den bumsfidelen Vredenern. Nach 85 Minuten brachte Lars Ivanusic einen Eckball von der rechten Seite schlitzohrig nah vors Sprockhöveler Tor. Es folgte ein Getümmel. Und plötzlich war der Ball im Netz. Torschütze? Schwer auszumachen. Es war wohl ein Eigentor. Schiedsrichter Dr. Philip Roedig wertete es pro Ivanusic. Ist ja auch Jacke wie Hose. 2:2. Und das war noch längst nicht alles.

"Es gibt keine geileren Siege"

Denn dieses Siel hatte noch eine größere Wendung parat. SpVgg-Schnapper Ricardo Ottink trat einen Freistoß aus der Mitte der eigenen Hälfte hoch in Richtung des gegnerischen 16ers. Hendrik Brügging und Felix Mensing verlängerten die Kugel handlungs- wie gedankenschnell schließlich zum fein im Zentrum durchgestarteten Maximilian Hinkelmann - 1:2  (90.). Der Siegtreffer. "Ich glaube, es gibt keine geileren Siege. Ich bin unheimlich stolz, wie hochfokussiert und hochkonzentriert wir das Spiel angegangen sind", lobte Vredens Übungsleiter Engin Yavuzaslan seine Männer.

Das Spiel an sich war zumindest ganz gut anzuschauen, auch wenn es vor der Pause noch an spannenden Szenen mangelte. Es war immerhin recht temporeich. Aufs Sprockhöveler Umschaltspiel waren die Gäste ganz gut vorbereitet. "Wir haben Sprockhövel nonstop vor Problematiken gestellt", nannte es Yavuzaslan später. "Das war schon extraklasse."

Die TSG war dank eines Kopfballtreffers von Max Michels mit 1:0 in Fhrung gegangen (55.), Dennis Wüpping egalisierte postwendend (57.). Christian Antwi-Adjej profitierte von einem Vredener Aufbaufehler und erzielte das 2:1 (74.). Es war der nur vermeintliche Glückstreffer. Denn die Vredener Mentalitätsmonster hatten ja noch zwei Antworten parat. Wow.

TSG Sprockhövel - SpVgg Vreden 2:3 (0:0)
1:0 Michels (55.), 1:1 Wüpping (57.)
2:1 Antwi-Adjej (74.), 2:2 Ivanusic (85.)
2:3 Hinkelmann (89.)

Rheines Paul Dreesen (l.) machte ein auffälliges Spiel und brach mehrfach auf Außen durch. Hier wird er von Kerem Sengün verfolgt.