Querpass

FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders schloss eine frühzeitige Saison-Annullierung nun noch einmal aus. Foto: FLVW/Archiv

Hamburg-Modell greift nicht in Westfalen


Von Christian Lehmann

(15.01.21) Wir müssen uns weiter gedulden. Erwartungsgemäß hat auch die jüngste Tagung des FLVW-Verbands-Fußballausschusses am Mittwoch (13. Januar) keine revolutionären Erkenntnisse im Hinblick auf die Fortsetzung des Amateur-Spielbetriebs in Westfalen gebracht. Es sei in der Video-Konferenz lediglich um interne Absprachen gegangen. Dennoch äußerte sich FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders im Nachgang zu einem Thema, das auch wir zuletzt in unserer Berichterstattung aufgeworfen hatten: der Abbruchs-Deadline im Fußballkreis Hamburg.

Der Fußballverband in der Hansestadt (HFV) hatte zuletzt durch seinen Präsidenten Dirk Fischer in einem Offenen Brief an die Vereine mitgeteilt, dass er plane, die Saison 2020/21 abzubrechen, sollte nicht bis Mitte Februar eine Rückkehr auf die Sportplätze möglich sein.

Schnieders stellte auf Nachfrage der Öffnet externen Link in neuem FensterRuhr Nachrichten nun klar, dass es bei uns eine solche Deadline nicht geben werde - aus nachvollziehbaren, rechtlichen Gründen. Die Spielordnung schreibe vor, dass weiterhin alle Möglichkeiten ausgelotet werden müssen, um mindestens 50 Prozent aller Spiele zu bestreiten und dann eine Saison-Wertung vorzunehmen. "So lange wir die Chance haben, zeitlich diese 50 Prozent zu erreichen, dürfen wir die Saison nicht annullieren", sagte er den RN.

Der Verbandsfunktionär führt weiter aus, dass es im Falle eines verfrühten Saisonabbruchs zu Klagen benachteiligter Vereine kommen könnte. "Wie würde wohl ein Tabellenführer reagieren, wenn wir die Saison annullieren würden, obwohl noch im April, Mai und Juni gespielt werden könnte? Niemand kann heute verlässlich sagen, was in den nächsten Monaten passiert." Die Spielordnung des HFV ließe das angesprochene Prozedere zu, die des FLVW allerdings nicht.

Das bange Warten auf Besserung der Pandemielage und baldige Lockerungs-Entscheidungen seitens der Politik geht also auch aus Sicht der Amateurfußballer in die nächste Runde...