Querpass

Patrick Timmermann war über zehn Jahre Trainer beim VfL Wolbeck. Jetzt hört er auf.

Eine Ära geht zu Ende


Von Alexander Eckrodt

(17.07.20) Mit 18 Jahren als Trainer angefangen, nach zwei Jahren in den Junioren-Bereich der Frauen gewechselt und danach elf Jahre lang Trainer der Frauenmannschaft beim VfL Wolbeck - ja, Patrick Timmermann hat dort eine Ära geprägt. In der nächsten Saison wird er allerdings nicht mehr am Seitenrand des VfL stehen - und auch sonst bleibt es dort leer.

"Es wird nächstes Jahr keine Mannschaft geben!" Eine klare Aussage vom nun ehemaligen Trainer. "16 Jahre ist eine lange Zeit und irgendwann ist auch mal gut gewesen", beschreibt der 33-jährige die Situation. Der Verein hat keinen Ersatz für den langjährigen Trainer gefunden. Die Mannschaft wird deswegen aufgelöst. Timmermann hat aber schon früh klar gemacht, dass die Spielzeit 2019/20 seine letzte als Trainer sein wird: "Ich habe das schon vor der Saison angekündigt, aber manche haben wahrscheinlich noch drauf gehofft, dass es nur leeres Gerede von mir ist."

Keine Spielgemeinschaft mit Alverskirchen

Genügend Spielerinnen für eine Frauenmannschaft wären wohl, trotz der schlechten vergangenen Saison, zusammengekommen. "Ich denke, das hätten wir durchaus nochmal bügeln können.", erklärt Timmermann. Die Spielzeit 2019/20 beendete das Team übrigens auf dem vorletzten Tabellenplatz. Jetzt müssen sich die Spielerinnen ein neues Team suchen. "So, wie es aktuell aussieht, geht ein Großteil von ihnen nach Mauritz in die Kreisliga", erklärt Timmermann. Manche Spielerinnen zieht es aber auch nach Gremmendorf oder BW Aasee." Niemand ist auf jemanden sauer", stellt der Ex-Coach heraus.

Zwischenzeitlich stand auch eine Spielgemeinschaft mit RW Alverskirchen im Raum, aber da hat sich der Vorstand dann quergestellt - aus guten Gründen. "Wir hätten dann nicht in der Bezirksliga spielen dürfen und hätten die nächsten drei Jahre nicht aufsteigen können. Das macht dann einfach keinen Sinn, erst recht nicht mit einer Mannschaft, die vielleicht das Potenzial hat, zwei Ligen höher zu spielen", beschreibt der Torwart das Problem.

Timmermann: Physiotherapeut und Torwart

Er selbst hat sich als Physiotherapeut selbständig gemacht. Dabei gehe schon einiges an Zeit drauf. Außerdem hat ihn selbst wieder die Lust am kicken gepackt: "Ich spiele in der zweiten Mannschaft vom VfL. Ich freue mich, da endlich wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Früher habe ich da auch schon gespielt, aber da musste ich dann immer sagen: Ich muss mit den Damen weg." Jetzt hat er wieder mehr Zeit für solche Sachen. Für einen Abschluss wird sich die Mannschaft nochmal zusammensetzten. "Es ist ja schließlich auch eine Ära die zu Ende geht. Nicht nur für mich, sondern auch für viele Spielerinnen, die so lange unter mir gespielt haben."