Querpass

Mesums Ugur Birdir stand am Samstagabend im Saisonfinale des ZDF-Torwandschießens. Screenshot: ZDF-Mediathek

Eigentlich wollte Birdir schon seine Jacke holen...


Von Fabian Renger

(12.07.20) Ugur Birdir hat einen langen und mitunter etwas chaotischen Samstagabend hinter sich. Das Saisonfinale des ZDF-Torwandschießens stand an, der Kicker des SV Mesum hatte sich dafür im Februar qualifiziert und extra seine für das Datum geplante Hochzeit verschoben. Zehn siegreiche Torwand-Schützen der abgelaufenen Saison hatten sich für die Endausscheidung qualifiziert. Die besten zwei kamen in die Sendung. Und hier beginnt der Hase zu humpeln...

Eigentlich war Birdir im Halbfinale draußen gewesen. Roy Hanisch (BFC Tur Abdin aus Berlin) hatte sich mit drei Treffern bereits das Ticket für die Livesendung gesichert. Birdir butzte zweimal, war damit im Stechen angelangt. Dieses gewann Gjorji Antoski. So viel war am Vorabend auf einer (inzwischen nicht mehr verfügbaren) facebook-Livesendung auch zu sehen.

Birdir rückt nach

Das Malheur: Antoski war gar nicht teilnahmeberechtigt, er hatte - Öffnet externen Link in neuem Fensterso teilt es das ZDF selbst mit - sein damaliges Torwandschießen gar nicht gewonnen. "Ich wollte schon meine Jacke holen", erzählt Birdir am Tag drauf. Vier Kumpels aus der Heimat warteten auf ihn in der Stadt, es sollte zum Essen gehen. Dann hieß es plötzlich: Herr Birdir, bitte bleiben. Und so mussten die Kollegen ohne ihn essen gehen...

Doof gelaufen, aber gut. Kann passieren. Birdir, der seinen Bruder mit ins ZDF-Sendezentrum genommen hatte, musste sich also nochmal in Geduld üben. Um kurz vor Mitternacht war er dann dran. Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein hatte Studiogast Angelique Kerber verabschiedet und jetzt ging's um die Wurscht. 25.000 Euro Preisgeld gab's für den Gewinner. Es war ein spannendes Duell. Birdir begann die Prozedur und ging gar in Führung mit einem Treffer. Hanisch glich erst mit seinem letzten Versuch oben aus.

Haarscharfe Angelegenheit

Also dann: Das ganze Spiel nochmal von vorne. Wieder startete Birdir und diesmal stand er unter Druck: Hanisch ging nämlich mit einem Treffer unten in Front. Birdir traf erst mit seinem letzten Versuch zum Ausgleich. Hanisch hatte aber noch drei Versuche und bezwang ihn letztendlich. Der freute sich über das Preisgeld. Birdir ging zwar leer aus, gönnte es seinem Kontrahenten jedoch:"Er hat verdient gewonnen. Aber das war am Ende ein bisschen ärgerlich für mich. Das Geld hätte ich natürlich gerne gewonnen." Es wäre gerade für die Hochzeitsfeierlichkeiten natürlich eine gute Finanzspritze gewesen. Das Preisgeld aus dem Februar - 1.000 Euro - investierte Mesums Spieler übrigens auch in vorbildlicher Art und Weise - davon kaufte er seinerzeit zwei Fahrräder.

So gesehen hatte sich die Reise also schon vorm Samstag für ihn gelohnt. Aber auch der Finaltag war ein netter Ausflug. Alle zehn Teilnehmer samt Begleitpersonen wurden vom ZDF in einem Hotel einquartiert. Um halb vier war Birdir schließlich im Bett. "Es war aber keine wilde Partynacht", sagt er. "Es war ein Riesen-Erlebnis und ich habe ein paar coole Leute kennengelernt." Zwei Jahre hat er nun noch Zeit, um den nächsten Anlauf zu starten und weitere hübsche Buden zu erzielen - denn die Hochzeitsparty wird 2022 nachgeholt. Also dann, lieber Ugur: Sag einfach Bescheid, wir rufen Tino Wermeling an und kommen vorbei, wenn du wieder eine nette Bude machst. Versprochen!

Für die beiden weiteren Kandidaten aus dem Heimspiel-Land war jeweils im Halbfinale Endstation. Oliver Ritz (GW Gelmer) sowie Kai Sandmann (inzwischen FSV Ochtrup) trafen jeweils nur einmal.

Das Finale mit Birdir gibt es Öffnet externen Link in neuem FensterHIER zu sehen.