Querpass

Alessia de Francesco (l.) will nun im dritten Anlauf mit GW Nottuln den Aufstieg schaffen. Foto: Markus Höppener.

Tore schießen wie Italien  

 

Von Helena Wilmer

(01.07.21) Wenn das Herz des Papas für Italien schlägt und das eigene am Ende doch etwas mehr für Deutschland, dann fragt man sich zu Recht, wie eine Partie der beiden Nationen im Haus von Alessia de Francesco wohl aussehen mag. „Ich lebe in Deutschland und habe mich mit der Mannschaft um einiges mehr auseinandergesetzt. Also wenn ich mich entscheiden müsste…“, erklärt de Francesco ihre Wahl. Bei der EM zumindest wird es aber nicht mehr zu einem Aufeinandertreffen der beiden Teams kommen. Deutschland ist gegen England ausgeschieden – Italien setzte sich indes knapp mit 2:1 gegen Österreich durch und tritt morgen Abend um 21 Uhr gegen Belgien an.

Das wird ein Kracher. Da ist es dann auch keine Frage mehr, wem de Francesco die Daumen drückt. „Das wird sehr schwer werden und sicherlich knapp. Trotzdem tippe ich auf ein 3:2 nach Verlängerung für Italien“, so die 18-Jährige, die seit ihrem sechsten Lebensjahr bei GW Nottuln spielt und seit zwei Jahren bei den Damen. Das letzte halbe Jahr musste sie aber mit dem Sport pausieren, da sie sich im letzten Spiel vor der Corona-Pause einen Kreuzbandriss und einen angerissenen Meniskus zuzog.

Nach ein paar lockeren Einheiten hat Grün-Weiß nun zwei Wochen Pause, ehe es schon bald in die Vorbereitung für die neue Saison geht – und da will auch de Francesco wieder angreifen. „Vor allem vom Kopf her muss ich mich wieder trauen, richtig in die Zweikämpfe zu gehen, denn da habe ich noch eine Hemmschwelle. Mit 18 Jahren möchte ich mir natürlich nicht meinen zweiten Kreuzbandriss direkt wieder holen“, erzählt die Flügelspielerin.

Erneutes Ziel: Aufstieg

Zudem will sie gemeinsam mit dem Team erneut oben angreifen. Zweimal war die Mannschaft von Trainerin Anna Donner zu Beginn der Saison ganz oben mit dabei, zweimal wurde die Saison abgebrochen. In der vergangenen Saison holten die Grün-Weißen fünf Siege aus sechs Spielen und standen auf Platz zwei. Nun soll es in der kommenden Spielzeit mit dem Aufstieg klappen.

Da muss das Team in der Vorbereitung aber vor allem an einem arbeiten: Die gute alte Chancenverwertung. „Wie jede Saison sind unser Problem die Torabschlüsse. Wir müssen uns mehr trauen auch aus der Entfernung mal auf den Kasten zu schießen.“ Da kann sich die Mannschaft vielleicht etwas von Italien abschauen. Das Team holte drei Siege in der Gruppenphase mit einem Torverhältnis von 7:0, aber ob das gegen Belgien auch so eindeutig wird…