Frauen-Westfalenpokal

Ina Kölker schaffte es letztendlich mit Ibbenbüren nicht, ins Halbfinale einzuziehen. Foto: Renger

Ibbenbüren verpennt wichtige fünf Minuten

Von Hannah Opitz

(21.02.23) Für Arminia Ibbenbüren stand eines fest: Sie wollten dem Regionalligist von Arminia Bielefeld die Stirn bieten. Die Gastgeberinnen hielten bis zu einem bestimmten Grad stand, klappten dann aber innerhalb von fünf Minuten zusammen. Damit war der Traum vom Halbfinale auch für das letzte Heimspiel-Team vorbei, denn letztendlich verlor Ibbenbüren mit 1:4 (0:0) gegen Bielefeld.

Bereits Wacker Mecklenbeck musste gegen Bielefeld seinen Traum vom Westfalenpokal begraben. Ibbenbüren wollte es besser machen und stand dafür mit einer festen Taktik auf dem Feld. Sich einfach hinten reinzustellen und zu hoffen, dass kein Gegentor fällt, ist so gar nicht die Art des Westfalenligisten. Entweder richtig mitspielen und selber Nadelstiche setzen oder es gleich bleiben lassen. Die Taktik stand daher fest: Den Gegner erst kommen lassen, um genug Platz zu schaffen, damit man durch Bälle durch die Schnittstelle die schnellen Spielerinnen zum Einsatz bringen konnte. In der ersten hälfte funktionierte das auch immer wieder: Die Chancen auf beiden Seiten waren ausgeglichen und der Underdog hätte sogar in Führung gehen können. Sophia Steinemann vergab von halb recht, da sie einen Moment zu lange wartet. Kira Lake raufte sich nach ihrem Kopfball die Haare, den Lisa Venrath noch gerade so von der Linie kratzte.

"Zu wenig Adrenalin"

"Nach dem ersten Tor hingen die Köpfe", sagte Ibbenbüren-Coach Bruno Graw. Denn dieses fiel kurz nach Pause. Wenn dann in der Mitte der Kopf hängen gelassen wird, kommt man eben noch zwei weitere Male zu spät. Innerhalb von fünf Minuten legten die Gäste nämlich noch zweimal nach und erhöhten somit auf 3:0. "Es war umso ärgerlicher, weil wir uns vorher so bemüht haben. Es war, als wäre zu wenig Adrenalin im Blutkreislauf", sagte Graw. Ein 0:3 war aber für seine Mannschaft noch lange kein Grund aufzuhören. Die Umstellung auf eine Dreierkette und somit zwei Sturmspitzen sollte den Druck auf die Bielefelder erhöhen. Dadurch gelang Berit Richter auch noch den Anschlusstreffer zum 3:1, aber in der zweiten Hälfte spielten die Gäste einfach einen Ticken besser. Für Graw war klar, dass sein Team nochmal einen Aufwecker brauchte und den gab es eben mit der Umstellung. "Die Niederlage war schon fair, denn Bielefeld war in allen Belangen, sei es Physis, das Passspiel oder die Geschwindigkeit besser", sagte Graw. Mit dem Schlusspfiff erhöhten die Gäste dann noch auf 4:1, aber das Ding war schon vorher gegessen. Der Coach ist trotzdem nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und blickt vor allem was das System angeht, positiv auf die kommende Rückrunde.

Arminia Ibbenbüren - Arminia Bielefeld     1:4 (0:0)
0:1 Radosavljevic (55.), 0:2 Bartling (56.),
0:3 Bartling (58.), 1:3 Richter (77.),
1:4 Radosavljevic (90.)