Kurz vor Schluss wäre ihm beinahe der 3:2-Siegtreffer gelungen: Cedric Eisfeldt. Foto: Teipel

Nienberger Freistoß-Kings


Von Fabian Renger

(06.05.22) Standard-Training? Gerrit Rolwes behauptet zwar, dass er mit dem SC Nienberge kein gesondertes Standard-Training zelebriert. Im Gegenteil: Ruhende Bälle stünden viel zu selten auf der Tagesordnung an der Feldstiege. Doch glauben wir ihm das? Eher nicht. Denn beim 2:2 (1:2) im Heimspiel gegen die Zwote des 1. FC Gievenbeck trafen die Nienberger zweimal per direktem Freistoß. Kann man mal machen.

Genauso wie man sich dieses Match reinziehen konnte. Für beide Kontrahenten ging es um nichts mehr. Entsprechend befreit spielten sie auf. Das war erfrischend. "Alle wollten Fußball spielen und versuchen, anzugreifen", meinte Rolwes, der das Spielgeschehen zudem als fair einordnete. Auch FCG-Cheftrainer Michael Füstmann gefiel, was er sah: "Beide hatten Bock auf Fußball, das war sehr ansehnlich."

Das traf auch auf Gievenbecks Führungstreffer zu. Vom linken Außenverteidiger aus ging der Ball auf die Reise übers linke Mittelfeld auf die Sechser-Position. Ein tiefer Ball und ein Querpass später war die Kugel bei Gavin Beck angekommen, der diesen Bilderbuch-Angriff mit dem 1:0 krönte (24.).  Patrik Meyer köpfte auf der Gegenseite eine Cedric Eisfeldt-Flanke aus vier Metern nicht rein. Stattdessen war Patrick Goecke gefordert. Am rechten 16er-Eck stand er. Freistoß. Goecke ist Linksfuß. "Er hat Gefühl im Fuß", schwärmte Rolwes. Das sah man. Mit viel Effet parkte Goecke den Ball zum 1:1-Ausgleich im rechten Giebel (39.). "Der war schon perfekt geschossen, da gibt's nicht viel zu meckern", applaudierte selbst Füstmann innerlich. "Das kann er", war es laut Rolwes auch längst nicht der erste Freistoßtreffer von Goecke.

Der Halbzeitstand war dann jedoch ein anderer. Mit dem Halbzeitpfiff nämlich brachte Peter Stüve die Gäste abermals in Front (45+1.).

Stallmeyer rettet kurz vor Schluss

Die Kräfteverhältnisse im zweiten Abschnitt taxierte Füstmann auf etwa 60:40. Bei Rolwes klang es noch etwas deutlicher: "Da hatten wir die Dominanz, die wir haben wollten." Nienberge riss das Siel an sich. Meyer, Chris Bauerbach oder auch Adam Ouedraogo vergaben allerbeste Gelegenheiten. Einzig Benedikt Oskamp war ein Tor gegönnt. 28 Meter Torentfernung, relativ zentrale Position wieder ein Freistoß - auch der saß. 2:2 (62.).

Hernach fanden allerdings auch die Gievenbecker wieder zu sich, doch ein dritter Treffer gelang ihnen trotz bester Möglichkeiten (Denis Qoraj, Vincent Vögler, Tom Stoffmehl) nicht. Und sie hatten Glück, dass ihr Goalie Leander Stallmeyer kurz vor Schluss zeigte, dass er zurecht Torwart geworden ist. Den Abschluss von Eisfeldt aus sechs Metern hielt er nämlich in überragender Manier (88.). War halt kein Freistoß...

SC Nienberge - 1. FC Gievenbeck 2:2 (1:2)
0:1 Beck (24.), 1:1 Goecke (39.)
1:2 Stüve (45+1.), 2:2 Oskamp (62.)