Auf dem Kunstrasen in Kinderhaus ereignete sich am Sonntag eine fürchterliche Gewalttat.

"Hoffentlich spielt der nie wieder Fußball"


von Mario Witthake

(10.10.16) Eine unerklärliche Entgleisung eines Fußballers von SW Havixbeck provozierte im B-Liga-Spiel am Sonntag bei Westfalia Kinderhaus III einen Spielabbruch. Die Beteiligten zeigten sich schockiert über die Gewalttat, die wohl strafrechtliche Konsequenzen haben wird. Die Partie wird mit großer Wahrscheinlichkeit für Kinderhaus gewertet.

Es war die 75. Minute auf dem Kunstrasen in Kinderhaus: Im Anschluss an ein Foulspiel eines Heimakteurs rastete der betroffene Havixbecker Spieler aus und rammte seinen Kopf in den Gegenspieler. Zusätzlich holte er noch zum Faustschlag aus. Vom Schiedsrichter mit der Roten Karte bedacht lief der Sünder an der Kinderhauser Bank vorbei und bekam einen Spruch verpasst. Nun brannten beim Havixbecker alle Sicherungen durch. Mit den Stollen voran sprang er in das Gesicht eines Kinderhausers. Die alarmierte Polizei hielt das alles fest, beide verletzten Kinderhauser Spieler stellten eine Strafanzeige.

Verstörender Selfie

Ein zertrümmerter Schneidezahn, mehrere angerissene Zähne und einen tiefen Cut trug der vom Tritt verletzte Westfalia-Spieler davon. Aus dem Krankenhaus schickte er einen Selfie an die Mannschaft. Das Foto demonstriert die unfassbare Brutalität des Vorfalls und lässt den Betrachter mit Fassungslosigkeit zurück.

"Hoffentlich spielt der nie wieder Fußball", sagte Havixbecks Obmann Florian Böse in einer Reaktion am Montagvormittag. Man habe den Spieler bereits suspendiert. "Ein Spieler zieht einen ganzen Verein runter, alle Mitspieler, alle Ehrenamtlichen. Das ist eine Katastrophe für den Verein. Wir können uns nur bei den verletzten Spielern und dem Verein Westfalia Kinderhaus entschuldigen."

Keine Erklärung

Auch Havixbecks Trainer Arno Schürmann hatte keine Erklärung für den Aussetzer seines Spielers. "Wir sind völlig geschockt. Sowas darf nie wieder passieren und ich will es auch nicht mehr erleben. Mir tut es unheimlich leid für den Spieler und den Verein. Gott sei Dank ist der Spieler von Kinderhaus wieder aus dem Krankenhaus raus."

Wie Schürmann hat auch Westfalias Trainer Steffen Steinbrück so etwas "in 40 Jahren Fußball noch nie erlebt". Gespannt ist er, welche strafrechtlichen Konsequenzen auf den Havixbecker zukommen: "Wenn du sowas auf der Straße machst, dann gehst du in die Kiste. Das hat im Fußball gar nichts verloren. Ich verstehe diesen Spieler nicht. Fußball ist doch die schönste Nebensacher der Welt!"

Florian Böse hat sich bereits juristisch beraten lassen und kündigte an, sämtliche finanziellen Ansprüche an den Spieler weitergeben zu wollen. Das gute Verhalten aller anderen Havixbecker Spieler, die deeskalierend eingegriffen hätten, betonte Steinbrück: "Mir tut es für Havixbeck leid. So ein Spieler macht die Arbeit einer ganzen Mannschaft und eines ganzen Vereins kaputt. Bis zu dieser Aktion war es ein ganz normales B-Liga-Spiel."

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