Kreisliga B1

Aggressiv, giftig und bissig, aber nicht übertrieben hart ging der FC Mecklenbeck in Sprakel zu Werke.

FCM hat rangeklotzt


Von Fritz Rungenhagen

(27.08.19) Kadir Incekulaks Stolz war nach dem Spiel aus jedem einzelnen Satz heraushörbar. Seine Spieler vom FC Mecklenbeck hatten den Coach beim 3:1 (1:1) Erfolg gegen den SC Sprakel vor allem charakterlich, weil läuferisch und kämpferisch überzeugt und den Gastgeber durch zwei späte Tore nieder gerungen.

"Wir hatten konditionell mehr drauf als Sprakel. Die hatten teilweise die Hände auf den Knien", bilanziert Incekulak, will damit jedoch weniger Sprakel kritisieren als seine Jungs loben und damit auch ein bisschen die eigene Trainingssteuerung in der Vorbereitung: "Wer schon mal unter mir gespielt hat, weiß, dass ich konditionell viel mache", so der zufriedene Coach. Einer, der bisher weder unter Incekulak, noch unter einem anderen Trainer einer Elfer-Fußballmannschaft ein Pflichtspiel bestritten hatte, war Linksverteidiger Wei Hoe Poo. Der Debütant hatte in der Vorbereitung am meisten Gas geben müssen, erzählt sein Trainer anerkennend und hebt seine kämpferische Leistung lobend hervor. Nur ein mal kam Poo zu spät und da war es gleich folgenreich. Nach einer Hereingabe foulte der Verteidiger und verursachte einen Strafstoß. Sprakels Klimek verwandelte für Sprakel (40.) und glich damit Izman Jezdimirovics Treffer aus, der die Mecklenbecker zehn Minuten zuvor, ebenfalls vom Punkt, in Führung gebracht hatte, nachdem Teamkollege Ricardo Vaz Lopes gefoult worden war (30.). Mit einem 1:1 ging es nach diesen zwei Standardtreffern in die Halbzeit.

Edeljoker Stebel mit Nachholbedarf

Dass die Gäste aus Mecklenbeck nach 90 Minuen, zwei Tore und zwei Punkte mehr für sich verbuchen konnten als während des Pausentees lag nicht zuletzt an der Einwechslung Andy Stebels. "Andy ist ein super Kicker. Der war ganz früher mal Sparkler", so sein Coach dessen Motivationstaktik, den Zentralen zunächst auf der Bank schmoren zu lassen, um ihn dann auf die Sprakeler loszulassen, offenbar aufging. Stebel lenkte das Spiel der Gäste und sorgte für ein spielerisches Übergewicht. "Mit ihm in der zweiten Halbzeit, hatten wir es noch einfacher. Er musste nachholen, was er in der ersten Halbzeit nicht machen konnte."

Das tat Stebel, indem er unter anderen gekonnt Sprakels Torhüter Sören Wesling überlupfte - der Ball wurde von der Sprakeler Defensive allerdings noch geklärt. Wenig später konnte die Sprakeler Verteidigung nichts mehr ausrichten,  als Mecklenbecks Spielmacher Admir Rama  einen Freistoß auf den kurzen Pfosten chippte an dem Milos Koprivica zum 2:1 versenkte. Es war nicht das erste Mal an diesem Tag, dass Mecklenbecks Nummer Zehn als Vorbereiter glänzte. Bereits beim Strafstoß zum 1:0 hatte Rama, sonst erster Elfmeterschütze, den Ball bereitwillig Mitspieler Jezdimirovic überlassen. Seine erste "ofizielle" Vorbereitung bereitete nun den Weg zu einem Auftakterfolg, der durch Zweite-Halbzeit-Matchwinner Stebel letztendlich noch vergoldet wurde (83.).

SC Sprakel - FC Mecklenbeck 1:3 (1:1)
0:1 Jezdimirovic (30./FE), 1:1 Klimek (40./FE),
1:2 Koprivica (80.), 1:3 Stebel (83.)