Kreisliga B1

Henrik Wigger (graues Trikot) war einer von acht Torschützen beim 9:0-Erfolg von BW Greven. Saxonias Zweite um Nils Ballus hatte nichts zu melden.

9:0! Greven ballert sich den Frust von der Seele


Von Fritz Rungenhagen

(17.09.19) Gut verkauft hatten sie sich bisher in fast jedem Spiel, die Fußballer von Blau-Weiß Greven. Dass man sich in dieser kaltherzigen B1 vom guten Auftritt allein allerdings überhaupt nichts kaufen kann, wissen sie auch bei Blau-Weiß schon lange. Umso wichtiger und befreiender war daher dieser 9:0 (3:0)-Sieg bei einer haushoch unterlegenen Zweitvertretung des TuS Saxonia.

Es gilt als geflügeltes Wort im Sport: Aus Niederlagen lernt man am meisten. Also was bitteschön zieht man denn dann für Lehren aus einem 9:0-Kantersieg? BW-Trainer Sven Hehl wusste die Antwort: "Wir sehen uns darin bestätigt, dass wir in den letzten Spielen, die knapp ausgegangen sind, auch nicht so schlecht waren." So war dieses Grevener Scheibenschießen, an dem sich sage und schreibe acht verschiedene Spieler beteiligten und einzig Aly Camara zweimal traf (62. und 89.), nicht nur der erste Sieg, sondern vor allen Dingen ein kollektives trotziges Ausrufezeichen.  

Greven in jeder Minute überlegen

Denn an den bisherigen Spieltagen hatte Greven mit den derzeitigen Topteams der Liga stets gut mitgehalten, war am Ende jedoch fast immer leer ausgegangen. Holte man im Derby bei Greven 09 noch einen Punkt (0:0), standen die Blau-Weißen gegen Gievenbeck und Kinderhaus nach einem jeweiligen 2:3 als unglückliche Verlierer da. Gegen Saxonia kam zu keiner Minute Zweifel auf, dass die Grevener dieses mal auf der Siegerseite stehen würden. Bereits in Minute acht hatte Timo Ascheberg das Torfestival eröffnet. Vergleichsweise gesittet ging es zunächst nach zwei weiteren Treffern von Henrik Wigger (19.) und Maurice Seikowski (28.) in die Pause.

Doch dann brach Saxonia komplett ein, kassierte noch sechs weitere Gegentreffer. Dass die Grevener mit dem bisher höchsten Sieg aller Teams in der bisherigen Saison nur messerscharf den zweistelligen Sieg verpassten, war Hehl reichlich schnuppe: "Uns ist das völlig egal, ich habe festgestellt, dem ein oder anderen draußen anscheinend nicht", zog Hehl seine letzte Lehre aus diesem beeindruckenden Grevener Befreiungsschlag.

TuS Saxonia Münster II - BW Greven 
0:1 Ascheberg (8.), 0:2 Wigger (19.), 
0:3 Seikowski (29.), 0:4 Bober (57.),
0:5 Camara (62.), 0:6 Wegmann (FE/75.),
0:/ Häder (85.), 0:9 Camara (89.)