Kreisliga B2

Wilmer gibt sich nicht mit nur einem Tor zufrieden

von Fabian Renger

(10.12.19) Jan Wilmer ist ein kleines Phänomen. Der Spieler des TSV Ostenfelde traf bisher zwölfmal in dieser Saison. Doch ein Tor alleine reicht ihm im Normalfall nicht: Vor rund einem Monat gelang ihm mal ein Viererpack, hinzu kamen zwei Doppelpacks und ein einfacher Torerfolg. Jetzt ging es auswärts zur Dritten von Wacker Mecklenbeck und Wilmer, diese Tormaschine, schlug wieder dreimal zu. Damit war er mehr oder minder der Matchwinner des 4:2 (1:1)-Auswärtssieges der Ostenfelder.

"Er ist schon gut drauf", lobte TSV-Trainer Besnik Bojku im Nachgang seinen Angreifer für dessen Lauf. "Jan ist ein Kopf-Fußballer." Und im Kopf von Wilmer muss es derzeit anscheinend sehr gut aussehen.

Ein Spaziergang war das am Nikolausabend allerdings nicht für den TSV. Das Wetter war kalt, das Flutlicht an, eigentlich war's eher Glühwein-Wetter. Wacker präsentierte sich zunächst wetterfester. Dank eines Eigentores von Jonas Deitert führten die Münsteraner relativ zeitig (16.), allgemein hatten sie anfangs etwas mehr vom Spiel und machten ganz schön Druck. "Wir hatten das Spiel gut im Griff", bemerkte auch Wacker-Coach Daniel Fröndhoff. Sein Problem: Wilmers erster Streich kam zum ungünstigen Zeitpunkt unmittelbar vor der Pause (43.).

Löckmann kassiert kuriose Bude

"In der zweiten Halbzeit haben praktisch nur noch wir gespielt", erzählte Bojku. Mag sein. Doch erst einmal sorgte TSV-Tormann Felix Löckmann für den skurrilsten Augenblick des Abends. Aus 40 Metern, so Fröndhoffs Schätzungen, nahm dessen Akteur Ferdinan Roeben Maß und beförderte die Kugel gegen die Laufrichtung von Löckmann in die Maschen - 2:1 Wacker (53.). Der Ball ging auf ganz seltsamem Wege ins Netz, Löckmann kam nicht mehr heran im Rückwärtsgang. Bojku schmunzelte und begab sich auf die Suche nach dem Grund:"Er hat wohl ins Flutlicht geguckt." Ulkig sah es dennoch aus.

"Wieder war die Hoffnung da groß...", so Fröndhoff. Nur wieder starb die Hoffnung jäh. Tobias Hövelmann traf in der Folge eines Freistoßes aus dem Gewühl heraus zum 2:2 (57.). Das erste Tor des Innenverteidigers in dieser Spielzeit, was Bojku erfreute. Fröndhoff ärgerte sich schwarz: Seine Elf kassiert deutlich zu viele Standard-Gegentore, gefühlt jedes Tor fällt nach einem ruhenden Ball. Und jetzt ist er auch noch seinen Co-Trainer Fabian Brendel los, der nach Düsseldorf zieht. Sieht gar nicht gut aus. "In der Winterpause wird alles auf 180 gedreht", kündigte Fröndhoff an.

"Verdienter" Sieg

Im Spiel gegen Ostenfelde klappte indes in der letzten halben Stunde nichts mehr. "Nach dem 2:2 waren wir echt nicht mehr gut", so Fröndhoff. Er hatte Glück, dass Ostenfelde reihenweise Chancen liegen ließ. Sonst wäre das Resultat richtig übel geendet. Nun denn. Hinten raus langte es so "nur" noch zu zwei weiteren Wilmer-Buden (83./89.). "Am Ende zählen die Punkte, die haben wir verdient geholt", resümierte Bojku abschließend.

Wacker Mecklenbeck III - TSV Ostenfelde 2:4 (1:1)
1:0 J. Deitert (16./ET), 1:1 Wilmer (43.)
2:1 Röben (53.), 2:2 Hövelmann (57.)
2:3 Wilmer (83.), 2:4 Wilmer (89.)