Bezirksliga 9

Der Unterzahl-Faktor stellt Derby auf den Kopf


Von Andreas Teipel

(28.11.11) Na, wer hat dieses Spiel wohl gewonnen? Landesliga-Absteiger VfL Wolbeck zu Gast beim Abstiegskämpfer SG Sendenhorst? Falsch, keiner von beiden. Doch darf sich Sendenhorst nach dem 2:2 (1:2) gewiss als Sieger fühlen. Denn die SG spielte 70 Minuten in Unterzahl, lag dann 0:2 hinten, und dann gelang ihr doch noch das Unerwartete. "Wir haben wieder ein Lebenszeichen an die Liga gesendet", so Neu-Trainer Matthias Greifenberg, der auch schon steigende Tendenz im abgebrochenen Spiel in Füchtorf sah, "das gibt uns Zuversicht."

Die hatte jedoch zunächst VfL-Trainer Carsten Becker. Seine Mannschaft führte schon nach 23 Minuten mit 2:0. Dem ersten Treffer, einem verwandelten Handelfmeter von Luis Fetsch, war ein Handspiel von Stefan Hagedorn vorangegangen. Der Innenverteidiger flog dafür mit Rot vom Platz. Doch dann stellte sich jene Mystik ein, die Fußball so unberechenbar macht. Sendenhorst wurde in Unterzahl immer stärker, Wolbeck ließ die Zügel schleifen und ging nicht mehr bis an die Schmerzgrenze. "Ich hab schon überlegt, ob ich vielleicht einen meiner Spieler freiwillig runternehmen soll, um das Verhältnis wieder geradezurücken", übte sich Becker in Sarkassmus.

Die SG jedenfalls glühte vor Eifer und Einsatzwille. Vor allem im defensiven Mittelfeld wuchsen Christoph Pyka und Juri Hildt über sich hinaus, ließen ihre Gegenspieler dabei nicht immer gut aussehen. Und dann war da ja auch noch Stürmer Patric Dülberg. Der Ex-Gremmendorfer erzielte beide Treffer, war auch schon gegen Füchtorf erfolgreich gewesen und spiegelt wider, dass die SGS die Freude am Spiel wiedergefunden hat.

SG Sendenhorst - VfL Wolbeck     2:2 (1:2)
0:1 Fetsch (20./HE), 0:2 Carreira (23.),
1:2 Dülberg (32.), 2:2 Dülberg (47.)