Westbevern zieht Glückslos in der Elferlotterie


Von Sascha Keirat

(19.10.11) Um 22:06 fiel der letzte Schuss, ein über zweieinhalbstündiger Pokalkrimi fand sein spätes Ende. Für Ems Westbevern netzte Dominik Kracht den letzten von insgesamt 16 Elfmetern ein und führte damit die Entscheidung herbei. Nach dem 6:5 (1:1/1:1) über Ligakonkurrent und Favoritenschreck ESV Münster stehen die Emser nun im Halbfinale. Dort wartet Borussia Münster oder der 1. FC Gievenbeck.

Erst vor gut zwei Wochen waren beide Teams in der Kreisliga A2 aufeinandergetroffen, damals setzten sich die Münsteraner mit 1:0 durch. Dieses Ergebnis war im Pokal schon nach acht Minuten nicht mehr möglich, denn Westbevern legte schnell durch einen Treffer von Daniel Kimmina zum 1:0 vor. In der Folge hielten die Gäste das Heft fest in der Hand, agierten feldüberlegen, ohne aber die nötige Durchschlagskraft vor dem Kasten zu beweisen. Kai Rosenke, Volkan Uyar und Daniel Bartz waren mit ihren Versuchen zumindest nah dran.

Auch nach der Pause war Ems darauf bedacht, seinen Vorsprung zu verteidigen. Der ESV rannte weiter an, Julian Bartz vergab Mitte der zweiten Hälfte per Kopf die dickste Chance. Heiß her ging es dann in der Schlussphase. In der 85. Minute sah Westbeverns Hendrik Schlunz wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Drei Minute später kam es für sein Team noch dicker: Nach Zuspiel von Marco Malewski war Volkan Uyar zur Stelle und führte mit dem 1:1 die Verlängerung herbei.

Sechs der ersten Zehn verschießen

Auch hier rannte der Gast gegen tief stehende Hausherren eine halbe Stundelang an, ohne aber echte Torgefahr zu erzeugen. So ging’s in die Elfer-Lotterie. Hier unterboten sich die Schützen beider Teams gegenseitig: Jeweils drei der ersten fünf Schützen patzten, insgesamt mussten beide Seiten achtmal ran. Als Münsters Raphael Jeismann seinen Versuch an den Pfosten setzte und Kracht anschließend versenkte, kannte die Freude bei der Heimelf keine Grenzen mehr.

„Wir haben uns gegen starke ESVer hervorragend verkauft. Meine Jungs haben alles fürs Halbfinale und die Brauereibesichtigung getan, auch nach 120 Minuten habe ich keinerlei Ermüdungserscheinungen gesehen“, kommentierte Ems-Coach Gerd Busch. Sein Gegenüber, Ludger Kniesel, war zwar mit der spielerischen Leistung über die gesamte Strecke zufrieden, „aber das Elfmeterschießen war schon grauenhaft. Trotzdem war die Pokalsaison für uns eine gute Sache“, erinnert der Trainer an die Siege gegen Münster 08 und Kinderhaus.

Ems Westbevern – ESV Münster     6:5 (1:1/1:1) n.E.
1:0 Kimmina (9.), 1:1 Uyar (88.)  

Öffnet internen Link im aktuellen FensterZur Übersicht