Querpass

Spieler fragen, Heimspiel antwortet: "Leo", "Hab ich", "Meiner"!


von Nico Herrmann

(08.12.11) Gelbe Karte für "Meiner" sagen? Freistoß nach dem einem ein "Hab ich"? Was darf man denn überhaupt sagen auf dem Fußballplatz? Heimspiel-Online macht Schluss mit den Gerüchten um verbotene Wörter.

Sarah fragt:

Hallo liebes Heimspiel-Team,
in einem unserer letzten Spiele wurde Freistoß für die gegnerische Mannschaft gepfiffen, als meine Mitspielerin "Ich" (möglicherweise auch "Ich, Ich") bei der Ballannahme gerufen hat. Dass man "Leo" auf dem Fußballplatz nicht mehr rufen darf, weiß ich, aber was darf man denn dann überhaupt noch rufen, wenn man seinen Mitspielern deutlich machen will, dass man den Ball annimmt / spielt?

Heimspiel antwortet:

Hallo Sarah,
grundsätzlich ist es völlig egal, was man im Spiel ruft (außer natürlich Beleidigungen). Es gibt keine Regel, die explizite Aussagen verbietet. Dies bestätigte uns auch Schiedsrichterlehrwahrt Thorsten Kaatz. Nur bei einem offensichtlichen Ablenkungsversuch der Gegenspieler muss der Schiedsrichter auf indirekten Freistoß und Gelbe Karte entscheiden. In DFB-Regel 12 "Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen" heißt es nämlich: "Eine Ablenkung des Gegners während oder vor dem Spiel ist mit Gelber Karte und indirektem Freistoß zu ahnden."

Hierzu zwei Beispiele zu Verdeutlichung:
Ein Spieler ruft "hab ich", um seinem Mitspieler zu zeigen, dass dieser nicht zum Ball gehen soll. --> Das Spiel läüft ganz normal weiter

Ein Spieler, der hinter dem gegnerischen Torwart steht, ruft "hab ich", in der Hoffnung, dass der gegnerische Keeper den Ball nicht abfängt. --> Hier liegt eine klare Ablenkung des Gegenspielers vor. Der Schiedsrichter muss auf Freistoß und Gelbe Karte entscheiden.

Wenn du also nicht vorhast, deine Gegenspielerin abzulenken, kannst du weiterhin "Ich", "Leo", "hab ich", oder sonstiges rufen.