Schiedsrichter-Portrait

Karl-Ludwig Hilmer: Oberligapartie bleibt in Erinnerung

(23.02.11) Schiedsrichter sein ist nicht immer leicht. Ob Bundes- oder Kreisliga, in fast jedem Fußballspiel ist der Unparteiische im Fokus, seine Entscheidungen werden kritisiert, der Frust der Verlierer nicht selten an ihm ausgelassen. Ohne die Herren in Schwarz wäre unser geliebter Sport aber nicht das, was er ist. Aus diesem Grunde stellt heimspiel-online heute einem Schiedsrichter, dem fast alle Steinfurter Kreisliga-Spieler schon über den Weg gelaufen sind, persönlich vor: Karl-Ludwig Hilmer.

Ein Leben für den Fußball seit 1957

Der 65-jährige ehemalige Kraftfahrer bei der Bundeswehr war schon in jungen Jahren begeisterter Fußballer. 1957 trat er dem BV Rheine bei, erst als Feldspieler, dann im Tor. Außer einem kurzen Intermezzo bei den SF Gellendorf blieb er dem Verein treu und spielte dort in der Landesliga.

Seit mittlerweile über 20 Jahren ist Hilmer nun als Schiedsrichter im Einsatz. Während dieser Zeit hat er schon einiges erlebt. Das größte Highlight für den Referee, der eigentlich nur in der Kreisliga pfeift, war die Oberligapartie des FC Eintracht Rheine gegen Preußen Lengerich vor einigen Jahren. Der angesetzte Schiedsrichter erschien nicht, auch ein Ersatzmann war nicht in Sicht. Hilmer erklärte sich bereit, die Leitung des Spiels zu übernehmen, und pfiff souverän.

"Manchmal tut es auch ein Blick zum Trainer"

Hilmer gehört nicht zu der Sorte Schiedsrichter, bei dem die "Karten locker sitzen." Häufig setzt er auf den Dialog mit den Spielern, ermahnt und verwarnt solange, bis es nicht mehr anders geht. "Ich habe in den 20 Jahren höchstens 15 Rote Karten verteilt. Wenn ein Spieler den Bogen überspannt und akut gefährdet ist, tut es auch manchmal ein Blick zum Trainer", verrät der Rentner, der auch auf dem Spielfeld oft nicht um einen flotten Spruch verlegen ist, schmunzelnd.

Zur Pfeife greifen wird Hilmer nur noch bis Mitte 2012, dann hört er auch als Schiedsrichter-Obmann beim FC Eintracht Rheine auf. "Nach über 20 Jahren ist es gut gewesen", meint der sympathische Rheinenser. Die wenigsten würden es zugeben, aber fast alle Spieler werden ihn sicherlich vermissen.