Kreisliga A

Carsten Frieling (Foto) und Rüdiger Gövert werden auch 2022/23 noch den SV Dickenberg coachen. Foto: Renger

Von den Sieglosen auferstanden


Von Fabian Renger

(19.01.22) Es dauerte ein Weilchen, bis wir den SV Dickenberg auch offiziell in der Saison begrüßen durften. Es war der achte Spieltag am 15. Oktober, es war das Heimspiel gegen Westfalia Hopsten, als die Dickenberger die ersten Punkte der Saison einfuhren. Ein 1:0-Erfolg war's damals. Es folgten aus den folgenden sieben Partien immerhin noch zwei weitere Erfolge. Ein 2:0 gegen den VfL Ladbergen und ein 4:0 gegen den SC Dörenthe. "Wir glauben, dass wir die Mannschaft ein bisschen aufgeweckt und am richtigen Ende gepackt haben", erklärt Rüdiger Gövert, der die Mannschaft seit Saisonbeginn gemeinsam mit Carsten Frieling trainiert, rückblickend.

Auch die 3:7-Pleite gegen Lottes U23 und die 2:4-Niederlage gegen den SC Halen vor der Winterpause machten diesen positiven Eindruck nicht mehr madig. Die Tordifferenz von -45, nur neun Zähler, der drittletzte Rang: Nein, die Winter-Tabelle hängt man sich oben auf dem Berg sicher nicht übers Bett. Dennoch: Der SVD vom Ende des Jahres 2021 war trotzdem nicht mehr der SVD von September/Oktober 2021. Das mit dem Aufwecken, das stimmt, da hat Gövert keinen Mist erzählt. Und daher bleibt das Gespann Gövert/Frieling auch kommende Saison im Amt.

Ligazugehörigkeit ist kein Kriterium

Gövert kann dies mit gutem Gewissen berichten. Als der langjährige Seniorenfußballobmann Stefan Egelkamp seinen Hut nahm, sprang Gövert vor der Saison kurzerhand selbst in die Bresche und übt dieses Amt seitdem erst einmal interimistisch mit aus. Cheftrainer und Obmann in Personalunion. Alle Achtung. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainerteam passe, auch sein eigenes Verhältnis mit Frieling sei stimmig, im Verein gab es auch niemanden, der etwas einzuwenden hatte, erklärt Gövert.

Und sportlich? "Zum Ende der Hinrunde vor Weihnachten hat's mehr Spaß gemacht", räumt Gövert - wenig überraschend - ein. "Auch wenn wir am Ende absteigen, ist es nicht das entscheidende Kriterium, ob wir weiter machen. Wir müssen die Mannschaft einfach wieder auf die Schiene bringen." Ehrensache für Frieling und ihn. Und durchaus eine Herausforderung. Schließlich lag Dickenbergs letzter Sieg in einem Ligaspiel schon eine schiere Ewigkeit zurück - er datierte vom 15. September des Jahres 2019! Coronabedingt natürlich eine Spanne, die mit Vorsicht zu genießen ist. Der Zug des SVD, um beim bildhaften Vergleich zu bleiben, war entgleist. Die Schiene ist anscheinend wieder erreicht.

Wechselabsichten - Stand jetzt - Fehlanzeige

"Stand jetzt, hat keiner Wechselabsichten geäußert", so Gövert weiter. "Im Großen und Ganzen wissen wir, dass die Mannschaft so zusammenbleibt." Ein paar Fragezeichen existieren aus Zeit- oder Altersgründen zwar noch, aber das ist ja nichts Außergewöhnliches. Neuzugänge sind wohl eher aus der eigenen A-Jugend - aktuell sind Dickenberger A-Junioren bei SW Esch "geparkt" - geplant. Im Nachwuchs sehe es mittelfristig im U19-Bereich quanitativ sehr vielversprechend aus, sagt Gövert.  Kann nie schaden. Einen A-Junior integrierten Frieling und er bereits erfolgreich. Nico Wedderhoff wurde früh freigeholt und kam häufiger zum Einsatz als Senior. Externe Neulinge seien nicht ausgeschlossen, aber müssten eben immer zum Berg passen.

Die Trainerfragen sind fast alle erledigt

Da Eintracht Mettingens Michael Pötter sich übrigens eh bereits vor Amtsantritt für zwei Jahre an den Club gebunden hat, wie uns der Verein auf Nachfrage verriet, sind nun keinerlei Trainer-Fragezeichen in der A-Liga mehr übrig. Also fast keine. Einzig Cheruskia Laggenbeck braucht noch einen Coach für die Reserve. Marc Wichmann hört im Sommer bekanntlich auf.