Kreisliga A TE

Stefan Kilfitt (l.) ist zufrieden mit Ladbergens Vorbereitungsstart.

"Die Jungs sind heiß und ausgehungert"


Von Fabian Renger

(02.07.21) Uhlala! Der VfL Ladbergen hat als Frühstarter bereits drei Testspiele hinter sich gebracht. Wir wissen: Freundschaftsspiel-Resultate sind oft nicht mehr als Schall und Rauch. Dennoch müssen wir drüber reden. Die eigene Reserve schlug der letztjährige Tabellen-13. 5:0, den niedersächsischen A-Ligisten TSG Dissen 7:0 und am Donnerstagabend fegte Ladbergen den B-Ligisten GW Lengerich mit 11:0 vom Platz. Waren da verbotene Substanzen im Spiel? Nein. Stefan Kilfitt, der Trainer des VfL, versucht sich an einer Erklärung.

Stefan, ich muss sagen: Ich bin baff, wenn ich mir eure Ergebnisse so anschaue. Das sollte man zwar nicht überbewerten, aber so kann man mal in eine Vorbereitung starten...
Kilfitt: Ja, doch, das kann man wohl. Aber es ist genau so wie du es sagst: Man darf es nicht überbewerten. Das 11:0 gegen GW Lengerich muss man einordnen. Es war ihr erstes Spiel, es war unser drittes. Wir sind seit einigen Wochen im Training dabei und haben schon an vielen taktischen Dingen gearbeitet.

Woran zum Beispiel?
Kilfitt: Das hat man gegen Lengerich bereits gesehen. Wir haben unser Spielsystem leicht verändert, damit hat Lengerich vielleicht nicht unbedingt gerechnet nach Testspielen gegen uns aus dem letzten Jahr.  Das hat schon sehr gut funktioniert. Wir konnten uns in den bisherigen Spielen gut einspielen, die Richtung ein bisschen ausprobieren, in die wir gehen wollen. Es sieht gut aus, aber noch bin ich skeptisch.

Was genau habt ihr am Spielsystem verändert?
Kilfitt: Im letzten Jahr haben wir sehr viele lange Bälle geschlagen, also mehr Kick & Rush gespielt. Jetzt wollen wir das Spiel mehr gestalten, es selbst machen, mit kurzen Pässen hinten raus spielen. Das klappte schon ganz gut, auch gegen Lengerich. Wir haben viele Tore geschossen und keinen Gegentreffer gefangen. Der erste richtig schwere Test kommt aber erst am Samstag gegen Sassenberg. [Anstoß um 17 Uhr in Sassenberg, d. Red.]

Bis zum Saisonstart sind es noch knapp acht Wochen. Zieht ihr das komplett durch?
Kilfitt: Ja, wir ziehen das mit zweimaligem Training in der Woche durch und wollen im Spielfluss bleiben. Nur im August lassen wir es etwas ruhiger angehen, was Testspiele angeht.

Noch ist im August kein Spiel festgemacht. Kilfitt selbst genehmigt sich eine kurze Urlaubs-Auszeit, würde eventuell aber noch ein schönes Testspiel gegen einen Bezirks- oder Landesligisten mitnehmen. "Wir wollen es nicht übertreiben", sagt der Übungsleiter.

Wenn ich mir eure Aufstellungen so ansehe: Gioele Todaro, Patrick Stolz, die Haarlammerts, Joel Denkel oder Timon Will waren schon dabei. Natürlich auch Simon Richter. Fast alle Neuzugänge also. Wie ist der Eindruck der Neuen?
Kilfitt: Die Neuen haben eigentlich einen guten Eindruck gemacht - aber es fehlt allgemein bei allen Spielern noch ein bisschen die Spritzigkeit und die Körperhaltung. Die Fitness ist noch nicht da, wo ich ich sie gerne hätte. Aber wie gesagt: Spielerisch war's bislang okay, alles andere muss noch kommen.

Halten deine Jungs das denn acht Wochen durch?
Kilfitt: Na klar, müssen sie. (lacht) Das Schöne ist, die Jungs sind wirklich richtig heiß und ausgehungert. Du stehst als Trainer manchmal vor der Qual der Wahl. Das macht aber auch Spaß. Wir wollen so früh wie möglich unter die ersten zehn der Liga kommen - wenn's irgendwie klappt. Es wird entscheidend sein, dass wir diese gute Moral, diese gute Laune, diesen entwickelten Spaß beibehalten. Dieses Team und das ganze Drumherum, das ist aktuell richtig geil. Auch das Verhältnis zwischen den einzelnen Mannschaften ist top. Bei uns in Ladbergen macht's richtig Spaß, das merkst du den Jungs auch an.

Merkt man den Jungs auch die lange Corona-Pause an?
Kilfitt: Wir  müssen abwarten und vorsichtig an die Nummer rangehen. Das gilt für alle nach dieser langen Pause. Deswegen bin ich froh, dass wir viel wechseln können und einen großen Kader haben. Ich würde mich mega freuen, wenn der Verband in Zukunft bis zu sechs Auswechselspieler zulassen würde, um Spieler zu schonen. Das wird für die schwer, sich wieder so richtig fit zu machen. Das wäre ein richtig tolles Zeichen.