Pierre Jöcker erzielte Freckenhorsts Siegtreffer.

Freckenhorst trotzt allen Widrigkeiten


Von Christian Lehmann

(19.08.19) So ein bisschen dürften sich die Jungs des TuS Freckenhorst zur Pause der Partie gegen Westfalia Soest vorgekommen sein wie Don Quijote bei seinem Kampf gegen Windmühlen. Wacker gekämpft, zwei Schlüsselspieler verloren, und dann auch noch 0:1 in Rückstand. Umso bemerkenswerter, dass die Mannschaft von Trainer Christian Franz-Pohlmann all diesen Widrigkeiten trotzte und nach der Pause einen 2:1 (0:1)-Heimsieg heraus "ackerte". 

"Wir können diesen Sieg genießen, weil wir sehr viel investiert haben. Die Mannschaft hat absolute Moral bewiesen gegen einen Gegner, der am Ende der Saison sehr weit oben stehen wird in der Tabelle. Jetzt gilt die volle Konzentration dem Spiel bei Westfalen Liesborn", sagte der Coach nach dem Spiel. 

Tünte und Bonin verletzt

Gegen einen taktisch hervorragend organisierten Gegner, der vor allem im Umschaltspiel nach vorn hohe Qualität besitzt, mussten die Hausherren ihren Stil ein wenig umstellen, wollten sie sich doch aus Pressing-Situationen der Soester tunlichst heraushalten. Das klappte zunächst gut, der TuS hatte durch Pierre Jöcker (6./25.) sowie Rouven Tünte (13.) erste Großchancen. Letzterer sorgte dann ungewollt für den ersten Freckenhorster Nackenschlag, weil er wegen einer wieder aufgebrochenen Adduktoren-Verletzung raus musste (18.).  Kurz vor der Halbzeit erwischte es dann auch noch Dennis Bonin, dessen Knieverletzung sogar noch eine deutlich längere Pause nach sich ziehen könnte (41.). Zwischendrin hatten die Hausherren auch noch das 0:1 kassiert. Niklas Topp war Max Kretzer enteilt, Luke Neitzner die Hereingabe zur Soester Führung verwertet (27.). 

Es zeugt von Charakter, dass die Truppe nach dem Wechsel nicht aufsteckte und schnell zum Ausgleich kam. Stan Schubert wurde von Kretzer bedient und vollstreckte zum 1:1 (50.). Mit Pierre Jöckers Treffer zum 2:1 aus kurzer Distanz (74.) war das Spiel gedreht. In der Folge verpasste es der TuS bei mehreren exzellenten Konterszenen, den Sack zu zu machen. Hinten brannte jedoch auch nicht mehr allzu viel an.

"Das war ein sehr wichtiger Dreier für uns", meinte Franz-Pohlmann, der jedoch nach den Verletzungen von Bonin und Tünte weiter Sorgenfalten auf der Stirn hat. "Das sind zwei echte Leistungsträger, die uns jetzt erstmal wegbrechen. Der Kader ist ohnehin sehr klein. So lange wir aber im nächsten Spiel wieder elf Mann auf den Platz bringen, werden wir auch einen Plan haben, es zu gewinnen."

TuS Freckenhorst - Westfalia Soest     2:1 (0:1)
0:1 Neißner (27.), 1:1 Schubert (50.),
2:1 Jöcker (74.)