Landesliga 4

Nick Rensing und Westfalia Kinderhaus gehen gelassen als Spitzenreiter in das zweite Halbjahr der Saison.

In der Ruhe liegt die Kinderhauser Kraft:"Nicht muss, vieles kann"


von Fabian Renger

(16.01.20) Es hätte ja klappen können. Wir wollten Marcel Pielage etwas kitzeln und ihn mal aus der Reserve locken. Hat zugegebenermaßen nicht so ganz geklappt. "Auch wenn wir am 27. Spieltag noch oben stehen, dann haben wir weiter sehr viel Lust, ein Fußballspiel zu gewinnen", lautet die Antwort des Übungsleiters von Westfalia Kinderhaus auf die Frage, ob man jetzt eigentlich aufsteigen müsse. Das Team überwintert auf dem Thron in der Landesliga - was den Coach des letztjährigen Liga-Kronprinzen aber nicht zu außerordentlichen Kampfansagen veranlasst.

Ist der Aufstieg ein Muss? Gibt's Druck? Letzeres keineswegs, ein Muss ist der Aufstieg derweil auch nicht. Sagt Pielage jedenfalls:"Nichts muss, vieles kann."  Wie gesagt: Wir haben es ja versucht. Was geht sonst so im kommenden halben Jahr und nächsten Wochen? "Wir wissen, welche großen Chancen wir in der Rückrunde haben und müssen uns daher super vorbereiten", erklärt der Übungsleiter. Das geht ohne Verletzte, im Lazarett gebe es derzeit niemanden. "Alle sind fit", freut sich der Trainer. Das war in der Hinserie nicht immer so.

Vier Testspiele, ein Turnier

Trotzdem steht die Westfalia oben. Zwei Punkte vor Mesum, dazu ein Spiel mehr in der Hinterhand. Auswärts setzte es noch keine Niederlage, die drei gab es allesamt zuhause. 22 der 35 Zähler holte die Mannschaft in der Fremde, kassierte dort auch nur eine Handvoll Gegentore. Vielleicht gut, dass das erste Rückrunden-Match nicht an der Großen Wiese vonstatten geht. Es geht zu Viktoria Heiden am 16. Februar - noch genau ein Monat verbleibt.

Vorher gibt es aber durchaus eine Menge zutun. Vier Testspiele sind angesetzt: Am Sonntag das erste gegen die ISV. "Ein guter Bezirksligist", findet Pielage. Samstags drauf (25.1.) kommt GW Nottuln zum Stelldichein, wieder eine Woche später (2. Februar) gibt's sonntäglichen Besuch aus der Regionalliga. Der BSV Rehden, Ex-Verein von Corvin Behrens und Kevin Schöneberg, schlägt seine Zelte in Kinderhaus auf. Den letzten Härtetest gibt's drüben in Gievenbeck am 8. Februar (Sonntag). Obendrein spielen die Pielage-Jungs am kommenden Sonntag beim stark besetzten Öffnet externen Link in neuem FensterEuregio-SportWerk-Cup in Ochtrup mit. (u.a. mit Mesum, Burgsteinfurt und Ahaus)

Furcht ist nicht angebracht

Trainiert wird selbstverständlich zwischenzeitlich aber auch noch. "Wir machen alles mit Ball", stellt Pielage klar. "Die Jungs müssen keine Angst haben vor Waldläufen." Glück gehabt. Taktische Sachen stünden auch auf der Agenda, logisch. Aber noch nicht zu Beginn. "Die Jungs müssen  wieder reinfinden, sich an den Ball gewöhnen", sagt der Westfalia-Trainer. Behutsam, nach und nach sich wieder akklimatisieren nach der Hallen-Saison.

Zeitgleich laufen im Hintergrund die Kader-Gespräche an - dort befinde sich die Westfalia aber noch relativ am Anfang, berichtet der Übungsleiter. So eilig wie manche Branchen-Kollege habe man es in jedem Fall nicht, sagt Pielage. Keine Schnellschüsse. Alles der Reihe nach. Auch was Neuzugänge angeht. Na gut: Läuft ja auch nicht ganz so übel in Kinderhaus, da wissen die Kadermitglieder schließlich, was sie haben. Und in Ruhe und Zurückhaltung, das lebt der Trainer ja vor, liegt bekanntlich die Kraft. Das ist anscheinend das  Kinderhauser Rückrunden-Credo.