Die "Standard-Giganten" aus Ahaus


Von Fabian Renger

(10.10.21) "Jetzt sind wir Bönen-Jäger..." Da musste Frank Wegener selbst auch lachen. Aber Fakt ist: Der Coach von Eintracht Ahaus steht mit seiner Truppe mittlerweile tatsächlich auf dem zweiten Rang. Auch im sechsten Saisonspiel blieb die Eintracht ungeschlagen, keine andere Mannschaft der Liga hat ansonsten noch eine weiße Weste. Es sei der beste Saisonstart seit zwölf Jahren, frohlockte Wegener. 14 Punkte, ein Zähler hinter Bönen. Wow! Das Heimspiel gegen Westfalia Gemen bestritt Ahaus derweil mit 5:1 (3:1) ebenfalls  ziemlich erfolgreich. Das Erfolgsrezept diesmal: Tore nach ruhenden Bällen!

"Heute waren wir Standard-Giganten", freute sich Wegener. Nach einer Jens Büsker-Ecke schob Simon Lovermann zum 1:0 ein (23.). Hendrik Vennemann erhöhte ebenfalls nach einem Eckstoß auf 2:0 (28.). Eine Unachtsamkeit hatte einen Konter und das 2:1 durch Diego Cruz Kenitz (40.) zur Folge, woraufhin Jan Kröger mit dem 3:1 antwortete (45+1.). Logisch: Auch dieser Hütte war ein ruhender Ball vorausgegangen. Wahrhaft gigantisch.

Wegener moniert Passivität

Weniger gigantisch: Der sonstige Auftritt der Hausherren. "In der ersten Halbzeit waren wir zu passiv. Wir haben Gemen viel zu viel Platz gelassen", monierte Wegener. Für die Gäste war es schließlich das erste Spiel nach dem Rücktritt von Coach Markus Schneiders. Gemen versuchte es unter der Regie von Interimstrainer Thomas Zielaskowsi mit fußballerischen Lösungen. Das Bemühen war stets erkennbar. In der Pause forderte Wegener daher seine Männer auf, die Spielkontrolle zu übernehmen.

Und siehe da: Es wurde deutlich besser. Ahaus hatte das Geschehen hernach völlig im Griff. Justus Schücker netzte kurz nach seiner Einwechslung zum 4:1 (75.), in der Nachspielzeit setzte Cihan Bolat zum Sololauf an und spielte Lennart Varwick frei - 5:1 (90+3.).

Worauf die Hausherren hätten verzichten können: Jonathan Noack und Hendrik Vennemann verletzten sich während des Spiels. Noack war sogar später auf dem Weg ins Krankenhaus. Nie ein gutes Zeichen. Wollen wir hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist...

Eintracht Ahaus - Westfalia Gemen 5:1 (3:1)
1:0 Lovermann (23.), 2:0 Vennemann (28.)
2:1 Kenitz (40.), 3:1 Kröger (45+1.)
4:1 Schücker (75.), 5:1 Varwick (90+3.)