Westfalenpokal

Er mag es, wenn die Kamera läuft: Marco Pereira erzielte ein traumhaftes Tor zur Borussen-Führung. Die hielt jedoch nicht besonders lange...

Und dann hat Klöpper 'ne Idee...


Von Christian Lehmann

(15.08.19) Volksfest-Stimmung am Teekotten! Knapp 520 Zuschauer haben sich am Mittwochabend ins Walter Steinkühler Stadion begeben, um das Westfalenpokal-Highlight gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen live mitzuverfolgen. 18 Minuten lang hegen die Borussen berechtigte Hoffnungen auf eine Sensation gegen den Titelverteidiger - und dann hat Marius Klöpper 'ne Idee... Es war vielleicht die entscheidende Szene bei der 2:7 (1:4)-Niederlage der Borussen, die eigentlich gar nicht so deutlich hätte ausfallen müssen.

Im Vorfeld der Partie hatte Westers lange überlegt, ob er seine Jungs den Bus vor dem Tor parken lassen oder doch wie gewohnt frech vorne drauf gehen sollte. Er entschied sich für die zweite Option und raubte dem SVR zu Beginn mit klarer Eins-zu-Eins-Zuteilung den Nerv. Zwar verzeichnete der Favorit mehr Spielanteile, doch die sehenswerten Aktionen spielten sich im und am Strafraum der Gäste ab. 

Pereira mit Traumtor

Das lag vielleicht auch daran, dass die Hausherren wieder eine Kamera im Stadion aufgestellt hatten. Immer, wenn das der Fall ist, macht Marco Pereira nämlich was Verrücktes. Nachdem Miritz Uphoff die erste Großchance der Westers-Elf vergeben hatte (10.), nahm Pereire die Kugel mit dem Rücken zum Tor an, blickte kurz über die Schulter. Sah, dass SVR-Schnapper Niclas Heimann nicht perfekt stand. Und jagte nach schneller Drehung einen herrlichen Schlenzer in den Winkel (1:0/15.). Was für ein Auftakt!

Aber dann, ja aber dann. Hatte Marius Klöpper wie eingangs erwähnt eine Idee. Der junge Spund, der saisonübergreifend seit Monaten durch überragende Leistungen besticht, spielte einen katastrophalen Rückpass in Richtung Nils Wiedenhöft. Simon Engelmann spritzte dazwischen und glich zum 1:1 aus (18.). Zwei weitere Gegentreffer kassierten die Hausherren dann nach für die Borussen höchst umstrittenen Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns, das bei einer Einwurf- und einer Abseitssituation zu ihren Ungunsten entschied (1:2/20. und 1:3/37.). Nun waren die Dettener von der Rolle, Wiedenhöft ging frei jedweder Not wie Logik ins Dribbling und ermöglichte Engelmann seinen dritten Treffer an diesem Tage (1:4/38.). "Und schon liegst Du 1:4 hinten und glaubst, Du bist im falschen Film", kommentierte Westers. "Die erste Halbzeit hängt mir schon ein bisschen nach."

Immerhin gelang Nicky Melzer nach frechem Ballklau Pereiras in Durchgang zwei noch der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:6 (57.). Das half aber nicht mehr viel, weil die Entscheidung längst gefallen war. "Das war ein klassisches Was-wäre-wenn-Spiel", meinte Westers. Ja genau, was wäre wohl gewesen, wenn Marius Klöpper nicht diese Idee gehabt hätte...?

Borussia Emsdetten - SV Rödinghausen     2:7 (1:4)
1:0 Pereira (15.), 1:1 Engelmann (18.),
1:2 Wolff (20.), 1:3 Engelmann (37.),
1:4 Engelmann (38.), 1:5 Steffen (50.),
1:6 Kurzen (52.), 2:6 Melzer (57.),
2:7 Serra (78.)