Querpass

Tobias Warschewski (r.), hier im Zweikampf mit Dickens Toka im Westfalenliga-Duell des SC Preußen gegen den BSV Roxel, hat nach einem Jahr Pause einen neuen Verein gefunden.

Warschewski wagt den Neuanfang


Von Christian Lehmann

(22.07.20) "Einmal Star und zurück" - bei diesem Satz könnte einem nicht nur ein töfter Song der Massiven Töne aus den 90ern, sondern vielleicht auch die bisherige Karriere von Tobias Warschewski (22) in den Sinn kommen. Der Stürmer schrieb in seinem ersten Seniorenjahr beim SC Preußen Münster 206/17 mit gerade einmal 18 Jahren ein kleines Fußball-Märchen, wurde im Drittliga-Kader Stammkraft und wurde nach vier Toren in 27 Partien für die U19-Europameisterschaft 2017 nominiert, bei der er ebenfalls zweimal traf. 

Obwohl es Gerüchte um ein mögliches Interesse von Borussia Dortmund, Schalke 04 und RB Leipzig gab, blieb Warschewski bei den Preußen. Anschließend lief es jedoch nicht mehr so gut für das Eigengewächs, das seine Laufbahn bei Eintracht Dortmund begonnen hatte. Nach einigen Einsätzen bei der Reserve (Westfalenliga) wurde der Vertrag des robusten Offensivmanns schließlich im Sommer 2019 aufgelöst. 

"Ich war sehr jung..."

Nun meldet sich Warschewski zurück: Nach Informationen von Öffnet externen Link in neuem Fenster"Reviersport" spielt er in der neuen Saison für Phönix Lübeck. Den Kontakt zum Regionalliga-Aufsteiger stellte sein künftiger Mitspieler Kevin Tittel her. "Letzte Woche war ich beim Probetraining, hatte mehrere Gespräche und hatte einfach das Gefühl 'es passt'. Die Trainer geben mir Zeit, den Trainingsrückstand aufzuarbeiten, hier sind sehr nette Mannschaftskollegen und dann schauen wir, ob ich zu alter Stärke zurückfinde", wird der Stürmer auf der Facebook-Seite des Vereins zitiert. Die Vergangenheit möchte er hinter sich lassen: "Ich war sehr jung, wollte eigentlich nur kicken. Irgendwie kam ich nicht aus der Spirale heraus und habe mich abgeschottet. In dieser Fußballpause habe ich über vieles nachgedacht und mich entschieden, einen Neuanfang zu wagen", so Warschewski.

In Lübeck sieht man die Neuverpflichtung als Win-Win-Situation: "Tobi hat bei uns die Chance, sich im 'Fußballgeschäft' zurückzumelden. Wir werden ihn dabei mit der nötigen Weitsicht begleiten", wird Frank Salomon, Trainer und Sportlicher Leiter des Teams, in der Vereinsmitteilung zitiert. "Erstmal muss er wieder regelmäßig trainieren und dann einen Schritt nach dem anderen machen."