Spieler fragen, Heimspiel antwortet: Zeitstrafe bei den Senioren?

von Christian Lehmann

(10.03.16) Immer mal was Neues: In einem C-Ligaspiel im Kreis Münster wurde ein Spieler am Wochenende mit Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen, vom Schiedsrichter allerdings fünf Minuten später wieder auf den Platz gelassen. Im Spielbericht wurde der Platzverweis vermerkt, für die nächste Partie wurde der betroffene Spieler gesperrt.

Daraufhin erreichte uns die Frage: "Ist das mit der Zeitstrafe neu? Das kannte ich sonst nur im Jugendbereich..."

Das ist nicht neu, wie Kreis-Schiedsrichter-Lehrwart Thorsten Kaatz deutlich macht: "Wenn das so war, dann war das sicherlich nicht richtig." Sollte dem Schiedsrichter aufgefallen sein, dass er einen Fehler gemacht hat, so hätte dieser seine Entscheidung direkt revidieren und den Platzverweis zurücknehmen können. Bei einer Spielfortsetzung sei dies aber nicht mehr möglich. Der Schiedsrichter hätte den Spieler also nicht mehr auf den Platz lassen dürfen. 

Und was ist mit der Sperre? In der Rechts- und Verfahrensordnung des WFLV heißt es unter § 9 Automatische Sperre: "Wird ein Spieler infolge zweier Verwarnungen im selben Spiel durch Zeigen der Gelb/Roten Karte des Feldes verwiesen, so ist er automatisch für die nächstfolgende Woche für alle Spiele seines Vereins, höchstens jedoch für ein Pflichtspiel der Mannschaft, in der der Feldverweis erfolgte, gesperrt, ohne dass es eines besonderen Verfahrens oder einer besonderen Benachrichtigung bedarf." Dass der betroffene Spieler für eine Partie aus dem Verkehr gezogen wird, ist demnach völlig richtig. 

Eine Neuansetzung oder -Wertung der Partie, welche die in kurzzeitig in Überzahl spielende Mannschaft deutlich gewann, ist aber extrem unwahrscheinlich. Kaatz: "Meine Erfahrung sagt: 'Keine Chance'." Der kurzzeitige Ausschluss des Spielers habe in diesem Falle keinen Einfluss auf den Spielausgang genommen.