Saxonia Münster

Eingefangen für die Nachfahren: Gegen Pivitsheide siegte Saxonia erstmals in der Oberliga, nachdem Jonas Wessendorf (Nr. 10) an den Aufschlag gegangen war. Foto: Damen I

Historischer Erfolg


Von Luca Adolph

(28.09.22) Bei Saxonia Münster hat sich am vergangenen Wochenende etwas Historisches zugetragen. In seiner Vereinsgeschichte siegte die erste Mannschaft erstmals in der Oberliga. Dort sind die Saxonen nach zwei Spieltagen vorerst auch stärkstes Münsteraner Team und rangieren tatsächlich noch vor Derbygegner Blau-Weiß Aasee auf Platz fünf. Keine Frage, die Saxonia Volleys sind damit in der Liga angekommen und haben sich in ihrer neuen Klasse eindrucksvoll zurechtgefunden.

Als Neuzugang Jonas Wessendorf mit dem Rücken zur Wand stehend bei 2:7 im Tie-Break an den Aufschlag ging, sprach für Saxi gegen den TV Pivitsheide eigentlich nicht mehr viel. Dennoch unbeeindruckt servierte der ehemalige TSCler seinen Jump-Float und drehte auf einmal lässig das Spiel um. Mit 8:7 wechselten die Teams die Seiten, wonach die Pivitsheider vergeblich versuchten, sich zu orientieren. Beim finalen Ball klebte der Gegner am Netz und so machte Saxonia den ersten Sieg noch fest. Ein Finish, das sich durchaus sehen ließ. Die Halle wusste hiernach jedenfalls nicht mehr, wo oben und wo unten ist.

Plötzlicher Aufstieg

"Wir sind super happy, dass es geklappt hat. Für die meisten von uns ist es ein Novum und man hat auch gemerkt, dass einige sicher auch nervös waren. In heimischer Halle stehst Du immer unter besonderer Beobachtung. Der Rückenwind hat uns aber enorm gestärkt und dafür gesorgt, dass wir die ganze Zeit dran waren, um das Ding noch zu drehen", sagt der Abteilungsleiter über den ersten Sieg, mit dem Saxonia bewies, dass vergangene Saison alles absolut richtig lief.

Für die Männer vom Kanal war der Aufstieg nämlich nicht wirklich geplant. Es war auch nicht so, dass er ihnen unbedingt zuflog. Erst der Sieg über Spitzenreiter Eintracht Dortmund löste in ihnen etwas aus. Ab da begannen die Saxonen, sich nahezu alle knappen Spiele zu holen. "Die Vorsaison war nicht gerade gut und nach Corona wussten wir noch gar nicht, wo wir überhaupt stehen. Dann haben wir plötzlich Dortmund geschlagen und wussten, wir konnten gegen jeden bestehen. Diese Ausdauerfähigkeit haben wir lange aufrechthalten können", verrät der Mittelblocker.

Verstärkung für den Klassenerhalt

Eine Liga höher rüstete der Aufsteiger nun gehörig auf. Mit Christian Körting holten sich die Volleys eine starke Mitte von BWA. Marc Huda lotsten sie ebenso vom Aasee an den Kanal und reaktivierten hiermit ein eingestaubtes Zuspiel-Ass. Beacher Florian Rasbach von Münster 08 wie Sander van Dijk stehen in der zweiten Herren perspektivisch parat. Aus Bocholt kam zudem Mittelblocker Jesse Verhoeven an den Start. Und dann ist da noch dieser Jonas Wessendorf, der neben Diagonalkeule Malte Holtkamp gerade richtig Dampf macht. "Nach seiner Sportpause hat er zurück zum Volleyball gefunden. Mit seiner linken Klebe muss sich Malte warm anziehen", sagt Stroth zum entfachten Konkurrenzkampf.

Bei nur einem Abgang von Libero Lingen Wu zu Nullacht hielt Saxonia seine Aufstiegshelden zusammen. Wie Stroth verrät, sei es der freundschaftliche Zusammenhalt im Verein, der bei Saxonia etwas ausmacht: "Menschlich passt es einfach viel zu gut. Der gesamte Verein ist miteinander befreundet und macht bei den Heimspieltagen gegenseitig Stimmung. Sportlich sind wir ambitioniert, die Klasse zu halten und wollen es so früh wie möglich klarmachen. Mit der Unterstützung sollte es auch einfach klappen."