Saxonia Münster

Die Volleyballerinnen der SG Sendenhorst haben einen stabilen Lauf. Kerstin (vorne li.) und Dieter Theis (vorne re.) packten hiefür ein paar Muckis drauf. Foto: David Matthäus

SGS-Damen lassen Muckis spielen


Von Luca Adolph

(07.10.22) Von der Bezirksliga in die Landesliga hochzugehen, ist jetzt noch kein Riesending. Dann aber sofort den Aufstieg klarzumachen und in der Verbandsliga mal eben ganz oben zu landen, kriegt man jetzt auch nicht alle Tage hin. Dieses Kunststück ist nun der ersten Damen der SG Sendenhorst gelungen. Sie thront nach zwei Aufstiegen in Folge schon wieder ganz oben. Nun lüftet sie ihr Erfolgsrezept und verrät, was sie dermaßen stark werden lässt.

Seitdem Trainerlegende Dieter Theis am Westtor trainiert, weht bei der SG Sendenhorst ein anderer Wind. Ungeschlagen nach vier Spielen setzt sich seine Truppe an die Spitze der Verbandsliga und rangiert mit einer Partie mehr auf der Habenseite unerwartet vor den Damen vom TuS Saxonia. "Ich muss selber kurz nachdenken, warum das so ist und es noch einordnen, weil es für mich doch überraschend ist. Jede schmeißt gerade rein, was sie kann und das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider. Ich glaube, es liegt am Training. Da hat sich die Mannschaft eigenständig optimiert", freut sich Theis über ein intaktes Team.

SGS pumpt drauf los

Vergangene Spielzeit hatte die SGS ihren Aufstieg mit einem klaren 3:0 über die SG Borken-Burlo zwar besiegelt, dabei aber trotzdem ein klares Defizit ausgemacht. Hinten raus ging ihr häufig die Puste aus und so entschied sie, folglich was dagegen zu machen. "Irgendwann haben sie gemerkt, dass ihnen die Power ausging. Deswegen haben sie beschlossen, was in der Mucki-Bude draufzulegen. Dann haben wir angefangen, über die Spiele hinweg im Kraftbereich zu trainieren und uns ordentlich aufgemotzt", sagt Theis über seine Mannschaft, die seither schon in zwei Fünf-Satz-Spielen den längeren Atem behielt.

Hierbei bringt seine Frau Kerstin den Doppel-Aufsteiger in shape und leitet die Einheiten, wann immer es im 4you ans Eisen geht. Darüber hinaus hat sich die Truppe mit einigen Zugängen verstärkt. Lina und Kim Schmitz wie Naike Friedlein wechselten vom Aasee nach Sendenhorst. Perspektivisch kam mit Amelie Nelle zudem eine Außenangreiferin aus der Zweiten hoch. Die ehemalige Drittliga-Libera Kerstin Theis schnürt irgendwann vielleicht auch noch ihre Schuhe. Angesichts der Truppe verschob der 72-Jährige seinen Ruhestand daher gern noch um ein paar Jahre nach hinten und wagt mit der SG Sendenhorst noch einmal einen Schritt.

Theis kann es nicht lassen

"Mein Vorgänger Stefan Schubert wollte nicht mehr weitermachen und deswegen habe ich versucht, ihm bei der Trainersuche zu helfen. Als daraus nichts wurde, habe ich es einfach selber gemacht. Seitdem bin ich hier", sagt der langjährige BW-Aasee-Coach, der nebenbei auch noch die erste Herren vom SC Münster 08 in der Landesliga dirigiert und im Trainergeschäft eigentlich schon immer hantiert. Als er fünfzig wurde, schmiss DER Trainer, worunter ihn viele kennen, seinen Job als Logistiker hin und folgte dem Ruf von Jürgen Schulz, die USC-Damen in der Bundesliga zu trainieren. Seitdem ist Volleyball sein Metier.

Mittlerweile ist er in Sendenhorst gestrandet und nach der erworbenen Lizenz für die Landesliga noch weiter oben gelandet. Rund hundert Zuschauer finden seitdem ihren Weg in die Westtor-Halle und peitschten die Damen schon zum einen oder anderen Punkt. "Die Stimmung bei den Heimspielen ist der Wahnsinn und hat uns beim 3:2 über Mesum zum Sieg gebracht. Für diese Saison haben wir uns andere Ziele gesteckt. Der Aufstieg gehört erstmal nicht dazu. Vielmehr möchten wir stabiler spielen und danach sehen, was nächste Saison so möglich ist", sagt der Coach. Bisher kann sich sehen lassen, was seine Mannschaft so verzapft. Stemmen konnte sie bislang jedenfalls noch gar niemand.