Freundschaftliches Ergebnis im Derby ...


von Justus Heinisch

(22.10.17) Über 400 Schlachtenbummler stellten sich in der Lengericher Dreifachhalle die Frage, wer die neue Nummer eins der Bezirksligisten im Tecklenburger Land wird. Die Entscheidung wird auf das Rückspiel vertagt werden müssen - die HSG Hohne/Lengerich und der TV Kattenvenne teilten sich die Punkte (18:18/10:11).

Nicht gerade ein Spiel für Offensiv-Liebhaber, das beide Teams boten. Trotzdem sprach Kattenvennes Trainer Florian Schulte von "Werbung für den Handballsport", da das Spiel unfassbar knapp und spannend gewesen sei. Dass die Partie so eng und torarm war, lag an den gut aufgelegten Abwehrreihen auf beiden Seiten. Dabei startete das Spiel aus TVK-Sicht perfekt. Nach zehn Minuten leuchtete ein 5:1 für die Gäste auf der Anzeigetafel.

Peters im Kasten

Stück für Stück arbeitete sich die Heimsieben von Stefan Ritterbach wieder an Kattenvenne heran. Eine Minute vor der Halbzeit glich die HSG aus (10:10). "Davor war das so ein bisschen wie beim Kaninchen vor der Schlange: Wir haben vorne nur Fahrkarten geworfen und uns hinten nicht bewegt. Dann haben wir angefangen, Handball zu spielen", sagte Ritterbach.

Schulte meinte: "Da haben wir nur versucht, das Spiel zu managen. Das wurde nichts." Nachdem beide Teams ihr Pausentee zu sich genommen und neue Instruktionen der Trainer bekommen hatten, lief es wieder besser für die Gäste. Diese lagen nach 40 Zeigerumdrehungen mit 14:11 vorne - bedingt durch einen Wechsel Kattenvennes. Die Gäste brachten nach der Pause Torwart Hendrik Peters. Der zockte in der Vergangenheit Regionalliga und ist gebürtiger Kattenvenner. Dadurch hatte die HSG ein wenig Bammel und wollte es vorne zu schön und kompliziert machen, so Ritterbach.

Die dicke Möglichkeit, die Vorentscheidung zu erzielen, hatte Kattenvennes Kevin Reiser nach 54 Minuten: Per Siebenmeter hätte er das 18:15 erzielen können. Doch die Nerven machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Mehr noch - 30 Sekunden später kassierte Reiser eine Zeitstrafe. Nun waren die Lengericher am Drücker, die auf 17:18 herankamen.

Stimmung top

Daraufhin zog Schulte das Team-Timeout. Feixend meinte er: "Das war dann ein Beispiel fürs Handballlehrbuch. Wir besprechen, den Kreisläufer nicht freizugeben. Was passiert? Der Innenblock läuft raus, der Kreisläufer ist frei und macht das Tor." Zwar hatte Kattenvenne vier Sekunden vor Schluss noch einen Freiwurf, doch es blieb bei der Punkteteilung.

"Dafür, dass wir gegen eine Top-Fünf-Mannschaft gespielt haben, war das mehr als gut. Lengerich war der Favorit, wir spielen gegen den Abstieg", formulierte es Schulte. "Der Punkt wird uns helfen." Ein fettes Lob sprach der Coach auch an die mitgereisten Kattenvenne-Unterstützern aus: "Es war wie ein Heimspiel für uns. Das war schon geil - Kompliment!"

Auch Ritterbach kann mit dem Ergebnis leben - unter den gegeben Umständen. Immerhin ist seine Truppe von Ausfällen geplagt. Dass nun, trotz angestrebter Spielverlegung, doch 14 Spieler im Kader waren, hatte mehrere Gründe. Zum einen sicherte sich Mikel Hart, der mit sechs Toren bester Shooter Lengerichs war, einen Tag unbezahlten Urlaub. Sascha Teepe saß nur auf der Bank, spielte aber nicht mit. Und schlussendlich wurde die Truppe mit fünf Spielern aus der Zwoten aufgestockt: "Unter normalen Umständen hätten wir gewonnen", ist sich Ritterbach sicher. "Es gibt ja noch ein Rückspiel, in dem wir uns revanchieren können."

HSG Hohne/Lengerich - TV Kattenvenne     18:18 (10:11)
HSG: Wolff, Hockenbrink - Hart (6/1), Suhre (3), Schallenberg, Steinigeweg, Guttek, Grune (je 2), Volk (1), Franke, Upmann, Teepe, F. Klatt, P. Klatt
TVK:
Bassfeld - Reiser (7/5), Segger (5), Postert (2), Ahlert, Ahlke, Hirsch, M. Postert (alle 1), Peters, Klassen, Hukriede, Kipp, Krause

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