Lorenz Hesse (r.) und seine Kinderhauser nahmen die Worte ihres Trainers im zweiten Durchgang beim Wort.

Der Kessel pfeift trotzdem noch


Von Malte Greshake

(14.09.21) Nachdem die HSG Gremmendorf/Angelmodde und auch Westfalia Kinderhaus II beide den Saisonauftakt in den Sand gesetzt hatten, war vor diesem Duell am vergangenen Sonntag ordentlich Druck auf dem Kessel. Am Ende trennten sich die Kontrahenten mit 22:22 (14:5)-Unentschieden - wobei der Halbzeitstand schon verdeutlichte, dass beide Teams es schafften, nur jeweils einen guten Durchgang auf die Platte zu bekommen.

"Bei uns war es in der ersten Hälfte genauso wie wir uns dann vorstellen und was in der letzten Woche komplett gefehlt hat", berichtete deshalb auch HSG-Coach Lukas Kempken. Insbesondere die Deckung der Hausherren machte in der ersten halben Stunde einen richtig guten Job und Kempkens Offensive, angeführt von Sebastian Strothoff, erledigt den Rest. "Bei uns war vor allem der Angriff das Problem", meinte Sven Schlüter auf Seiten der Kinderhauser. "Wir haben einfach von Anfang an nicht reingefunden. Ich kann dir aber nicht erklären, wieso."

Trotzdem beobachtete Schlüter, wie sich seine Mannen ab der 20. Minute in der Defensive zunehmend mauserten. "Also habe ich den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sie sich darauf besinnen sollen", so der Trainer. "Und auch, dass sie nun die Chance haben, zu zeigen, ebenfalls so eine Halbzeit wie Gremmendorf zu spielen." Nun geht's raus und spielt's Handball! Oder so ähnlich.

Chichosz sei Dank

Gesagt, getan: Nach und nach rackerte sich nun die Westfalia heran, bis schließlich Laurin Chichosz die Seinen zwei Minuten vor dem Ende per Siebenmeter auf 19:21 heranbrachte. Und ebenjener Chichosz sorgte dann mit zwei weiteren Treffern in einer hektischen Schlussphase, dass die Kinderhauser an diesem Tag nicht ohne leere Hände nach Hause fuhren. Puh! "Aufgrund des Spielverlaufs können wir also mit dem Punkt zufrieden sein", lautete Schlüters abschließendes Fazit.

Dann stellt sich aber nur noch die Frage, wie die HSG dieses Spiel so aus der Hand geben konnte? "Bei dem Druck von Kinderhaus haben wir einfach irgendwann vergessen, dagegen zu halten", analysierte Kempken. "Das zeigt auch, dass wir uns als Mannschaft noch nicht gefunden haben. Es fehlt auch noch ein Spieler, der in einer solche Phase vorangeht." Der Findungsprozess bei Gremmendorf/Angelmodde dauert also weiterhin noch an. "Ich hoffe, dass das jetzt nach und nach weniger wird. Aber aufgrund unserer ersten Halbzeit bin ich schon zuversichtlich."

Tore für Gremm./Angelmodde: Schniedenharn (6/3), Strothoff (4), Strieth (3), Hamdorf (3), Mowe (2), Schroeder (1), Marchand (1), Kersting (1)

Tore für Kinderhaus: Karnebeck (7), Cichosz (5/2), Witt (3), Groß (2), Vaegs (2/1), Koenen (2)