Sebastian Elbert wurde in der Schlussphase gegen SW Havixbeck zum Serientäter. Insgesamt netzte er achtmal. Foto.Teipel

Elbert glänzt in irrer Schlussphase


Von Jan Steinigeweg

(05.10.20) Ein irrer Sonntagabend in Havixbeck! Dasselbe Auftaktprogramm wie in der vergangenen Saison, denn der 1. HC Ibbenbüren war zu Gast. So trafen sich die beiden Teams zum Duell der Aufsteiger. Und 45 Minuten lang roch es dabei stark nach einem Heimsieg der Schwarz-Weißen. Doch ein starkes Finish der Gäste, die einen 10:1-Lauf aufs Parkett legten, bescherte Christian Guhe und seinem Team doch noch den 26:24 (11:16)-Auswärtssieg. Maßgeblichen Anteil daran hatte Sebastian Elbert, der in der Schlussviertelstunde sechs seiner acht Tore aus dem Rückraum erzielte. "Die Bälle hat er gnadenlos gut geworfen", zeigte sich SW-Coach Florian Schulte nach dem Spiel beeindruckt und wollte seiner Defensive keinen großen Vorwurf machen.

"Vielleicht hätten wir da auf eine 5:1-Deckung umstellen sollen", überlegte Schulte rückblickend. Doch das Problem am Ende der Partie lag weniger in der Deckung als im Angriff, denn nur ein Törchen in den letzten fünfzehn Minuten spricht eine deutliche Sprache. "Ich denke wir müssen die Partie in zwei Phasen einteilen. Die ersten 45 Minuten haben wir wirklich super gespielt", so der SW-Trainer. Immer wieder gingen seine Jungs mit vollem Tempo auf die Abwehr und dahin, wo es weh tat. So erspielten sie sich gute Chancen, holten einige Zeitstrafen heraus und bekamen Siebenmeter zugesprochen. "Da waren in der Deckung zu statisch. Havixbeck hat den Ball sehr schnell und gut durchgespielt", beschrieb Gäste-Coach Guhe. Und gegen durch Zeitstrafen dezimierte Gäste zogen die Hausherren vom 10:10 auf 16:11 zur Pause davon.

Elbert als Serientäter

Und auch im zweiten Durchgang drückte Havixbeck weiter aufs Gas. Genau genommen bis zum 23:16 in der 45. Spielminute. Dann kam der große Bruch. Und das ohne, dass sich großartig am Personal oder System auf der Platte etwas veränderte. Doch eine kleine Änderung hatte große Wirkung. Denn beim HCI kam nun Elbert zum Zuge, der im ersten Durchgang größtenteils geschont wurde. Und nach vier Elbert-Treffern in Serie stand es plötzlich nur noch 23:20 für die Schwarz-Weißen. Und auch in der Defensive lief es nun beim HCI. Keeper Dominik Schnetgöke und der Deckungsverband arbeiteten gut zusammen. " Es passte einfach. Und dann hat man auch gesehen, dass der Wille noch da war", so Guhe. Gingen die Köpfe des HCI rund um die Pause noch ein Stück weit nach unten, so waren es jetzt die Havixbecker, die erstaunt zur Anzeigetafel blickten.

Denn beim 23:23 durch Daniel Albers glichen die Gäste in der 54. Minute aus. Guhe sah nun konditionelle Vorteile auf Seiten seiner Ibbenbürener, die sich wieder durch Albers auf 26:23 absetzten und schließlich nach einer irren Schlussphase mit 26:24 siegten. An der Kondition will Schulte die Niederlage nicht festmachen: "Wir haben uns vorne zu viele technische Fehler geleistet. Da fehlte die Konzentration." Und so gewann doch noch der HCI, der nach 45 Minuten schon eigentlich wie der sichere Verlierer aussah. "So ein Ding passiert vielleicht alle zehn Jahre mal. Schade, dass es mich jetzt direkt zum Auftakt erwischt", hielt Schulte fest. Aber jetzt ist es abgehakt. Und so schnell wird er so etwas ja vermutlich auch nicht wieder erleben.

Tore für Havixbeck: Schmidt (8/5), Lügering (5), Albers (4), Steens (2), Wiesner (2), Leusmann (1), Mühlenkamp (1), Hölscher (1)

Tore für den HCI: Elbert (8), Albers (6), Berghaus (4), Menger (2), Heinze (2/2), Reiners (2), Möllenkamp (2)