Kattenvenne holt Big Points

Von Nils Uhlig

(29.03.22) Da musste Volker Hollenberg schon ein bisschen überlegen, wann sein Team das letzte Mal ein Spiel gewonnen hatte. Am 10. Dezember in Münster war das der Fall. Da war die Freude natürlich groß beim TV Kattenvenne. Die Schwarzweißen aus Havixbeck scheiterten zu oft am gegnerischen Torwart und zeigten sich am Ende geschockt und unsicher, statt gelassen zu bleiben. So gewann der TVK mit 28:26 (12:12), auch weil ein Langzeitverletzter sein Comeback gab. 

"Daniel Segger war nach seinem Mittelhandbruch das erste Mal seit Oktober wieder dabei, das hat sich in der Deckung extrem bemerkbar gemacht", freute sich Hollenberg wieder auf seinen Brecher zurückgreifen zu können. Havixbeck legte zwar erstmal vor, doch Segger zeigte denn auch im Angriff sofort, dass er nichts verlernt hat und schleuderte die Kugel zum 2:2-Ausgleich nach sechs Minuten in die Maschen. Das wollte sich Johannes Beumer auf der anderen Seite nicht bieten lassen und traf direkt mal doppelt. Sowohl zum 3:3-Ausgleich, als auch zur 3:4-Führung der Gäste netzte der Shooter ein. Es entwickelte sich im ersten Durchgang ein Duell auf Augenhöhe, auch weil Havixbeck viel zu oft am gut aufgelegten Hünen im TVK-Tor scheiterte. Ein ums andere Mal wurden die Torversuche durch Christian Köhnsen vereitelt. So stand es auch nach 20 Minuten erst 7:7 durch Kattenvennes Ole Krimphoff, der sich immer wieder im Zweikampf durchsetzte.

Havixbeck scheitert immer wieder an Köhnsen

Nach 27 Minuten gingen die Hausherren sogar mit 12:10 in Führung. Linkshänder Marek Peters war hier erfolgreich. Doch Havixbeck glich 50 Sekunden vor der Pause durch Max Beumer zum 12:12 aus und hatte acht Sekunden vor Schluss sogar noch einmal Ballbesitz, am Halbzeitstand konnten sie aber nicht mehr rütteln. Nach der Pause startete der erfahrene Henrich Wieneke den Torreigen mit dem 13:12. In der Folge ging Havixbeck durch Julian Hölscher aber wieder zum 14:16 vorbei.

Jetzt startete Kattenvennes stärkste Phase. Angetrieben von den eigenen Fans glich Krimphoff erst zum 17:17 aus, bevor er auch selbst die 18:17-Führung markierte. Bis auf 20:17 setzte sich der TVK nach 45 Minuten ab. "Wir sind in der Phase an uns selbst, oder am Hüter gescheitert. Statt gelassen zu reagieren, waren wir etwas geschockt und unsicher", erkannte SW-Coach Florian Schulte an alter Wirkungsstätte. Der TVK setzte sich nach 53 Minuten auf 25:21 ab, was Schulte dazu veranlasste die eigene Deckung zu öffnen, um Ballgewinne zu generieren. Das klappte auch hervorragend und Johannes Beumer schaffte tatsächlich drei Minuten vor Schluss den 26:25-Anschlusstreffer.

Rotzfrech oder saucool? Postert entscheidet es per Leger

Jetzt nahm Hollenberg seine Auszeit. Doch sein Team konnte den folgenden Angriff nicht erfolgreich abschließen und Havixbeck hatte die Chance auf den Ausgleich, scheiterte aber erneut an Köhnsen, der den Ball direkt auf den gestarteten Linksaußen Nico Postert weiterleitete, der per Gegenstoß zum 27:25 traf. Havixbeck schaffte 25 Sekunden vor Schluss erneut den Anschluss als Ruben Weltmann mit seinem einzigen Tor des Tages erfolgreich war und das 27:26 makierte. Doch einen hatte Kattenvenne noch und was für einen. Rotzfrech oder einfach saucool erzielte Nico Postert mit schlechtem Winkel von Linksaußen per Leger den 28:26-Siegtreffer.

"Da stockt einem schon kurz den Atem, aber die kann er halt", wäre Hollenbergs Reaktion bei einem Fehlwurf eventuell etwas weniger wohlwollend ausgefallen. So aber jubelten die TVK-Akteure mit ihren Fans über den ersten Sieg seit Mitte Dezember und zwei Big Points im Kampf um den Klassenerhalt. "Unterm Strich haben wir es verpasst den Sack früher zuzumachen und dann gegen stark kämpfende Kattenvenner verloren", hatte sich Florian Schulte seine Rückkehr sicherlich anders vorgestellt. Durch die Niederlage ist Havixbeck jetzt mittendrin im Abstiegskampf und braucht gegen Schlusslicht Münster am Dienstag dringend einen Sieg.

Tore für Kattenvenne: Ole Krimphoff (7), Marek Peters (6), Nico Postert (5), Nils Alke (4), Florenz Krumme (2), Daniel Segger (2), Henrich Wieneke (1), Maximilian Gansler (1).

Tore für Havixbeck: Maximilian Beumer (6), Johannes Beumer (5), Lukas Bexten (5), Julian Hölscher (4), Frederick Leusmann (2), Christian Mühlenweg (1), Christopher Wiesner (1), Julian Steens (1), Ruben Weltmann (1).