Landesliga 3

Die Verbandsliga-Aufsteiger des 1. HC Ibbenbüren in ihren Meister-Shirts. Foto: Uhlig

Ibbenbüren krönt sich mit 7:0-Lauf zum Meister


von Nils Uhlig

(22.05.22) Jetzt ist es geschafft! In einem atemberaubenden Saisonfinale verlangt Arminia Ochtrup dem 1. HC Ibbenbüren alles ab. Mit fünf überragenden Minuten setzt sich der HCI ab. Mit dem 32:37 (17:18)-Erfolg im letzten Saisonspiel der Landesliga 3 krönt sich Ibbenbüren zum Meister und steigt in die Verbandsliga auf. 45 Minuten lang waren die Hausherren allerdings absolut gleichwertig, dann sticht ein Joker.

Es ist das letzte Spiel der Saison. Der TSV Ladbergen muss vom Sofa aus zugucken, ob der HCI nicht doch noch auf der Zielgeraden einen Punkt liegen lässt. 45 Minuten sieht es sogar fast danach aus, als wäre der Druck zu groß - auch weil Arminia Ochtrup ein gutes Spiel macht und die offensive Abwehr die Gäste immer wieder zu fehlern zwingt. "Das war mir gar nicht gut zumute. Da hatten wir eine schwache Phase", gab HCI-Coach Christian Guhe zu. Doch er sollte die richtige Lösung parat haben. Linksaußen Daniel Albers, bis dahin nur für einen Siebenmeter eingesetzt, kam in Unterzahl aufs Feld und riss das Angriffsspiel der Gäste von der ungewohnten Halbposition an sich.

Albers, Schnetgöke und die Menger-Gegenstöße

Erst bindet Albers zwei Gegenspieler und spielt den Ball per No-Look-Pass hinterm Rücken zum kreuzenden Maik Menger, dann trifft er selbst bei angezeigtem Zeitspiel per Schlagwurf ins linke obere Torreck. Zwei Gegenstößtore von Timo Menger später, spielt Albers im nächsten gebundenen Angriff Kreisläufer Markus Reiners frei, der ohne Probleme einnetzen kann.

Auf der anderen Seite läuft der bis dahin glücklose und häufig durch Heber überwundene Dominik Schnetgöke im HCI-Tor heiß. vier Mal hält er "frei vor". Darunter einen Wurf vom bis dahin starken Kreisläufer Gerrit Thiemann inklusive Nachwurf von Thomas Feldmann. Zusätzlich scheitern Tom Noori aus dem Rückraum und Max Oelerich am Gebälk und Maik Menger fängt zwei Kreisanspiele ab. Innerhalb von nur fünf Minuten entscheidet Ibbenbüren das Spiel mit diesem 7:0-Lauf für sich.

Aufstiegs-T-Shirts regnen von der Tribüne

Denn nach 50 Minuten steht es 25:32 für die Gäste und Ochtrup fehlen nach den anstrengenden letzten Wochen die Körner, um das Spiel nochmal zu drehen. Die letzten zwei Thiemann-Tore gehen schon im HCI-Jubel unter und mit Abpfiff stürmen die Spieler das Feld und feiern den Aufstieg. Von der Tribüne regnet es hinterher Aufstieg-T-Shirts auf die feiernden Spieler.

"Man kann das gar nicht beschreiben. Das ist unglaublich. Für den Verein und für Ibbenbüren ist es wirklich topp. Vor der Saison hätten wir sowas nie gedacht. Wir haben eine ganz tolle Mannschaft und einen Mix von jung und alt. Wir sind richtig gut durch die Saison gekommen in Sachen Verletzungen und Corona. Das war vielleicht auch mit ausschlaggebend dafür, dass wir verdient Meister geworden sind", jubelte Guhe und verschwand danach in der Kabine, um mit seiner Mannschaft zu feiern. Absolut verdient! Der 1. HC Ibbenbüren geht damit in der kommenden Saison in der Verbandsliga an den Start. Gratulation!

Tore für Ochtrup: Thomas Feldmann (6), Gerrit Thiemann (6), Lars Oelerich (5), Max Oelerich (5), Alexander Wahlen (4/4), Justus Wösting (3), Tim van der Wei (2), Tom Noori (1).

Tore für Ibbenbüren: Timo Menger (12), Markus Reiners (7), Maik Menger (6), Sebastian Elbert (3), Johannes Basenau (2), Christopher Berghaus (2), Jonas Müller (2), Daniel Albers (2/1), Till Dorn (1).

Stimmen zum Aufstieg:

Maik Menger: "Wir kommen über den Kampf immer wieder zurück und wissen als Team zu überzeugen, auch in solchen Situationen, wie der doppelten Unterzahl nach 45 Minuten. Grade in der ersten Halbzeit haben wir zuviel über den Kreis zugelassen, das haben wir am Ende besser gemacht und sind auch gut in den Gegenstoß gekommen. Am Ende gehen die Dinger dann auch rein - einfach Freude! Unbeschreiblich, mir fehlen die Worte. Eine Meisterleistung des Teams.

Dominik Schnetgöke: "Auch wenn es in der Saison nicht immer der Fall war, dass wir so unter Druck standen, war das genau die Situation, die einen Meister ausmacht. Wir mussten liefern und haben geliefert und in der Crunchtime unser Potenzial abgerufen. Da kommt dann ein Daniel Albers rein und liefert direkt ab. Mit dem Potenzial was in die Mannschaft gekommen ist, war der Aufstieg das unausgesprochene Ziel. Dass das so geklappt hat, ist natürlich dann umso schöner. Wir sind gut in die Saison gestartet und natürlich haben dann auch Faktoren wie Verletzungen und Corona mit reingespielt."

Daniel Albers: "Ich weiß, dass ich offene Deckungen gut spielen kann, vor allem durch mein blindes Verständnis mit dem Kreisläufer. Den Wurf aus dem Rückraum musste ich bei Zeitspiel nehmen, das sind diie Unverhofften. Wir sind ganz glücklich aus der Bezirksliga aufgestiegen. Der Start in die Landesliga letztes Jahr war schon gut. Jetzt gehts in die Verbandsliga. Wenn alle dabeibleiben, können wir mithalten. Aber überhaupt nach Jahren der HCI wieder in der Verbandsliga, das ist erstmal geil."