Landesliga 2

Angeknockte Ladberger gehen K.o.


Von Luca Adolph

(11.02.19) Wow! Der TV Vreden meldet sich zurück. Das Kellerkind präsentierte sich beim TSV Ladbergen äußerst eindrucksvoll und drehte nach einer starken ersten Hälfte erst so richtig auf. Dabei nutzte Vreden die Lücken in der Verteidigung der Hausherren schamlos aus und brillierte mit einem 29:22- (12:11)-Erfolg. Personell geschwächt ließ der TSV hingegen auch offensiv einige Schwächen aufblitzen und die Chance auf die Top-Vier aufzuschließen, damit verstreichen.

"Ladbergen fehlte hintenraus der Biss. Da haben sie sich nahezu kampflos geschlagen gegeben. Wenn du mit vier, fünf Toren hinten liegst, musst du dich reinfuchsen, den Kampfgeist haben sie in der zweiten Halbzeit vermissen lassen", führte Vreden-Coach Frank Steinkamp an. Großen Anteil am Vredener Erfolg hatte dabei Torhüter Julian Wenning. Mit zahlreichen Paraden brachte er die Heimmannschaft zur Weißglut. Nachdem sich Vreden durch den Treffer von Robin Dellbrügge zum zwischenzeitlichen 14:11 zum ersten Mal einen Drei-Tore-Vorsprung erspielte, hielt Wenning den Kasten sauber. Ganze Sechs Minuten hielt die Durststrecke der Heimmannschaft an, ehe sie wieder einen Treffer landete. Mit 15:23 aus Sicht des TV Ladbergen ging es in die Schlussviertelstunde.

Dellbrügge eiskalt wie eh und je

Nach seiner schweren Knieverletzung fand Halbrechts Robin Dellbrügge auf Seiten der Gastgeber ordentlich in die Partie. Gleich sieben Treffer landeten auf seinem Konto. Doch auch ihm gelang es nicht, den Spielfluss der stark aufspielenden Vredener zu unterbrechen. Der TV spielte sich derweil in einen Rausch. Schnelle Gegenstöße auf den Außenbahnen ließen die Gäste jubeln und sie bis auf zehn Treffer davonziehen. Den 29:22-Sieg brachten sie ungefährdet ins Ziel. "Robin hat eine gute Partie gezeigt. Sein Spiel baut auf dem Zusammenspiel am Kreis auf. Bedingt durch schwerwiegende Ausfälle funktionierte das nicht wie gewohnt", so Ladbergen-Trainer Holger Kaiser.

Das Saisonaus vom an der Schulter verletzten Spielmacher Jens Giesbert bereitete den Hausherren mächtig Kopfweh. Giesbert hatte zuvor die Fäden zusammenlaufen lassen und fehlte nun an allen Ecken und Enden. Der erst 18-jährige Jannik Meyer war sehr bemüht, die aufgebrochenen Lücken zu füllen, stand dabei jedoch vor einer großen Aufgabe. "Jannik hat großes Potential und ist die Zukunft von Ladbergen. Er benötigt noch etwas mehr Zeit und Spielpraxis, die er nun sammeln wird", sagte Kaiser. Mangelnden Kampfgeist warf er seiner Mannschaft allerdings nicht vor: "Die Ausfälle im Vorfeld taten uns richtig weh. Die Qualität können wir im Moment leider nicht ersetzen. Ich finde es falsch, da von fehlendem Kampfgeist zu sprechen. Am Ende der Saison wird abgerechnet. Jetzt gilt es, uns zu finden."

Dabei hatte es für die Mannen aus dem Kreis Tecklenburg im ersten Durchgang gar nicht so schlecht ausgesehen. Die beiden Teams lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Vreden lag zwar zumeist mit einem Treffer in Front, Ladbergen schlug jedoch immer wieder zurück. Mit einem hauchdünnen 11:12-Rückstand ging es in die Pause. "Die erste Hälfte verlief sehr ausgeglichen. Beide Teams zeigten eine ordentliche Vorstellung in der Verteidigung. Danach haben wir aufgedreht und unsere Kreisläufer reihenweise freigespielt. Spielen wir so weiter, sehe ich uns zwischen Platz acht und elf."

TSV Ladbergen - TV Vreden 22:29 (11:12)
TSV: Hollenberg, Mechelhoff - Dellbrügge (7), König (4), Schedeit, Holdsch (beide 4/1), Minnerup, Friese, Meyer (je 1)
TV: Terhorst, Wenning - Abbing (8), Buning (6), Jetter (5/1), Röring (3), Rave, Rosing, Gehling (je 2), Frintrop (1)