Mit vollem Kader: Attacke!

Von Nils Uhlig

(10.12.21) Die SG Neuenkirchen-Varensell ist in der Landesliga angekommen, siegte in der vergangenen Woche gleich zweimal und kletterte vom letzten Rang auf Platz 9. Welche Gründe für den Aufschwung verantwortlich sind, verrät uns im Anschwitzen auf den 9. Spieltag einer, der selbst mit 20 Toren zu den beiden gewonnen Spielen beigetragen hat: Linkspfote Maxi Schröder.

"Man spielt fast die gesamte Vorbereitung in Vollbesetzung und dann fehlen zum Saisonstart Einige, oder sind angeschlagen", hat Schröder einen Erklärungsansatz für den missglückten Start in der dünnen Personaldecke ausgemacht. Zudem verlor die SG das erste Spiel gegen Hesselteich in der letzten Sekunde, was auch am Selbstvertrauen nagte. So kam Eins zum Anderen und plötzlich fand sich Neuenkirchen am Tabellenende wider. "Das setzt dann schon den einen oder anderen Dämpfer", erklärt Schröder, warum seine Mannschaft trotz guter Phasen regelmäßig den Faden verlor und so nicht für Punkte in Frage kam.

Mit den Spielern kommen die Punkte

"Das war schon ein tolles Gefühl" sagt der 30-Jährige über den ersten Landesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte beim SC DjK Everswinkel. Dass das Spiel in Everswinkel stattfand sorgte für ordentlich Zusatzmotivation, denn der SC wollte das Spiel nur unter der Voraussetzung verlegen, dass das Heimrecht getauscht wird. So musste die SG an einem Dienstag ohne Zuschauer in Everswinkel ran. "So war der Sieg umso erfreulicher", findet Schröder, der selbst elf Tore zum Erfolg beisteuerte.

Ein weiterer Grund für den Erfolg war sicherlich auch, dass sich das Lazarett der SG langsam lichtet und inzwischen eigentlich nur noch der etatmäßige Halblinke Fabian Braun fehlt. Mit dem ersten Sieg im Rücken ging dann zuhause gegen Müssen vieles leichter von der Hand. "Wir hatten natürlich deutlich mehr Selbstvertrauen und es war auch noch ein Heimspiel", weiß der Feinwerkmechaniker um die Heimstärke seiner Mannschaft. 

Euphorie mitnehmen

"Das wir mithalten können, wussten wir. Wir konnten es nur zuvor nicht zeigen", ist Schröder froh, dass der Knoten endlich geplatzt ist und der Klassenerhalt wieder im Bereich des Möglichen. Besonders die eigene Fehlerquote will die SG weiter senken, denn das wird in der Landesliga eben deutlich schneller und konsequenter bestraft, als in der Bezirksliga. "Am besten wäre es jetzt natürlich die Euphorie mitzunehmen und in Greffen die nächsten Punkte zu holen", will der Topschütze mit seiner SG die Erfolgswelle noch nicht verlassen.

Doch dass in Greffen die Trauben hoch hängen, musste auch Spitzenreiter Altenhagen-Heepen anerkennen, der seinen einzigen Punktverlust beim FC kassierte. "Dennoch vertrauen wir auf unsere Stärken", sagt Schröder und die liegen unter anderem im 30-Jährigen Linkshänder, der seine Form gefunden hat und mit der Euphorie der letzten Spiele weiter viele Tore für die SG Neuenkirchen-Varensell werfen will. Mit vollem Kader ist der Klassenerhalt jedenfalls wieder in Reichweite gerückt.

Anschwitzen, der 9. Spieltag

TuS Müssen-Billinghausen – SC DjK Everswinkel (Anwurf Samstag 18 Uhr)
Der TuS verlor am vergangenen Wochenende zwar deutlich in Neuenkirchen, das lag aber vermutlich zu großen Teilen am fehlenden Klebemittel. Zuhause ist Müssen-Billinghausen ohenhin stark und ist mit der offensiven Abwehr schwer zu bespielen. Everswinkels Ziel war es eigentlich die Heimspiele zu gewinnen. Bisher punktete das Team von Thomas Steinhoff allerdings auswärts deutlich besser. Ein Sieg ist nötig, um nicht unten festzuhängen.
Schröder-Tipp: 28:23. "Müssen hat zuhause alles gewonnen und Everswinkel zuletzt zwei Mal verloren", tippt Schröder auf einen weiteren Heimsieg des TuS.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:27. Es wird ein richtig enges Spiel, aber am Ende behält das Heimteam die Oberhand.

HSG EGB Bielefeld – SF Loxten II (Anwurf Samstag 18 Uhr)
EGB verlor zuletzt zwei Mal mit einem Tor Unterschied. Die Finisher-Qualitäten sind also noch nicht aktiviert. Zudem fällt in Nils Rusche der Kapitän verletzungsbedingt bis zum Saisonende aus. Ein herber Schlag für die Bielefelder, die sich nun noch mehr auf ihre starke Defensive verlassen müssen. Eine starke Abwehr stellt auch Loxten II. Aber auch das Team um Simon Nolte hat Probleme beim Verwerten der Chancen. Wer also vorne besser performt, wird die Punkte mitnehmen.
Schröder-Tipp: 24:21. "EGB hat die bessere Abwehr, darum werden sie gewinnen", setzt der Linkshänder auf einen Bielefelder Heimsieg.
HEIMSPIEL-Tipp: 20:19. Eine erneute Abwehrschlacht wartet auf EGB. Nach zwei knappen Niederlagen sind sie jetzt einfach mal wieder dran.

FC Greffen – SG Neuenkirchen-Varensell (Anwurf Samstag 19.15 Uhr)
Greffen ist die Überraschungsmannschaft der Liga und steht verdient oben in der Tabelle. Allerdings fällt Oliver Toppmöller vermutlich verletzungsbedingt aus. Das ist sowohl offensiv, als auch defensiv eine erhebliche Schwächung der Bostelmann-Crew. Neuenkirchen befindet sich nach zwei Erfolgen deutlich im Aufwind und will mit viel Selbstvertrauen die nächsten Punkte einfahren. Beide Teams kennen sich aus der Bezirksliga und wollen als Aufsteiger die Klasse halten.
Schröder-Tipp: 25:26. "Mit zwei Siegen im Rücken und ein wenig mehr Glück gewinnen wir", setzt Schröder natürlich auf einen eigenen Auswärtserfolg.
HEIMSPIEL-Tipp: 26:25. Wir tippen genau anderherum, denn Greffen hat schon oft bewiesen, dass sie in engen Situationen die Nerven behalten.

TSV Hillentrup – TSV Schloß Neuhaus (Anwurf Sonntag 17 Uhr)
Nach dem Trainerwechsel sind in Hillentrup Mit Tell Brüggemeier und Pascal Boelhauve zwei Spieler auffällig, die vorher nicht so viele Tore beisteuern konnten. Der Tabellenzweite hat ohnehin einen starken Kader mit vielen guten Einzelspielern, die bei Heimspielen auch meist vollzählig sind. Vollzählig ist auch ein gutes Stichwort für Schloß Neuhaus. Ist der TSV komplett stellen sie eine der besten Abwehrreihen der Liga und sind nur schwer zu bezwingen. Oft fehlen aber wichtige Spieler.
Schröder-Tipp: 29:24. "Der Heimvorteil ist spielentscheidend und Hillentrup will weiter oben dranbleiben" sagt Schröder voraus.
HEIMSPIEL-Tipp: 27:24. Hillentrup ist komplett und in der Breite besser besetzt, aber Schloß Neuhaus spielt lange gut mit.