Landesliga 2

Loxtens Linus Stieler lief sich zu oft im Mittelblock der EGB-Deckung fest. Foto: Uhlig

Zwei Schwächephasen bestraft


Von Nils Uhlig

(12.12.21) Eine schwache Phase in jeder Halbzeit! Das war zu viel für SF Loxten II beim Auswärtsspiel bei der HSG EGB Bielefeld. In Gadderbaum stand nach 60 Minuten ein 27:23 (13:11)-Erfolg der Hausherren auf der Anzeigetafel. Ein wichtiger Sieg, zu dem auf Bielefelder Seite besonders Spieler beitrugen, die sonst nicht im Mittelpunkt stehen. 

"Wir sind eigentlich einigermaßen gut ins Spiel gekommen", lobte Loxtens Thilo Stinhans die Anfangsphase seines Teams. Bis zum 3:3-Ausgleich durch Julian Müller nach sechs Minuten blieb es zwar ausgeglichen. Dann legte allerdings die Oberliga-Reserve der Frösche erstmal vor und das ins verwaiste EGB-Tor. Die Bielefelder agierten nämlich mit dem 7. Feldspieler und Simon Nolte nutzte drei Ballgewinne zu Würfen übers ganze Feld ins Tor. So auch zum 6:7-Vorsprung nach 18 Minuten. "Da hatten wir aber auch schon zwei Gegenstöße und vier freie Würfe von Außen vergeben", bemängelte EGB-Co Albert Kreismann die Abschlussquote. Für die sonst sicheren Verwerter Marc Rössler und Leo Haselbach kamen dann Marvin Muer und Felix Kulschewski ins Spiel und machten ihre Sache außerordentlich gut.

Ersatzspieler drehen die Partie

Denn EGB startete jetzt einen 6:1-Lauf und die beiden Neuen leisteten ihren Anteil. Kulschewski traf zur 9:7-Führung, Muer zum 11:8 und Kulschewski holte auch den Siebenmeter heraus, den Linksaußen David Hoecker sicher zum 12:8 nach 24 Minuten verwandelte. Stinhans nahm seine Auszeit, um seiner Mannschaft bessere Wurfoptionen aufzuzeigen.

"Wir spielen die Deckung eigentlich gut auseinander und knallen das Ding dann in den Mittelblock, anstatt noch einen Pass mehr zu spielen", klagte er über viele falsche Entscheidungen seines Teams in dieser ersten Schwächephase. "Wir sind dann vor der Pause defensiv zu inkonsequent", musste Kreismann mit ansehen, wie seine Mannschaft die Loxtener Rückraumspieler Max Podzuweit und Julian Müller von acht Metern ohne Kontakt einwerfen ließ. So war das Spiel beim 13:11-Pausenstand wieder völlig offen.

Zeitstrafen und falsche Entscheidungen

Nach Wiederanpfiff schwächte sich Loxten dann mehrfach selbst und EGB nutzte die Überzahl eiskalt aus. Bei 14:12 kassierte Loxten Zeitstrafe Nummer eins, EGB gewann die Überzahl durch Tore von Kulschewski und dem in der zweiten Halbzeit deutlich besseren Haselbach mit 2:0 zum 16:12 nach 34 Minuten. Das Ganze wiederholte sich noch zwei Mal und so erzielte Haselbach nach 41 Minuten das 20:13 für die Hausherren. Stinhans nahm erneut seine Auszeit und brachte nun ebenfalls den 7. Feldspieler. Bis zum 23:16 durch Bielefelds Rückraumspieler Kai Muesmann ging es nun Tor im Tor im 7-gegen-6 Angriff.

Dann sah bei EGB Marco Fillies zwei Zeitstrafen kurz nacheinander und Loxten verkürzte zum 24:20 durch den zehnfachen Torschützen Simon Nolte. Näher als bis zum 26:23 durch Julian Müller kam Loxten auch mit offener Manndeckung nicht mehr heran und so setzte Jonas Doerfel mit einem Heber in der letzten Sekunde den Schlusspunkt zum 27:23. "Wir sind sicherlich ein Stück weit selbst schuld, weil wir hatten zwischendurch zu viele technische Fehler drin und gar nicht ins Konterspiel gekommen sind", sagte Stinhans. Kreismann war grade auf Grund der vorherigen knappen Niederlagen sehr zufrieden. "Mannschaftlich war das sehr stark. Wir haben uns gut gegenseitig gepusht und so fielen die Fehlwürfe auch nicht so ins Gewicht. Wir müssen aber weiter an unserem Selbstvertrauen arbeiten", sieht der Co-Trainer der Bielefelder noch viel Potential nach oben.

Tore für EGB: David Hoecker (7/3), Leonard Haselbach (5), Kai Muesmann (4/1), Felix Halbgebauer (3), Marvin Muer (3), Jonas Doerfel (2), Felix Kulschewski (2), Marc Rössler (1).

Tore für Loxten II: Simon Nolte (10/3), Julian Müller (4), Kim Dreger (2), Jan-Philipp Gädtke (2), Jan-Lukas Temme (2), Max Podzuweit (1), Fabian Redecker (1), Timo Linkert (1).